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Chieftec Polaris 850 - effizientes Gold Netzteil im Test (2/9)

Effizienz und Leistungsdaten

Erläuterung zum Test: Der Einsatz unserer eigenen Chroma-Teststation - die uns selbst gehört und nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt wurde - ermöglich uns deutlich mehr Messungen vorzunehmen, als dies außer Haus aufgrund von Terminabsprachen und Zeiteinteilung möglich ist.

Effizienz von 0 bis 100% Last

Die Effizienz eines Netzteils lässt sich am besten anhand eines einfachen Diagramms darstellen, das auf der X-Achse unten die Last aufträgt, mit der das Netzteil gerade arbeitet und auf der Y-Achse seitlich die Effizienz mit der es bei dieser Last arbeitet. Im Diagramm lässt sich die Effizienz dann leicht als Kurve von kleiner Last links bis hin zu Volllast rechts ablesen. Dabei sieht man, dass die Effizienz immer geringer wird je mehr die Last gegen Null läuft und auch fällt, wenn das Netzteil stark belastet wird.

In unseren Effizienzmessungen testen wir den Lastbereich des Netzteils von 5 bis 100 % in 5 % Schritten bei 230 und 115V nach dem üblichen 80 Plus Standard. Hierbei messen wir alle relevanten Daten des Netzteils von Spannungen, Verbrauch, PFC, THD und mehr, stellen aber hier der Übersicht halber nur die für den Endkunden relevanten und interessanten Daten dar, um nicht in einer Flut von Diagrammen zu ersticken. Gerne nehmen wir in unserem Netzteil-Forum Vorschläge zur Verbesserung oder Erweiterung entgegen.


Effizienzbereich (Max-Min) bei 230V

Bei den üblichen Messungen nach 80Plus Standard werden nur symmetrische Lastverteilungen betrachtet, das heißt alle Schienen des Netzteils werden prozentual gleich belastet. So wird ein guter Durchschnitt der Effizienz ermittelt. Um die Leistung des Netzteils aber noch etwas genauer zu erfassen und weitere Daten zu gewinnen, testen wir das Netzteil unter 230V noch einmal im besten Fall (nur last auf 12V) und im schlechtesten Fall (maximale Last auf 3,3 und 5V). Das Ergebnis aus dieser Messung gibt den Effizienzbereich wieder, in dem das Netzteil üblicherweise arbeitet.

Effizienz bei niedriger Last von 1-10%

Bei modernen Netzteilen wird gerade die Effizienz im Niediglastbereich immer wichtiger. Die neuste Version der ATX-Spezifikation gibt hier auch bereits erste Werte vor, die aber aktuell nur von sehr wenigen Netzteilen erfüllt werden. Dabei muss bei ein Netzteil bei 10 Watt oder 2% Last, wenn mehr als 500 Watt Leistung, eine Effizienz von mehr als 72% (Netzteile > =400W) , oder sogar 75% (Netzteile <400 Watt) erreichen.

 

Effizienz bis 0 bis 100 Watt Last

Erläuterung zum Test: Ein immer wichtiger werdender Aspekt bei Netzteilen ist die Effizienz im niedrigen Lastbereich, weshalb wir für jedes Netzteil noch einmal getrennt die Effizienz von 5 bis 100 Watt messen. Dabei greifen wir auf eine Lastverteilung zurück, die einer tatsächlichen Belastung eines PC im Idle-Betrieb entspricht. Absolute Top-Netzteile liefern bereits ab 50 Watt eine Effizienz von über 90 %.

Standby Verbrauch und Effizienz

Erläuterung zum Test: Die 5V-Standby-Leitung eines Netzteils bestimmt maßgeblich den Verbrauch des PCs im ausgeschalteten Zustand und im Sleep-Modus (S3, Suspend to RAM). Auch hier ist natürlich eine hohe Effizienz vor allem unter geringer Last erwünscht. Dies Standby-Effizienz ist extrem relevant für die Einhaltung der Energiesparrichtlinien. Daher sind weltweit unterschiedliche Mindestanforderungen vorgeschrieben. Wir messen die Standby Leitung ohne Belastung, nach EuP/ErP und dann ebenfalls in 5% Schritten bis zur Maximalbelastung der Schiene.

Power Factor

Erläuterung zum Test: Der Power Factor auf Deutsch auch Leistungsfakor eines Netzteils wird von 0 bis 1 angegeben und gibt wieder wie effizient ein elektrisches Gerät die eingebrachte Energie ausnutzt.  Der Leistungsfaktor ist der Quotient aus Wirkleistung und Scheinleistung, wobei die Wirkleistung in Watt und die Scheinleistung in VA (Voltampere) angegeben wird.

Da Strom für Endkunden in Deutschland nach Wirkleistung abgerechnet wird und nicht nach Scheinleistung hat der Leistungsfaktor überwiegend eine Bedeutung für die Stromerzeuger. Ein hoher Leistungsfaktor bedeutet nämlich das der Stromerzeuger weniger "unbezahlte Scheinleistung" bereitstellen muss. Gute PFC-Werte liegen also sehr im Interesse der Stromanbieter.

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