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AMD Radeon R7 SSD im Test

AMD Radeon R7 Series SSD

Es ist noch nicht so lange her, da war AMD eigentlich nur für seine Athlon Prozessoren und Mainboard-Chipsätze bekannt. Mit der Übernahme von ATI wurde dann aus AMD auch ein Anbieter von Grafikkarten. Mittlerweile übt die ursprüngliche ATI-Marke Radeon im gesamten AMD Produktsortiment definitiv die größte Anziehungskraft aus. Radeon steht für Gaming und Gaming liegt voll im Trend. Genau diese Message will AMD in Zukunft auch auf weitere Produkte ausweiten.

Nachdem man vor einiger Zeit bereits den "AMD Radeon Memory" - DDR3 Arbeitsspeicher für Gamer eingeführt hat, flogt nun eine weitere Produktgruppe. AMD stellt dem Radeon Speicher eine Radeon SSD an die Seite, die AMD Radeon R7 SSD.

Im aktuell extrem umkämpften SSD-Markt macht es für AMD wenig Sinn eigene Produkte zu entwickeln und so hat man sich für die AMD Radeon R7 SSD einen Partner gesucht, der bereits über einschlägiges Know-How im SSD-Bereich und vor allem eigene Produktions-Kapazitäten für Flash-Speicher verfügt. Die Wahl viel hier auf Toshiba und so stammt die komplette Technik der neuen AMD Radeon SSD auch von OCZ/Toshiba. AMD steuert hier nur den Markennamen bei um das Produkt in das eigene Radeon-Portfolio einzugliedern.

Die Radeon R7 Series SSD nutzt den gleichen Aufbau, den wir schon in der Vertex 460, Vector 150 und zuletzt der ARC 100 von OCZ vorgefunden haben. Die SSDs setzen allesamt auf 19nm-Flash-Speicher von Toshiba, wobei die neusten Modelle den neuen A19 NAND-Flash nutzen, der von Toshiba noch einmal im Produktionsprozess optimiert wurde. Als Controller wird jeweils der Barefoot 3 eingesetzt, der sich recht gut in den letzten Modellen von OCZ geschlagen hat und exklusiv auf den SSDs von OCZ zu finden ist. Der Name Radeon R7 wurde für die SSD im übrigen speziell gewählt um klar zu  machen, das es sich hier um ein Mittelklasse und kein kein Highend Produkt handelt. Eine Radeon R9 SSD ist derzeit nicht geplant.

Damit die neue AMD Radeon R7 SSD nicht komplett identisch zu den bereits vorhandenen OCZ-Modellen ausfällt, hat man an ein paar "Stellschrauben" gedreht und positioniert sie so zwischen die OCZ Vertex 460 und OCZ Vector 150. Dazu wurde an einer speziellen Firmware für das AMD-Modell gearbeitet und der Controller soll in der Radeon SSD auch etwas höher getaktet sein.

Als wesentlich relevanter kann man den Unterschied in der Belastbarkeit, also die tägliche Schreibleistung, ansehen. Daraus ergibt sich eine längere Haltbarkeit je nach Modell und als Folge auch unterschiedlichen Garantiezeiten der SSDs.

So wird die AMD Radeon R7 Series SSD mit einer Garantie von 4 Jahren bei einer täglichen Schreibleistung von 30 GB angeboten.  Damit liegt sie zwischen dem Einsteiger-Modell Vertex 460 mit 3 Jahren Garantie bei 20 GB täglicher Schreibleistung und dem Top-Modell Vector 150 mit 5 Jahren Garantie und 50 GB täglicher Schreibleistung. In Sachen Performance orientiert sich die Radeon R7 Series SSD an der schnelleren Vector und ist mit 550 MB/s Lesen und 530 MB/s Schreiben angegeben. Man erkennt hier also bereits, dass die Unterschiede vor allem in der Garantiezeit liegen.

Angesichts der Ähnlichkeit der SSDs kommt natürlich die Frage auf, wieso AMD überhaupt eine SSD auf den Markt bringt. Die Antwort ist recht einleuchtend, denn es ergeben sich hier interessante Synergien. AMD gibt Systembuildern mit der Radeon SSD die Möglichkeit ein aufeinander abgestimmtes System anzubieten, das komplett aus AMD-Produkten besteht, quasi den "AMD Radeon PC". Und OCZ/Toshiba kann auf der anderen Seite seinen Kundenkreis erweitern und vom starken Radeon-Brand profitieren. Obendrauf hat man für "Radeon-Fans" damit auch noch eine Art Merchandise-Produkt geschaffen und Endkunden können sich einfach ohne Probleme aufeinander abgestimmte Produkte von AMD kaufen. Zielgruppe ist hierbei natürlich der Gamer, der sich zumeist eher im Budget-Bereich befindet, also auf seinen Geldbeutel achten muss.

Die AMD Radeon R7 SSD ist eine typische 2,5 Zoll im schlanken 7 mm Format und wird in den Kapazitäten 120, 240 und 480 GB angeboten. Wir testen hier die 240 GB Version. Die SDD verfügt über 512 MB DDR3 Cache Speicher. Um sich von den vielen verfügbaren SSDs abzusetzen nutzen die SSDs von OCZ spezielle Algorithmen um die dauerhafte Performance der SSD hoch zu halten. Die zuletzt von uns getesten OCZ-SSDs konnten sich gerade in diesem Bereich auszeichnen und viele andere Konkurrenten hinter sich lassen.

Ein ebenfalls interessanter neuer Ansatz ist im Bereich Service bei der Radeon R7 Series SSD zu finden. Das Laufwerk bietet die neu von OCZ eingeführte "ShieldPlus Warranty". Im Garantiefall ist bei den SSDs mit "Shield Plus" kein Kaufnachweis mehr notwendig. Sollte doch einmal der Ernstfall eintreten, so müssen Kunden lediglich die Seriennummer ihrer SSD beim Kundendienst angeben. Sollte dabei festgestellt werden, dass das Produkt defekt ist, wird umgehend eine brandneue SSD mit gleicher Kapazität im Voraustausch an den Kunden geschickt. Das Paket mit der neuen Ersatz-SSD enthält ein Versandlabel, mit dem die defekte SSD kostenlos an OCZ retourniert werden kann.

Neben der reinen Technik kann die SSD auch im Lieferumfang noch etwas Besonderes bieten, denn das Modell wird mit der TrueImage Software von Arconis ausgeliefert. TrueImage ist eine der bekanntesten Tools um komplette Festplatten oder Partitionen zu kopieren, zu sicher oder wiederherzustellen. Das Tool kann optimal genutzt werden um eine alte HDD auf eine neue SSD zu übertragen und dabei zum Beispiel auch Partitionen verkleinern, wenn die HDD deutlich größer als die neue SSD ist.

Testplattform

  • Testkandidat: AMD Radeon R7 SSD 240 GB
  • Intel Core i7 4770K
  • SATA III Controller des Z97 Chipset (ASRock Z97 Extreme6)
  • OCZ Revodrive 350 (Systemplatte)

Betriebssystem & Benchmarks

  • Windows 8.1
  • HDTune Pro
  • PCMark 7 und PCMark 8
  • Passmark Advanced Disk Test
  • ATTO
  • AS SSD
  • CrystalDiskMark
  • Intel IO-Meter
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