Streaming: EU verbietet Geoblocking auf Reisen

Wer sich auf einer Geschäftsreise oder im Urlaub im Ausland aufhält, muss bisher auf die Streaming-Angebote seines Heimatlandes verzichten. Hintergrund ist das von so gut wie allen Anbietern eingesetzte Geoblocking, mit dem die Hersteller sicherstellen, dass nur Inhalte zur Verfügung stehen, für die der Anbieter in dem jeweiligen Land auch eine Lizenz besitzt. Am vergangenen Freitag haben sich die Mitgliedstaaten der EU nun darauf geeinigt, dass Reisende temporär auch im Ausland Zugriff auf die Inhalte erhalten müssen, die in dem Land angeboten werden, wo die Mitgliedschaft abgeschlossen wurde.

Temporär heißt in diesem Zusammenhang, dass die Inhalte für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt werden müssen. Wie genau dieser Zeitraum aussehen wird, ist noch unklar, man kann aber von einigen Wochen ausgehen.

Im Umkehrschluss heißt das, dass Auswanderer auch in Zukunft kein dauerhaftes Recht auf die Streaming-Angebote ihres Heimatlandes haben.

Ende Mai soll der Beschluss der EU-Staaten der EU-Kommission vorgelegt werden. Wenn die zuständigen Minister den Beschluss akzeptieren, soll er Anfang 2017 in Kraft treten.