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KIOXIA Exceria Pro SSD im Test - Performance auf Maximum

KIOXIA gibt Vollgas auf PCIe 4

KIOXIA (ehemals Toshiba) ist eine der großen Nummern wenn es um Flash-Speicher geht. Der japanische Hersteller soll einen Marktanteil von etwa 20 Prozent am Flash-Speicher-Markt besitzen. Zu KIOXIA gehört auch der ehemalige SSD Hersteller Lite-On und man besitzt zudem auch eine gemeinsame Produktionsfabrik mit WD. Hier läuft also einiges an Know-How zusammen in Sachen Flash-Speicher und damit auch SSDs.

Neben der Herstellung von Flash-Speichern besitzt KIOXIA selbstredend auch seine eigene SSD-Serie, die unter dem Namen Exceria angeboten wird. Bislang hat sich das Angebot dort auf Einsteiger und Mitteklasse-Modelle beschränkt, die noch auf den PCIe 3 Standard setzen. Das letzte vorgestellte Modell war hier die KIOXIA Exceria Plus, die wir auch einem Test unterzogen haben. Das Modell gehörte im Gesamteindruck zu zu den schnellsten Modellen auf PCIe 3. Mit der Einführung von PCIe 4 hat sich die Peak-Performance von SSDs aber drastisch erhöht.

KIOXIA hat sich relativ lange Zeit gelassen seine eigene PCIe 4 SSD in den Markt zu bringen. Angekündigt wurde die SSD schon Anfang 2022, war aber kaum verfügbar. Nun ist man mit der Exceria Pro voll am Start und verspricht den PCIe 4 Standard bis zum Maximum auszureizen.

Die Exceria Pro gesellt sich als drittes Modell zu den Exceria und Exceria Plus SSDs. Um die Modelle gut zu unterscheiden, nutzt KIOXIA für jede Serie ein eigenes Farbschema, Orange für die Exceria, Blau für das Plus Modell und einen Magenta-Farbton für die neuen Exceria Pro PCIe 4 Pro Modelle.

Die neue SSD wird bislang in zwei Versionen mit 1 TB und 2 TB angeboten, wobei der Preis bei etwa 135 Euro und 280 Euro liegt. (z.B. über Mindfactory*)


De technischen Daten der Exceria Pro versprechen Traumwerte. Die SSD soll Lesegeschwindigkeiten von 7300 MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von 6400 MB/S erreichen. Mit diesen Angaben steht die SSD in Sachen Preis/Geschwindigkeit aktuell mit der Kingston Fury Renegate an der Spitze der Nahrungskette. 

Bei den zufälligen Lese und Schreibzugriffen soll die SSD satte 800.000 beim Lesen und sogar 1.300.000 beim Schreiben erreichen.

Für die Haltbarkeit gibt KIOXIA eine MTTF von 1,5 Millionen Stunden und eine TBW von 400 TB für die 1 TB und 800 TB für die 2 TB Version an. KIOXIA gewährt auf die SSD zudem eine Garantie von 5 Jahren.

Der Controller auf der KIOXIA SSDs ist erneut ein Geheimnis, denn der Hersteller hält sich zu seinem eigenen Kontroller immer sehr bedeckt was Informationen angeht. Es handelt sich hier um einen PCIe 4.0 Controller, der das Maximum der Schnittstelle voll ausnutzen kann. Die Bezeichnung ist Toshiba TC58NC1210GSE-00-BB. Es kursieren Informationen, dass es sich hierbei um einen modifizierten Phison E18 Controller handelt.  Es ist allerdings gut Möglich, dass KIOXIA Modifikationen an der Firmware vorgenommen hat, denn das Unternehmen besitzt selbst einiges an Know-How in Sachen Controller.

Neben dem Controller sieht man auf der SSD ein 2GB DRAM Modul von SK Hynix.

Auf der Exceria Pro nutzt KIOXIA einen BiCS 5 112-Layer TLC Flash aus eigener Herstellung. Die von den bisher verfügbaren Modellen verwendete Die-Größe beträgt 512 Gigabit, die in 4 Flash-Paketen gestapelt ist (16 NAND für das 1-TB-Modell und 32 NAND für das 2 TB-Modell).

Die Auswahl der Module führt dazu das bei beiden Modellen, auch die 2 TB Version, alle Komponenten auf einer Seite der SSD untergebracht sind. Damit wird zum einen die Kompatibilität optimiert und die SSD lässt sich auch einfacher Kühlen.

KIOXIA verzichtet bei seinen SSDs auf Kühlkörper, was in unseren Augen kein allzu großer Nachteil mehr ist. Dennoch liefern viele andere Hersteller Kühler ohne Aufpreise direkt mit. Auf der anderen Seite aber besitzen fast alle Mainboards bereits M.2 Kühlkörper und dazu müssen die original Kühlkörper dann entfernt werden um die SSDs überhaupt auf den Mainboards einsetzen zu können.

Wenn ein neuer Controller am Horizont auftaucht, dann interessiert natürlich immer besonders welche Temperaturen dieser so raus haut und ob der vorhandene Heatspreader überhaupt eine Wirkung hat. Die Antwort kann man direkt mit Ja geben. Der Unterschied mit und ohne den kleinen Hitzeschild ist sogar gewaltig. Auf den IR-Aufnahmen unten kann man direkt den Vergleich mit und ohne sehen. Ohne den Schild werden schnell Temperaturen von bis zu 97 Grad erreich, mit nur noch etwa 82 Grad.


(Temperaturen beim Schreibstresstest)

Im Gegensatz zu vielen SSDs befindet sich der Controller bei der KIOXIA SSD in der Mitte der SSD. Bei den meisten SSDs, die wir bisher im Test hatten, findet sich dieser zum M.2Anschluss hin auf der rechten Seite.

Wie auf den Infrarotraufnahmen zu sehen bildet der Controller auch hier wieder den Hotspot der SSD, der sich bis auf 91,8 Grad aufheizt. Das klingt zunächst viel, allerdings haben wir auch schon SSDs gesehen, die über die 100 Grad Marke gehen. Die SSD lässt sich schon mit einem kleinen Kühler recht gut auf niedrigen Temperaturen halten.

Schauen wir uns also an, wie sich die Exceria Pro in Sachen Performance schlägt. Wer sich die gesamte Sammlung an Einzelbenchmarks nicht anschauen will, für den haben wir am Ende des Artikel einen SSD-Performance-Index mit der Zusammenfassung aller Benchmarks in einem Performance-Ranking erstellt.

Testplattform

Für den Test der SSD kommt unserer folgende PCIe-4.0 kompatible Plattform zum Einsatz. Ältere Benchmarkwerte aus früheren Tests stammen zum Teil noch von unserem PCIe-3.0 Test-Systemen. Die SSDs haben die Schnittstelle aber nicht ausgereizt, sollten also bis auf kleine Differenzen noch aktuell sein.

Sämtliche SSDs werden mit dem gleichen Kühlkörper (MC1 PRO von be quiet!*) ausgestattet, wenn nicht schon ein Kühlkörper vorhanden ist um die besten Bedingungen im Test zur Verfügung zu stellen. Da nahezu allen neuen Motherboards Kühloptionen besitzen erscheint uns ein Test ohne Kühler nicht mehr sinnvoll.

Die SSDs werden vor dem Durchlauf komplett mit Secure Erase zurückgesetzt und durchlaufen dann alle Benchmarks in der immer gleichen Reihenfolge. Danach werden sie erneut zurückgesetzt um den Stresstest durchzuführen.

SATA/M.2 Anbindung:

  • SATA III: Interner Controller des X570 Chipsatz
  • M.2:  PCI-4.0-Express 4x Anbindung des X570 Chipsatz/Ryzen CPU

Betriebssystem & Benchmarks

  • Windows 10
  • HDTune Pro
  • PCMark 7, PCMark 8, PCMark 10
  • Passmark Advanced Disk Test
  • ATTO
  • AS SSD
  • CrystalDiskMark
  • Intel IO-Meter
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