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Chieftec Polaris im Test - hocheffizientes Gold Netzteil (10/10)

Fazit

Das Chieftec Polaris kommt unscheinbar daher. Einfache schwarze Verpackung, einfaches schwarzes kompaktes Gehäuse und kein Schnick-Schnack. Die Leistungen des Netzteils haben es für ein 80 Plus Gold Netzteil in mittlerer Preisregion aber tatsächlich in sich.

Das Netzteil übertrifft bei weitem den 80 Plus Gold Standard bei 230 und 115V. In der Tat fehlt dem Modell nicht viel etwa 0,6% um auf den Platinum Level zu kommen. Wir haben auch schon günstige Platinum-Netzteile gesehen die nicht wirklich effizienter als das Chieftec Polaris waren. In der Spitze erreicht das Modell bis zu 93,6 % Effizienz. Auch die Effizienz im niedrigen Lastbereich ist gut, die 80% Effizienz werden bei etwa 35 Watt erreicht. Das Polaris setzt sich mit diesen Effizienzwerten in die Top-Klasse der 80-Plus-Gold Netzteile.

Die Standby-Effizienz liegt mit einem Level von 78 auf einem guten, wenn auch nicht auf top Niveau. Bei den ERP Werten erfüllt das Netzteil die EU617/2013 Anforderungen. Lastfrei werden 0.15 Watt im Standby erreicht.

Die Timings liefert das Chiefte Polaris gute Resultate bis auf eine Ausnahme, die Holduptime ist mit 11,8 ms bis zum PG-Drop tief, hier sollten 16 ms überschritten werden. Dafür überzeugt das Modell auf der anderen Seite aber mit schnellen Timings und einem zu dem sehr guten Einschaltstrombegrenzer, der den Einschaltstrom unter 25 A hält. Die Schutzschaltungen des Netzteils hinterlassen ebenfalls einen guten Eindruck.

Ein Blick auf die Spannungsregulation zeigt mittelgute Resultate. Das Netzteil hat keine Probleme die Grenzwerte der ATX-Spezifikation einzuhalten. Mit einem Spannungsabfall von unter 3 % liegt es aber eher in der Mittelklasse und zeigt keine Top-Werte die unter 0,5 % liegen können. Auffällig beim Polaris ist eine hohe 12 V Ausgangspannung von etwa 12.1 bis 12.3 V. Bei hocheffizienten Modellen haben wir derartige nach oben geschobene Spannungen schon öfters gesehen. Für den Betrieb ergeben sich bei DCDC-Netzteilen dadurch keine Nachteile.

Bei der Restwelligkeit liefert das Chieftec Polaris ausgezeichnete Resultate, wo sich auf auf den 12V-Leitungen Werte im die 20 mV zeigen. Auch das ATX-Kabel ist frei von hochfrequenten Störungen. Die Ripple-Werte der Nebenspannungen liegen mit ca. 15 mV ebenfalls auf sehr gutem Level.

Bei der Laustärke erreicht das neue Chieftec Polaris nicht die extrem niedrigen Drehzahlen die wir beim Power-Smart gesehen haben, aber mit etwa 400 UPM bis hin zu etwa 350 Watt ist das Netzteil im niedrigen Lastbereich immer noch extrem leise. Danach steigt die Lüfterdrehzahl linear an bis auf etwa 1000 UPM bei 600 Watt. Dort ist das Netzteil gut hörbar, aber bleibt unterhalb einer störenden Lautstärke und liefert somit für ein 750 Watt Netzteil ein gutes Bild ab. Dabei bleiben die Temperaturen im Netzteil niedrig und unter 70 Grad. Die niedrige Laustärke wird also nicht mit hohen Temperaturen erkauft.

Das Chieftec Polaris ist für uns durchaus eine Überraschung. Hinter dem eher unscheinbaren Netzteil hätten wir keine so hohen Effizienzwerte erwartet. Und genau damit kann das Polaris auch punkten. Die Effizienz liegt nahezu auf Platinum-Level und alle übrigens Ergebnisse sind bis auf die Holdup-Time solide.

Vorteile

  • Sehr hohe Effizienz für Gold-Netzteil (230 und 115V)
    Effizienz bis 93.5 %
  • Sehr gute Ripple-Werte
  • vollmodulare Kabel, gute Längen
  • Gute Leistungsreserven
  • Gute Temperaturen
  • Sehr leiser Betrieb bis 350 Watt
  • Solide Timings

Nachteile

  • Holduptime niedrig
  • Spannungsregulation nur mittelmäßig

31.10.19 / rj

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