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MSI MPG A1000G Netzteil im Test (9/9)

Zusammenfassung

Runde zwei für uns bei den Netzteilen von MSI. Das 1000 Watt Netzteile MPG A1000G kann in vielen Punkten recht gute Resultate abliefern, hat aber auch so seine kleinen Baustellen.

In Sachen Effizienz sieht man zunächst einmal ein solides Gold Niveau. Allerdings reicht es im Bereich über 50% Last und 115V Eingangsspannung auch nicht darüber hinaus. Einige andere Gold Netzteile schrauben hier die Effizienz schon Richtung Platinum. Bei 230 V sieht es etwas besser aus und man kommt sowohl bei 100% Last als auch im unteren Bereich auf Platinum-Level. In der Mitte bei 50% Last fehlt dann aber wieder etwas die Effizienz. So gesehen ist die Effizienz für ein Gold Netzteil gut aber nicht überragend.  In der Spitze kann man übrigens bis zu 93,9 % erreichen.

Etwas schlechter sieht die Sache bei besonders niedrigen Last aus. Hier implementiert das Modell noch nicht die neue 2% Regel und liegt daher bei 20% Last nur auf 69% Effizienz. Das machen andere neuere Plattformen schon besser und schrauben hier die Effizienz deutlich über 70%. Der Eigenverbrauch/Verlustleistung des Netzteils liegt im Bereich unter 50 Watt eigentlich recht konstant bei um die 10 Watt. Unterhalt von 20 Watt Last werden die Werte dann noch einmal schlechter.

Die Holduptime liegt mit 13.7 ms deutlich unterhalb der ATX-Spec von 16ms, dafür sind aber die PG-Timings korrekt. Auffällig ist aber ein unschönes "Flackern" der Spannung kurz  vor dem Abschalten des Netzteils.  Insgesamt sind diese Punkte nicht so praxisrelevant beim Betrieb an stabilen Stromnetzen.

Die übrigen Timings machen eine gute Figur, was mit dem Support für die neusten Energiesparmodi einhergeht. Auffällig ist hier lediglich ein etwas höherer Einschaltstrom von Peak 58A und 43A für 2 ms. 

In der Spannungsregulation (Spannungsdrop) zeigt sich ein gutes Bild, mit 0,5% -1% bei der 12V Spannung und bis 1,7% bei den Nebenspannungen. Die Werte werden zum Teil etwas verschlechtert, weil die Spannung im sehr niedrigen Lastbereich deutlicher ansteigt.

Beim Ripple und Noise Test gibt es auch nicht viel auszusetzen, die Werte liegen auf der 12V Leitung bei etwa 22-27 mV, wobei der ATX-Anschluss typischerweise etwas höher liegt als EPS/PCIe. Auf den Nebenspannungen sehen wir sehr gute 15-17 mV. Insgesamt fällt auf das die Noise-Werte, also sehr hochfrequente Störungen in dem Netzteil eher gering ausfallen.

Die Schutzschaltungen arbeiten ebenfalls zuverlässig. Die OPP triggert bei etwa 1250-1300 Watt, also den üblichen 25-30%.

Zum Abschluss der Zusammenfassung kommen wir zum Thema Lüfter. Die Lüftersteuerung arbeitet bei dem MSI-Netzteil wirklich gut. Es gibt kein hochdrehen, kein unnötiges aufschaukeln und die Hysterese verzögert nicht zu stark. Dazu kommt, das die minimale Drehzahl von 404 UPM, das Netzteil doch recht leise macht. Bis 50%  Last steht der Lüfter still, wenn nicht gerade die Nachlaufsteuerung noch aktiv ist. Diese beläuft sich je nach Temperatur so auf 1 bis 5 Minuten. Maximal erreichten wir im Test eine Drehzahl von 1337 UPM, womit das Netzteil doch deutlich wahrnehmbar ist. Unterhalb von 800 Watt bei etwa 1000 UPM wird es allerdings doch deutlich ruhiger. Wenn man die Last nicht zu hoch schraubt, ist das A1000G damit durchaus Silent tauglich.

Fazit

MSI macht mit seinen Netzteilen vieles Richtig und setzt bislang auf recht bewährte Plattformen. Im Fall des MPG A1000G ist das auch wieder der Fall, allerdings merkt man hier die etwas ältere Generation, was sich vor allem in der etwas schlechteren Effizienz bei sehr niedrigen Lasten bemerkbar macht (Ob man das Netzteil unterhalb von 50 Watt betreibt, ist hier die entscheidende Frage, ob relevant oder nicht). Ansonsten schneidet das Modell recht gut ab. Bis auf die Holduptime, die etwas höher sein könnte sind alle Timings gut und auch die Messwerte zur Rippe und Spanunngsregulation sind passabel.

Das MPG A1000G ist auch als runderneuertes ATX3-Model verfügbar, hat dann PCIe 5 im Namen, und fällt etwas teuer aus. Bei kleiner Preisdifferenz sollte man eher zu der neueren Version greifen (Test folgt). Wer auf der Suche nach Schnäppchen ist, der sollte das A1000G  aber definitiv nicht aus dem Auge lassen, denn das Modell wird in Kombination mit MSI-Aktionen (Cashback) oft zu extrem interessanten Preisen angeboten und dann eine echte Empfehlung, es hängt eben alles irgendwo vom Preis ab. Insgesamt ein solides Netzteil, das seine kleinen Schwächen in Bereichen hat, die für die meisten Anwender kaum praktische Relevanz besitzen.

Vorteile

  • Gute Effizienz auf Gold-Level
  • Mit MSI-Aktionen wie Cashback oft sehr guter Preis (140€)
  • Gute Lüftersteuerung, bis 50% passiv
  • Gute Spannungsregulation
  • Viele Anschlüsse, Gute Kabellängen
  • Timings gut
  • Schöne Optik des Gehäuses
  • 10 Jahre Garantie

Nachteile

  • Effizienz unter 10% Last könnte besser sein
  • unter 50 Watt Last eher schlechte Effizienz, da ältere Plattform
  • Holduptime deutlich unter 16 ms (wenig Praxisrelevant)
  • Bei Volllast etwas höhere Geräuschentwicklung.

17.05.23 / rj

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