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Corsair SF1000L ATX 3 Netzteil im Test (9/9)

Zusammenfassung

Wer hätte das gedacht, nach dem RMx Shift und dem RMe zeigt sich ausgerechnet das kompaktere SFX-L als das beste der drei Modelle in unseren Messergebnissen.

In Sachen Effizienz liefert das Modell trotz der 115V 80 Plus Gold Zertifizierung auf 230V eine Effizienz auf Platinum Level. Es kommt äußerst selten vor, dass die Platinum Grenzwerte in so einem Fall sogar überschritten werden und nicht nur annähernd erreicht. Corsair hätte das SF1000L also auch problemlos auf 230V Platinum zertifizieren können. Im Stammmarkt USA wäre das aber vielleicht nicht so gut angekommen . Für uns in Europa ist das Netzteil also quasi vom Hersteller zu niedrig "bewertet". Wer ein SF1000L kauft und in Deutschland betreibt hat ein Platinum Netzteil am Start.

 In der Spitze lassen sich mit dem 1000 Watt Modell Effizienzwerte von über 94,3% erreichen, bei Volllast bekommt man satte 91,1%, ein herausragender Wert für ein SFX-L Netzteil.  Schiebt man die Last in Richtung 12V sind in der Spitze sogar fast 95% Effizienz zu erreichen.

Wie bei allen neuen Corair-Modellen ist auch die Effizienz im unteren Lastbereich großartig. Bei 4% Last liegt die Effizient schon über 82%. Betrachtet man die festen Lasten von 5-100 Watt, sieht man einen extrem steilen Anstieg der Effizienz, der schon bei 35 Watt die 80 % Marke knackt. Hier zeigt sich auch wieder die gute Implementierung des Umschaltpunkt beim  Burst-Mode, so dass die Verlustleistung nicht sprungartig ansteigt, wie das bei manch anderem neuen Netzteil zu sehen ist. 

Ein absolutes Highlight bei der neuen SF-L-Serie ist auch die Standby-Effizienz. Auch wenn das Thema meistens Stiefmütterlich behandelt wird is es extrem wichtig, denn Millionen-PCs sind ständig im Standby. Das SF1000L erreicht eine Effizienz auf der Standby-Leitung von bis zu 86%. Normal sind hier werte unter 80%, was die Werte von Corsair geradezu überragend gut macht.

Elektrischen Geräusche, die früher im Burst-Mode zu hören waren, sind auch hier wieder weitgehend verschwunden, was man allerdings wieder sehen kann sind durch den Burst-Mode erhöhte Ripple-Werte, die allerdings weit unter den erlaubten Grenzwerten liegen und daher völlig unkritisch sind.

Die Ripple und Noise Werte des SF1000L sind hervorragend für ein kompaktes Netzteil und liegen auf der 12V Leitung bei etwa 20-25 mV und damit auch besser als beim RMx oder RMe. Dazu kommt das die Spannung kaum Noise enthält, der insbesondere bei EPS und PCIe bei nur 10 mV liegt. Das darf man dann zur Top-Klasse zählen. Auf den Nebenspannungen sehen wir mit 12-16mv ebenfalls Top-Resultate.

Herausragend  für ein SFX-L Netzteil ist auch die Holduptime von 18.2 ms. Die sonstigen Timings sind ebenso erstklassig, was dann auch dazu führt, das die neusten Energiesparmodi problemlos unterstützt werden.

In der Spannungsregulation des SF1000L muss man ebenfalls als sehr gut bezeichnen. Diese liegt auf den PCIe und EPS Anschlüssen mit einem Drop von gerade einmal 0,15-0,19%  Im Bereich von Highend-Netzteilen. In absoluten Zahlen ausgedrückt fällt die Spannung hier gerade einmal um etwa 0,02V von minimaler zu maximaler Last. Und die Nebenspannungen stehen quasi genauso gut da.

Die Schutzschaltungen des Corsair SF1000L funktionieren wie von Corsair gewohnt einwandfrei und die Reserven bei OCP auf 12V liegen etwa 220 Watt innerhalb des typischen 20 bis 30% Bereich. Das bezieht sich allerdings auf Dauerlast, denn die kurzfristigen Lastspitzen können aufgrund des ATX3-Standards natürlich deutlich höher sein.

Bleibt noch das Thema Laustärke und Lüftersteuerung zum Abschluss. Beim Test fällt auch bei diesem Corsair Netzteil wieder auf, dass der Lüfter nach höheren Belastungen extrem lange Nachläuft. Wir haben hier über 25 Minuten gemessen bis sich der Lüfter nach einer hohen Belastung wieder abschaltet. Ein erneutes Anschalten erfolgt dann ab etwa 50% Belastung. Wer im Idle Betrieb bleibt kommt also dauerhaft ohne Lüfter aus, wer häufig zwischen geringer und maximaler Last wechselt, wird den Lüfter voraussichtlich ständig an haben. Dieser agiert dabei zwischen 450 UPM Minimal und etwa 2000 UPM Maximal. Die Drehzahl steigt dabei recht schnell an, so dass bei 700 W schon 1500 UPM anliegen. Leise arbeitet das Netzteil damit etwa bis 600 W, darüber ist es deutlich mehr zu hören als gängige ATX-Netzteile. Für ein SFX-L Modell schlägt es sich allerdings eher gut. Zieht man zum Vergleich einmal ein SFX-Modell heran, so liegen die Drehzahlen bei 700W hier schnell deutlich über 2000 UPM.

Fazit

Das SF1000L ist bislang das in Sachen Effizienz beste ATX3-Netzteil von Corsair, obwohl es das kleinste der bisher vorgestellten ist. Bei der Standby-Effizienz liefert es geradezu überragende Werte ab, die der neue Maßstab für die Konkurrenz sind. 

 Auch bei der Spannungsregulation zeigt es wo der Hammer hängt. Corsair leistet sich bei seinem kompakten neuen ATX3 SFX-L Netzteil eigentlich keine wirklichen Patzer. Einzig die etwas lange Nachlaufzeit des Lüfters könnte manche stören, die es absolut leise wollen, wobei man dann sowieso eher auf ein ATX, als ein SFX-L Netzteil zurückgreifen sollte, denn wie üblich gilt, dass die SFX-L Modelle aufgrund der höheren Drehzahl der Lüfter etwas lauter ausfallen.

Insgesamt ändert das aber nichts an der Tatsache, dass Corsair mit dem SF1000L ein exzellentes Netzteil abgeliefert hat. Wir hoffen natürlich, das die 850W Variante genauso performt, werden das aber bald auch noch nachprüfen.

Vorteile

  • Bei 230 V Effizienz auf Palatinum Level
  • Sehr hohe Effizienz bei niedrigen Lasten
  • Herausragende Standby-Effizienz bis 86%
  • Niedrige Verlustleistung bei niedrigsten Lasten < 20 Watt
  • Holduptime von 18 ms
  • 12VHPWR Anschluss
  • ATX3 kompatibel
  • Korrekte PCIe-5 Leistungsangaben
    (Vorläufig auf dem Karton)
  • Sehr gute Timings.

Nachteile

  • Kodierung des 12VHWPR Anschluss auf 600W
    stimmt nicht mit Leistungsangabe auf Netzteil überein.
  • Lüfter läuft lange nach im Semipassiv Modus


11.05.23 / rj

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