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Corsair TX-M Serie TX550M, TX650M, TX750M im Test (9/9)

Zusammenfassung

Corsair ist ein Frontrunner dabei seine Netzteimodelle mit Updates auf die aktuellen Anforderungen für Netzteile anzupassen. Sobald sich etwas in Sachen ATX-Spezifikationen tut, ist Corsair zuletzt immer der mit erste Hersteller gewesen, der zumindest ein Modellen mit den entsprechenden Anpassungen vorgestellt hat.

Das schöne an diesen Spezifikationsänderungen ist, dass man sie gut überprüfen kann und entsprechend schnell zu Ergebnissen kommt. Die neue TX-M-Serie zum Beispiel bringt sich auf den neusten Stand in Sachen Timings beim Power-On und Power-OK Signal. Mit um die 50 ms übertreffen die Netzteile die Anforderungen von 150 ms bei weitem. Auch beim Power-OK Signal liegt man mit etwa 130 ms top im empfohlenen Bereich von 100-150 ms. Selbst viele aktuelle verkaufte Highend-Netzteile erreichen das nicht und stecken noch in den alten Spezifikationen fest.

Schön ist auch, das Corsair auch seinem günstigen Gold-Netzteil Optimierungen auf hohe Effizienz bei niedrigen Lasten spendiert.  So wie die RMX 2021 Serie von Corsair versucht man auch beim TX-M nun die neusten ATX-Spezifikation, bei der es gilt bei 2% Last eine Effizienz von 72 % zu erreichen zu erfüllen. Das hat bei unseren Messungen zwar nicht ganz geklappt, aber mit 70%-71% erreichen die Netzteile trotzdem einen hervorragenden Wert.

Wie sich das ganze auswirkt, kann man schön im direkten Vergleich zwischem dem alten und neuen TX500M sehen, wenn man sich die Effizienz von 5-100 Watt genauer anschaut. Die gesamte Effizienzkurve wird flacher und die Verlustleistung fällt zu Ende hin beim neuen Modell viel stärker ab. Auch gut zu sehen ist der Umschaltzeitpunkt in dem das Netzteil vom normalen in den Burst-Modus schaltet um die Effizienz zu maximieren.

 

Bei der Gesamteffizienz überzeugen ebenso alle Modelle mit guten Resultaten und übertreffen sowohl bei 115 als auch bei 230V das Gold-Level. In der Spitze liegt die Effizienz deutlich über 92% und dieser Bereich wird auch relativ lange gehalten. Zum Teil von 30 bis 70% Last.  von etwa 20 bis 100% Last arbeiten die Netzteile über 90% Effizienz. Betrachtet man rein die 12V Leitung dann kann man sogar Effizienzwerte von 93.5 % beim 650 Watt Modell sehen.

Auch die Effizienz auf der Standby-Leitung ist hervorragend für ein preiswertes Gold-Netzteil. in Weiten Teilen liegt sie über 80% zum Teil sogar über 81%. Durchweg sind auch die ErP  Messwerte im guten Bereich.

Bei der Spannungsregulation liegen die Werte weit unterhalb der erlaubten Grenzwerte, liefern aber gerade auf den Nebenspannungen keine Traumresultate. Tatsächlich sind die Ergebnisse hier sogar etwas schlechter als beim alten Modell. Wirklich praxisrelevant ist das nicht. Bei der wesentlich wichtigeren 12V Spannung schneiden alle Modell mit unter 1% nämlich recht gut ab und hohe Lasten auf 3,3 oder 5V finden sich eh bei aktuellen PCs kaum noch. 

Ein Blick auf die Ripple und Noise werte bringt keine Überraschungen. Das TX-M bewegt sich hier auf einem absolut üblichen Niveau. Auf der Standby-Leitung beim TX750-M haben sich bei uns erhöhte Werte im Hochfrequenten Bereich gezeigt, die man allerdings nicht überbewerten sollte und eher als kleiner Schönheitsfehler durchgehen.

Erstaunlich sind die guten Werte bei der Holduptime, denn gerade bei günstigen Netzteilen wird hier oft gespart. Das 550 und 650 Watt Modell sind hier voll im Soll mit 15,7 und 17,3 ms. Lediglich beim 750 Watt Modell gibt es mit 13 ms einen kleinen Einbruch zu den verlangten 16 ms. Da sich das PG-Delay aber in einem sehr hohen Bereich von über 4 ms bewegt (verlangt werden hier nur 1ms) relativiert sich der zu niedrige Wert schnell.

Die Schutzschaltungen funktionieren einwandfrei, was bei Corsair gute Tradition ist. Die Abschaltzeitpunkte sind auch nicht zu hoch gewählt, so dass man hier keine Gefahr läuft das die Netzteile schaden nehmen. Auch die Spannungen bleiben bis zur Abschaltung hin weitgehend konstant.

Bei der Lüftersteuerung wählt Corsair eine gut funktionierende aktive Steuerung, die bei etwa 800 UPM startet. Je nach Modell geht es dann bis zu 1200 UPM hoch. Auffällig ist das die Drehzahl relativ gleichmäßig und langsam geändert wird. Der Lüfter wird hier Temperaturgesteuert arbeiten. Das merkt man deutlich wenn das Netzteil heißer wird, dass die Drehzahl dann merklich hochgefahren wird.  Das kann sich in PCs die insgesamt schlecht belüftet in einer höheren Geräuschkulisse äußern.  Das die Minimale Drehzahl des Netzteils bei 800 UPM liegt leistet natürlich auch keinen Beitrag zu einem besonders leisen Betrieb. Andere Netzteile gehen hier bis auf 400 UPM herunter. Das TX-M gehört somit nicht gerade zu den leisesten Vertretern seiner Klasse. Es ist aber insgesamt deutlich leiser als die alte Version des TX-M, bei der der Lüfter unter Last erheblich schneller drehte.

Fazit

Mit dem TX-M von 2021 bringt Corsair eine aktualisiert Fassung des Modells auf den Markt, das vor allem an die neusten ATX-Spezifikationen angepasst wurde. Ansonsten unterscheidet sich das Modell gar nicht so sehr vom alten.

Insgesamt bekommt man ein solides Netzteil, dass in allen Bereichen mittlere bis gute Resultate abliefert. Bei der Effizienz ist das Netzteil gerade im unteren Lastbereich vielen Konkurrenten überlegen. Derart hohe Effizienzwerte bei niedriglast finden sich bei preiswerten Einsteiger-Netzteilen aktuell kaum. Die Plattform ist auch wegen der extrem schnellen Timings älteren Modellen in Sachen Standby-Support überlegen. Gerade in Bezug auf gesetzliche Energiesparreglungen werden diese Punkte immer wichtiger.

Insgesamt liefert Corsair mit dem TX-M also mal wieder solides ab. Anders wie zum Beispiel bei den Top-Modellen RM oder HX entscheidet beim TX-M allerdings viel mehr der Preis über den Erfolg. Ab 79 Euro für das kleinste Modelle steht die neue Serie schon ganz gut da und dürfte im Laufe der Zeit sogar wie die alte TX-M Serie noch günstiger werden. Wer sich nach einem TX-M umschaut, sollte unserer Meinung nach aber auch heute schon die 5-10 Euro Aufpreis investieren und das verbesserte neue Modell kaufen.

Vorteile

  • Solide Gold Effizienz
  • Sehr gute Effizienz bei niedrigen Lasten
  • Insgesamt gute Verarbeitung
  • Schnelle Timings für Standby-Modi
  • Gute bis sehr gute Spannungsregulation
  • ATX 2.52 kompatibel
  • attraktiver Preis

Nachteile

  • Geringere Garantie als Vorgänger (5 Jahre)
  • kosmetischer Fehler bei Standby-5V-Ripple
    (nur bei 750W, Montagsmodell?)


20.11.21 / rj

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