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OCZ Agility 3 im Test - SATA III 6 Gb/s SSD von OCZ (2/12)

Technisches zur OCZ Agility 3 und asynchronem NAND Flash

Sowohl die OCZ Vertex 3, als auch die Agility 3 von OCZ basieren auf dem Client Consumer Controller SF-2281 von SandForce. In unserem Vertex 3 Test sind wir bereits auf die Unterschiede und Eigenschaften der Controller eingegangen, weshalb wir hier direkt zum Knackpunkt bei der Agility 3 springen wollen.

Wie eingangs erwähnt, benutzt die Agility 3 asynchronen NAND Flash Speicher, während die Vertex 3 synchronen NAND benutzt. Der Unterschied zwischen diesen beiden NAND Typen ist in den ONFI (Open NAND Flash Interface) Spezifikationen beheimatet. NAND Speicher nach den ONFI 1.0 bietet eine maximale Transferrate von 50 MB/s und arbeitet asynchron. NAND Speicher nach der ONFI 2.0 Spezifikation arbeitet hingegen synchron und bietet bereits eine Transferrate von 133 MB/s, bei ONFI 2.1 sind es bereits 200 MB/s. Mittlerweile ist sogar schon die ONFI3.0 erlassen bei der es 400 MB/s sind.

Es erübrigt sich zu sagen, dass - wie immer im PC Bereich - der Preis der NAND Flash Module mit der Leistung deutlich steigt.

Die mit asynchronem NAND ausgestattete Agility 3 ist also durch den Flash Speicher auf eine Performance von 50 MB/s pro Kanal eingeschränkt, während die Vertex 3 satte 200 MB/s pro Kanal liefern kann. Die Vertex 3 bietet intern also deutlich mehr Performance als das SATA III Interface überhaupt bereit stellen kann.

Bei der Agility 3 tritt also ein neuer Fall ein. Bisher war es eigentlich immer so, dass der Controller (SATA II) maßgeblich die Performance der SSD beeinflusst bzw. eingeschränkt hat. Bei Der Agility3 ist nun aber der Controller (SATA III) schneller als der verbaute Flashspeicher. Dies führt zu einem interessanten Effekt, der mit dem Kompressionsfeature des SandForce Controllers zusammenhängt und für die Benchmarks von Bedeutung ist.

Der SandForce Controller ist in der Lage die Daten die in den NAND Flash geschrieben werden müssen vorab in Realtime zu komprimieren. Es müssen also unter umständen weniger Daten geschrieben als an die SSD übermittelt wurden.

Wir wollen das hier an einem einfachen theoretischen Beispiel erläutern: Schreibt man eine 2 GB Datei, mit auf die hälfte komprimierbaren Daten, auf die SSD, so braucht nur 1 GB wirklich im NAND Flash abgespeichert zu werden. Das bedeutet aber auch, dass die SSD dadurch doppelt so schnell wird. Würde der PC über das SATA III Interface diese Datei mit 500 MB/s anliefern, so müsste am Ende der NAND Flash nur noch mit 250 MB/s beschrieben werden und umgekehrt. Würde also aus dem NAND mit 250 MB/s gelesen werden und die Daten dann dekomprimiert, würde am Ende über das SATA III Interface 500 MB/s an Daten ankommen. Dies funktioniert natürlich nur mit komprimierbaren Daten. Schreibt man Daten die unkomprimierbar sind, so kann genau mit der Geschwindigkeit des langsamsten Elements der SSD geschrieben bzw. gelesen werden.

So unterscheidet sich beim Lesen/Schreiben komprimierbarer Daten eine Vertex 3 von einer Agility 3 nur minimal, denn hier bestimmt eher das SATA III Interface und der Controller die Performance, nimmt man aber unkomprimierbare Daten, so ist der Unterschied hingegen eklatant.

In diesem Zusammenhang muss man beim Vergleich von SSDs auf die technischen Daten der SSDs einen genauen Blick werfen, denn manche Hersteller geben die Performance mit komprimierbaren Daten, andere mit unkomprimierbaren Daten an. 

OCZ gibt natürlich Auskunft über die theoretische Maximalperformance der Agility 3 Serie und gibt dabei kundenfreundlich direkt beide Varianten an. Zum einen werden die maximalen Transferraten angegeben. Hierbei handelt es sich um Werte, die mit komprimierbaren Daten erreicht werden. Die Agility 3 leistet hier 525 MB/s beim Lesen und 475/500 MB/s beim Schreiben.

Als weiteres Merkmal werden aber auch Werte aus dem AS-SSD Benchmark angegeben, der unkomprimierbare Daten nutzt. Und genau hier sehen die Werte dann auch ganz anders aus. 180 MB/s bis 195 MB/s sind es, die beim Lesen und je nach Größe der SSD 65 MB/s bis 210 MB/s beim Schreiben erreicht werden.

Beim Design der SSD gibt es nichts besonderes anzumerken. Die Agility 3 SSDs haben den typischen 2,5'' Form Faktor und sind 9,3 mm dick. Das Gehäuse besteht aus Metall mit schwarzer Abdeckung und schwarzem Boden. Als Anschlüsse steht das normale SATA Interface mit SATA Power Stecker bereit. Wenn man hier überhaupt von "Aussehen" reden kann muss man der Vertex 3 doch das etwas schickere und wertigere Design zusprechen.

Technische Daten

Werfen wir immer noch einen Blick auf die technischen Daten der Vertex 3 Serie

  • Available in 60GB, 120GB, and 240GB Capacities
  • MLC NAND Flash
  • Interface: SATA 6Gbps / Backwards Compatible 3Gbps
  • Native TRIM support
  • Seek Time: .1ms
  • Slim 2.5" Design
  • 99.8 x 69.63 x 9.3mm
  • Lightweight: 77g
  • Operating Temp: 0°C ~ 70°C
  • Ambient Temp: 0°C ~ 55°C
  • Storage Temp: -45°C ~ 85°C
  • Low Power Consumption: 2.7W Active, 1.5W Idle
  • Shock Resistant up to 1500G
  • RAID Support
  • Compatible with Windows 7, Vista, XP 32-bit/64-bit, Mac OSX, Linux
  • MTBF: 2 million hours
  • 3-Year Warranty

60GB Max Performance*

  • Max Read: up to 525MB/s
  • Max Write: up to 475MB/s
  • Random Write 4KB: 50,000 IOPS
  • Maximum 4K Random Write: 80,000 IOPS

120GB Max Performance*

  • Max Read: up to 525MB/s
  • Max Write: up to 500MB/s
  • Random Write 4KB: 50,000 IOPS
  • Maximum 4K Random Write: 85,000 IOPS

240GB Max Performance*

  • Max Read: up to 525MB/s
  • Max Write: up to 500MB/s
  • Random Write 4KB: 45,000 IOPS
  • Maximum 4K Random Write: 85,000 IOPS

Lieferumfang

Der Lieferumfang der OCZ Agility  3 fällt spartanisch aus. Prinzipiell bekommt man nur die SSD in einer der üblichen Moosgummi geschützten Hüllen. Software usw. wird über das OCZ Supportforum bzw. die OCZ Homepage bereit gestellt.

Testsystem für SSDs

Auf dieser Plattform testen wir

Also Testplattform für SSDs kommt bei uns ein leistungsfähiges Core I7 System mit Intel X58 Mainboard zum Einsatz. Jede SSD wird vor dem Test komplett zurückgesetzt, um die maximale Performance zu liefern. Bei SSD kann es immer mal zu größeren Schwankungen in der Performance aufgrund des typischen "Verschmutzens" kommen, schon das mehrfach wiederholen eines bestimmten Benchmarks kann die Resultate in diesem je nach SSD mehr oder weniger beeinflussen. Geringe unterschiede in den Benchmarks lassen sich somit nicht unbedingt dahin interpretieren, dass eine SSD schneller ist als die andere. Man sollte also hier mit etwas größeren Toleranzen rechnen.

Basisplattform SATA II

  • Intel Core I7 920
  • Mainboards: DFI X58
  • Arbeitsspeicher 3x 2048 MB OCZ Blade

Basisplattform SATA III

  • AMD Phenom X6 1055T
  • Mainboard: ASUS Crosshair IV 890FX
  • Arbeitsspeicher: 2x2048 G.Skill Flare RAM

Betriebssystem & Benchmarks

  • Windows 7 Home Premium 64 Bit
  • HDTune Pro
  • PCMark Vantage
  • Passmark Advanced Disk Test
  • AS SSD
  • CrystalDiskMark
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