Cooler Master V1000 im Test - 80 Plus Gold 1000 Watt Highend Modular-Netzteil (5/6)
Überlast und Schutzmechanismen
Wie viel Last kann maximal gezogen werden.
Gute Netzteile bieten meist nicht nur die maximale Leistung die
aufgedruckt ist, sondern zudem eine gewisse Reserve, die abgerufen werden
kann, bevor das Netzteil abschaltet. Diese Überlast ist vor allem auf der 12
Volt Leitung interessant, da hier bei modernen PCs die meisten
Leistungsreserven gebraucht werden. Wichtig ist dabei ist auch, dass die
Spannung nicht zu weit absinkt.
Insgesamt konnten wir das V1000 mit maximal 108 Ampere auf der 12V
Schiene belasten bevor die Abschaltung erfolgte. Die Gesamtbelastung lag
dabei bei 1400 Watt also 40% mehr als für das V1000 ausgewiesen. Die
Effizienz bei dieser Belastung betrug immer noch 87%.
Soweit möglich testen wir beim Überlasttest auch gleich die
Sicherheitsschaltungen des Netzteils und konnten dabei keine
Unregelmäßigkeiten feststellen. Alles funktionierte hier einwandfrei und wir
konnten keine Unregelmäßigkeiten feststellen.
Hold-Up und Einschaltstrom
Die Hold-Up-Time ist die Zeit, die ein Netzteil noch genug Strom liefern
kann, wenn am Eingang eine Stromunterbrechung auftritt. Wie ein kleiner
Puffer kann das Netzteil kurzfristige Stromschwankungen oder Ausfälle so
ausgleichen. Der ATX-Standard gibt für diese Hold-Up-Time einen Mindestwert
von 16 Millisekunden vor. Das V1000 setzt hier eine Marke von 26.9 ms
Sekunden, was deutlich über den Anforderungen der ATX Spezifikation liegt
und für ein 1000V Netzteil ein hervorragender Wert ist.
Die ATX-Spezifikation sieht hier einen Einschaltstrom von maximal 50
Ampere bei 230 V vor. Gute Netzteile haben deshalb eine
Einschaltstrombegrenzung und halten dieses Limit ein. Mit 46.6 Ampere liegt
das V100 auch hier im Rahmen, macht aber deutlich, dass beim Einschalten
einiges an Strom in das Netzteil fließt.
Lautstärke und Temperaturen
Wer Netzteile mit Seasonic-Technik kennt, der weiß auch um die bekannten
sehr robusten Lüfter mit Doppelkugellager, die dort oft eingesetzt wurden.
Diese Lüfter sind zwar quasi unzerstörbar und werden deshalb gerne in der
Industrie eingesetzt, sie zählen aber nicht gerade zu den leisen Modellen.
Deshalb hat man sich dort gerne mit Semi-Passiv-Kühlung beholfen um die
Netzteile bei geringen Lasten leise zu halten. Sobald der Lüfter allerdings
startet, ist dieser Vorteil dann dahin.
Das V1000 von Cooler Master setzt einen 135mm Lüfter mit FDB-Lager ein,
der bei geringeren Drehzahlen sehr leise arbeitet. Modelle mit FDB-Lager
werden auch als Gehäuselüfter oder für Kühler eingesetzt, da sie derzeit zu
den leisesten Versionen gehören. Bei wirklich hohen Drehzahlen werden aber
natürlich auch diese Lüfter deutlich hörbar.
Das V1000 von Cooler Master wird dauerhaft aktive gekühlt, so dass es
erst gar nicht zu einem Wärmestau kommen kann, der dann hohe
Lüfterdrehzahlen erfordert. Zudem sorgt eine sehr flache Kurve bei der
Lüftersteuerung dafür, dass das Netzteil bis zu einer Last von 75 % also 750
Watt die Drehzahl kaum anhebt. Der Lüfter bleibt dabei bei einer Drehzahl
unter 1000 UPM. Erst bei Belastungen darüber muss entsprechend stärker
gekühlt werden, senn selbst bei nur 10% Leistungsverlust müssen bei 1000
Watt Last 100 Watt an Wärmeverlust abgeführt werden.
So wird das Netzteil dann bei Maximallast auch deutlich hörbar, aber
keinesfalls störend laut. Es sind eher die Luftbewegungen, die man bei der
hohen Lüfterdrehzahl zu hören bekommt.
Insgesamt liefert das V1000 damit in Sachen Lautstärke eine gute Leistung
und gefällt uns eigentlich aufgrund der dauerhaften Kühlung besser als
Semi-Passiv-Lösungen, die dank leiser Lüfter mittlerweile nur noch nur für
absolute No-Noise-Liebhaber interessant sind.