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Fazit
RAM für Jedermann?
Bevor wir zu unserem Fazit kommen, möchten wir noch OC-Wear zu Wort kommen
lassen. Uns hat interessiert, wieso ein Shop auf die Idee kommt, selber
Speicher-Module aus eigenem Hause anzubieten. Hier das Statement von Sven
Glaubert (OC-Wear):
"Unsere Intuition einen eigenen Speicher auf den Markt zu bringen, ist, dem
Kunden gleichzeitig ein sehr hochwertiges und transparentes Produkt mit einem
guten Preis/Leistungsverhältnis anzubieten.
So mancher wird sich sicherlich fragen, warum wir keinen schmucken
Heatspreader auf dem Speicher angebracht haben. Dies haben wir absichtlich nicht
getan, da der oft publizierte Grundgedanke der besseren Wärmeableitung in der
Praxis meist nicht gegeben ist. Meist sind Heatspreader nichts anderes, als
Werbebleche auf denen die Hersteller ihren Namen verewigen, oder mit dessen
Hilfe versucht wird, die verbauten Speicherchips so lange wie möglich geheim zu
halten. Teilweise sind die Heatspreader sogar so mangelhaft angebracht, dass
sich die Hitze unter Kühlkörpern eher staut als das eine gute Wärmeableitung
erreicht wird.
Die von uns gewählten Standard-Timings von 2-3-3-6 bieten unserer Meinung
nach den besten Mittelweg zwischen einer sehr guten Performance und
Kompatibilität auf allen Plattformen. Der Speicher ist gleichermaßen für Athlon
XP-, Athlon 64- & Pentium 4-Systeme geeignet. Für diejenigen, denen die ins SPD
programmierten Werte nicht ausreichen sollten, sei gesagt, dass unser Speicher
noch jede Menge Leistungsreserven bietet ;)"
Es ist offensichtlich, dass OC-Wear sich mit seinem RAM an
Performance-Enthusiasten richtet. Wie unsere Testergebnisse zeigen, geschieht
das auch nicht zu Unrecht. Die Module können sich mit PC4000/DDR500 Speicher
messen, und stehen dabei wirklich verdammt gut dar. Schnellere CL2-Module,
jedenfalls als 1GB-Kit, haben wir bisher nicht in die Finger bekommen. Die
Aussage von Sven Glaubert, dass die Module noch jede Menge Leistungsreserven
bieten, darf man bei 231 MHz (bei den Default-Timings!) also durchaus ernst
nehmen.
Wie müssen allerdings zugeben, dass uns die Ergebnisse selbst überrascht haben.
Immerhin, und dies soll wirklich keine Kritik sein, stammen die Module von einem
Online-Shop und nicht von einem namhaften Hersteller. Kann ein "kleiner"
Shop-Besitzer den großen Herstellern wirklich das Fürchten lehren? Was die
Verkaufszahlen angeht sicherlich nicht, was die Performance der Module angeht,
aber offensichtlich schon. Wir haben, eben weil wir skeptisch waren, Tests auch über 24 Stunden durchgeführt - das Ergebnis blieb allerdings immer
das gleiche. Besser, aber auch teurer und deutlich höher spezifiziert (was das PC Rating angeht, nicht was die Timings angeht), sind eigentlich nur die Module aus
dem Hause OCZ.
Nach den Ergebnissen ist das OC-Wear RAM wirklich ein RAM für jedermann. Wer
über den Multiplier übertakten kann, darf sich auf absolut harte Timings von
2-2-2-6 freuen und das RAM mit maximal 204 MHz betreiben. Freunde der
Mischkalkulation beim Übertakten stehen mit den schnellen Default-Timings von
2-3-3-6 immer noch satte 231 MHz zur Verfügung und wer es über den FSB machen
muss, kann mit langsamen Timings stolze 276 MHz erreichen, wobei der hohe Takt
beim Datendurchsatz die schlechten Timings durchaus auszugleichen vermag.
Einziger Kritikpunkt könnte sein, dass die Module unauffällig daherkommen - aber
es muss jeder für sich entscheiden, ob eine coole Optik auch direkt ein paar
Euro mehr Wert sind. Abgesehen davon gibt es auch jede menge Heatspreader
separat zu kaufen.
In Summe
bedeutet dies, dass die Module ganz knapp an einer glatten 6-Punkte-Benotung
vorbei schrammen, aber immer hin noch 5,7 Sterne einheimsen können. das gleichen
die OC-Wear Module aber mit unserem Overclocking-Award in Gold aus, da sie
sowohl für das Übertakten mittels FSB als auch - den Timings sei Dank - für das
Overclocking mittels Multiplier bestens geeignet sind.
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