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Corsair MP600 Core Gen4 M.2 NVMe SSD im Test (10/12)

IOPS Stresstest - dauerhaftes Schreiben

Die Performance von SSDs kann starken Schwankungen unterliegen, die zumeist von normalen Benchmarks nicht erfasst werden, weil diese sich oft auf kurze Zeitintervalle beschränken oder nur auf einem kleinen Datenbereich arbeiten. In der Praxis hat man es in vielen Situationen mit großen Datenmengen und dauerhaftem Betrieb zu tun, also dem Gegenteil von dem was Benchmarks simulieren. Wenn eine SSD immer weiter gefüllt wird oder über einen längeren Zeitraum ununterbrochen geschrieben wird, ohne das Mechanismen wie TRIM oder Garbage Collection greifen können, dann wird die SSD tendenziell immer langsamer.

Wir simulieren das Schreibverhalten der SSDs bei uns in einem 240 Minuten Stresstest, in dem dauerhaft 4K-Schreiboperationen auf der SSD durchgeführt werden. Die Performance der SSD wird dabei im Minutendurchschnitt ermittelt und in einer Grafik notiert. Das Ergebnis ist eine Performance-Kurve über 4 Stunden, die darlegt wie "stabil" die Schreibperformance einer SSD auf Dauer ist. Man kann hierbei also erkennen wie stark und wie schnell die Performance einbricht. Der gleiche Test wird zudem auch noch einmal beim Lesen durchgeführt um die dauerhafte Leseperformance der SSD im Detail sichtbar zu machen. Hier genügen uns aber 30 Minuten, da die Performance sich nicht wie beim Schreiben mit der Zeit ändert.

Die Ergebnisse lassen sich sehr schön in einem Diagramm auftragen, wo die Performance in IOPS = Anszahl der 4K Operationen pro Sekunde gegen die Zeit gemessen wird. Aus den IOPs kann man kan einfach die Transferrate bestimmen, denn 200.000 IOPs mit 4K sind 200.000*4/1024 = 781,25 MB/s. 20.000 IOPs entsprechen demnach nur noch 78,125 MB/s

Dazu tragen wir noch als zweite Linie auf der zweiten Y-Ache die geschriebene Datenmenge in GB ab. So kann man schnell erkennen welche Datenmenge die SSD mit der vollen geschwindigkeit schreiben kann.

Man sieht recht schnell, dass es sich genau wie bei der MP400 von Corsair um eine QLC-SSD handelt, denn die Performance bricht von anfänglich 180.000 IOPS deutlich auf 40.000 IOPS ein. An der blauen Linie, die die Menge der geschriebenen Daten in GB angibt sieht man dann entsprechend einen heftigen Knick, der etwa bei 500 GB eintritt. Das ist genau der Zeitpunkt andem die 2 TB SSD im SLC-Cache Modus voll beschrieben wäre. Im Vergleich dazu haben wir noch die MP510 eingetragen, Corsairs TLC-SSD, die zunächst unter der MP600 Core, dann über und zum Ende hin etwa gleichauf liegt.

Ab etwa 1.5 TB tritt eine starke Schwankung der Performance auf. Dann ist die SSD auch zur 3/4 gefüllt und es müssen deutlich merh Daten umorganisiert werden. Ab 2 TB wenn die SSD komplett gefüllt ist, gibt es dann nochmals einen kleinen Drop nach unten, der aber kaum noch praxisrelevant ist.

Da wir die Performance nur im Minutentakt aufzeichen, zeigt das Bild oben auch nicht die gesamte Warheit, denn die Performance kann stellenweise noch deutlich tiefer fallen. Die 20.000 IOPs die am Ende stehen, bilden daher nur einen  Mittelwert.

Kurzfristig kann die Performance der SSD auch einmal auf 2000 IOPs fallen, wie wir das bei der MP400 auch gesehen haben. Allerdings wird die SSD recht schnell reorganisiert, wenn sie mal eine Pause bekommt, so dass diese Szenarien nur auftreten wenn man wirklich dauerhaft diese großen Mengen an Daten schreibt.

Beim Lesen tauchen all  diese Effekte natürlich nicht auf, hier liefert die SSD konstant hohe Werte und liest mit an die 250.000 IOPS.

 

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