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PlayStation 4 dem PC über Jahre hinweg überlegen?

Dienstag, 12. Mär. 2013 16:46 - [tj]

Wer hat in Zukunft die Nase vorn? PC oder PlayStation 4? Die Lager sind geteilt.

Mit der PlayStation 4 kehrt Sony seiner RISC-Plattform den Rücken zu und setzt stattdessen auf bewährte x86-Technik. Viele sehen darin im Vergleich zum Launch der PS3 einen Rückschritt und prophezeien den NextGen-Konsolen einen schweren Stand gegenüber dem PC. So äußerte sich etwa Crytek-Chef Cevat Yerli zurückhaltend über die kommenden Konsolen und betonte die wieder gestiegene Bedeutung des PCs.

Anderer Meinung ist dagegen der Avalanch-Mitbegründer Linus Blomberg, der vor allem die Speicherlösung der PS4 lobend hervorhebt und davon ausgeht, dass die PlayStation 4 dem Durchschnitts-PC noch über Jahre überlegen sein werde: "Ich bin froh, dass Sony sich für acht GB RAM entschieden hat, weil das bedeutet, dass die PlayStation 4 den meisten Rechnern für viele Jahre technisch überlegen sein wird", so Blomberg.

Dabei ist allerdings nicht die reine Menge des Speichers bei der PlayStation 4 interessant, sondern vor allem deren Anbindung. Im Gegensatz zum PC greift die AMD-APU in der Sony-Konsole nicht auf DDR3-RAM zu, sondern verwendet acht Gigabyte schnellen GDDR5-RAM.

Inwieweit dies in der Praxis ein Vorteil ist, muss sich allerdings noch zeigen. Zwar wird die Speicheranbindung der CPU gegenüber dem PC deutlich aufgewertet, zugleich müssen sich allerdings CPU und GPU die Speicherbandbreite teilen, während die GPU im PC die volle GDDR5-Bandbreite nutzen kann und die CPU unabhängig davon das (langsamere) DDR3-Interface nutzt.

Ob die Speicheranbindung der PS4-APU also von Vorteil ist, liegt vor allem an der Speichernutzung kommender Spiele. Um den PC abzuhängen wäre demnach eine Konstellation ideal, in der die GPU die Speicherbandbreite nicht ausnutzt und eine entsprechend ausgelastete CPU von dem GDDR5-Speicher profitieren kann.

Eine solche Lastenverteilung erscheint uns zur Zeit eher zweifelhaft. Wir machen derzeit vielmehr die Beobachtung, dass eine CPU der Mittelklasse mehr Leistung zur Verfügung stellt, als von den Spielen abgerufen wird, während die GPU bei maximalen Grafikeinstellungen je nach Spiel schon deutlich an ihre Grenzen kommt. Besonders gilt dies für hohe Auflösungen jenseits von FullHD, also etwa für die kommenden 4k-Fernseher.

Korrekt erscheint uns allerdings die Intention, dass sich der DDR3-Speicher langsam aber sicher zum Flaschenhals der Systeme entwickelt und eine Ablöse schon länger auf sich warten lässt, als einem lieb sein kann. Bedenkt man aber die nahende Einführung von DDR4-RAM und spekuliert man bereits über die Specs von DDR5 ist der PC in unseren Augen nach wie vor die zukunftssichere Investition.

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