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MSI MPG Z390 Gaming Edge AC für Intel Core i9 9900k im Test

Das kleine Z370 Update

Vor gut einem Jahr hat Intel den Z370 Chipsatz für den Sockel 1151 veröffentlicht und damit allen Interessenten an der seinerzeit neuen Core i7 8700k CPU aufgezwungen. Der 8700K funktionierte nämlich nicht auf dem Z170 oder Z270 Chipsatz, obwohl diese den gleichen Sockel 1151 nutzen. Echte Neuerungen gab es beim Z370 gegenüber dem Z270 nicht, einzig die Umbenennung von USB 3.0 auf USB-3.1-Gen1 - bei gleicher Leistung - wurde vollzogen um den Mainboards einen Moderneren Anstrich zu verpassen. Und zusätzlich durfte der Kunde PCIe-SSDs im dem RAID-0-Modus zusammenschalten. Nach dem Z370 hat Intel noch abgespeckte Versionen des Chipsets als Intel H370 und Intel B360 vorgestellt, die bis auf Overclocking-Features, die nahezu gleichen Leistungen lieferten.

Mit dem kommenden Intel Core i9 9900k, der bereits in den Shops für gut 650 Euro gelistet ist (z.b. Caseking.de), scheint sich das Spiel nun zu wiederholen. Die neue CPU wurde auf 8 Kerne aufgemotzt und ist eine klare Gegenreaktion auf die Vorstellung des leistungsstarken Ryzen 2, den AMD im April vorgestellt hat und der sich dank seiner vielen Kerne extrem gut gegen die Core-i-8000-Serie behaupten konnte.

Mit den neuen Coffee Lake-S Refresh erscheint auch gleich wieder eine neue Mainboard-Generation, die sich nun in Form des Z390-Chipset manifestiert. Interessanterweise sind dieses mal die Mainboards bereits vor den CPUs erhältlich, weshalb wir schon einmal vorab einen ersten Blick auf den Z390 werfen können, allerdings nur mit der "alten" Core i7 8700K CPU.

Als erstes Testmodell der neuen Generation steht uns das MSI MPG Z390 Gaming Edge AC zur Verfügung, dass ein typisches Mittelklasseboard in der neuen Z390-Serie von MSI ist und daher relativ gut den Mainstream bedient. Die Preise für Z390 Mainboards reichen von 150 bis deutlich über 500 Euro, wobei das MSI MPG Z390 Gaming Edge AC mit etwa 180 Euro im wohl meistverkauften Segment liegt.

Der Z390 ist der neue Top-Chipsatz für Intels Sockel 1151 Mainstream-Plattform und wird den Z370 ergänzen und anders als beim Sprung von Z270 auf Z370 bleibt die Kompatibilität zu alten CPUs der 8ten Core Generation ( Coffee Lake-S) erhalten. CPUs wie der Core i7 8700K können also auch auf dem neuen Z390 genutzt werden, weshalb wir auch diesen ersten Test ohne die neue i9 9900K CPU durchführen können. Gleichzeitig gilt auch die Abwärtskompatibilität. Sprich alle CPUs der 9ten Core-i-Generation können auch auf den älteren Mainbaords mit Z370, H370 oder B360 Chipsatz genutzt werden, wenn der Hersteller ein entsprechendes BIOS-Update für die Boards bereit stellt. Bei MSI ist das zum Glück der Fall.

Neuerungen bietet der neue Z390 Chipsatz dafür wieder einmal wenig, denn wer auf die Vergleichstabelle zum Z370 schaut, der findet nur zwei kleine Unterschiede. Zum einen bietet der Z390 nun nativ endlich auch den USB 3.1 Gen 2 Standard. Ein Feature das Intel Ewigkeiten vor sich hingeschoben hat um seine Mainboards immer nur Portionsweise aufzurüsten. Zur Erinnerung der USB 3.1 Standard wurde in 2013 verabschiedet. In 2014 wurden erste Mainboards mit dem USB3.1 Standard vorgestellt, welche die USB-Ports über Zusatzchips bereitgestellt haben, wie das zuletzt auch mit den Z370-Boards der Fall war. Die nun native zur vorherigen externen Unterstützung von USB 3.1 Gen 2 bringt für den User eigentlich keinen Unterscheid, könnte sich damit allenfalls auf den Preis der Mainboards positiv auswirken, da der Anbieter einen Zusatzchip einspart.

Die Zweite Änderung, die der Z390 mit sich bringt ist der Support von CNVi. Aber auch dieses Feature ist nur um Vergleich zum Z370 neu, denn es wurde von Intel bereits beim H370 eingeführt. Die CNVi-Unterstützung bietet einen Slot spezielle für Intel-WLAN-Module. Auch damit bekommt der User kein echtes neues Feature, sondern auch hier geht es in erster Linie um stärkere Integration und Kostenersparnis.

Ansonsten zeigt uns ein Blick auf das Blockdiagramm des Z390, dass es sich hier um einen leicht überarbeiteten Z370 Chipsatz handelt, bei dem Intel sich nicht getraut hat diesen mit dem Core i9 9900Kzum Z470 in eine neue Generation zu befördern.

Das MSI MPG Z390 Gaming Edge AC

Kommen wir aber zurück zum MSI Mainboard. Das MSI MPG Z390 Gaming Edge AC, dass wir uns hier anschauen wollen lässt auf eine moderate Umsetzung des neuen Z390 hoffen, das preislich in interessanten Regionen schwimmt und so in Zukunft Z370 Mainboards obsolet machen könnte. Für etwa 180 Euro bekommt man hier das volle Z390-Programm geboten, das auch für gehobene Ansprüche ausreichen sollte. Auf all zu überladende Extras wie spezielle Kühler, Anzeigen, übertriebene Beleuchtung wird zum Glück für alle, die einfach nur gute Hardware wollen verzichtet.

Das Board bedient sich der Z390-Standard-Ausstattung und verzichtet somit weitgehend auf Zusatzchips wenn sie nicht notwendig sind. Man bekommt hier damit eine Ausstattung mit Zwei M.2 Ports, bis zu 6 SATA-Ports, drei PCIe X16-Slots, wovon aber nur zwei wirklich für den Einsatz von Grafikkarten gedacht und auch mit dem bekannten MSI PCIe-Steel-Armor verstärkt sind. Neben der MSI-typischen Ausstattung mit Audio Boost 4, vergoldeten Anschlüssen und der typischen guten MSI-Software, nutzt das Board natürlich die Features des Z390 aus. Das bedeutet man bekommt nativ angeschlossene USB3.1 Gen2 Ports und zusätzlich auch ein Intel Wireless AC9442 Modul, das CNVi nutzt und WLAN und Bluetooth nach neusten Standards bereitstellt.

Die wohl wesentlichsten Änderungen an der neuen Generation haben weniger mit dem Chipsatz an sich zu also mit der durchaus seit dem Z370 geänderten "Philosophie". Die Hersteller legen mit den neuen CPUs mit deutlich mehr Kernen wieder erheblich mehr Wert auf eine bessere Spannungswandlung und eine gute Kühlung. Beides Dinge die durchaus Geld kosten und dazu geführt haben, das in der Mittelklasse der Optik-Faktor wieder rückläufig ist. Man könnte also sagen beim Z390 gibt es Tatsächlich wieder mehr Mainboard und weniger Optik-Schnick-Schnack. Das MSI MPG Z390 Gaming Edge AC verdeutlicht das ganz gut. Natürlich gibt es auch wieder Boards mit mehr oder weniger hübschen Blenden und Verzierungen, aber nur in den höheren Preisklassen.

Insgesamt also eine durchaus Positive Entwicklung bei dieser Generation und man darf gespannt sein wie sich die Mainboards nach dem Launch preislich entwickeln. Nun aber genug der Einleitung und auf geht es zu einem genaueren Blick auf Aufbau, Ausstattung, Leistung und insbesondere auch Kühlung des neuen MSI MPG Z390 Gaming Edge AC. Insbesondere letzteres dürfte später bei den neuen CPUs mit 8 Kernen und beim Overclocking eine interessante Rolle spielen. 

Für den Test des MSI MPG Z390 Gaming Edge AC nutzen wir folgende Systemkonfiguration:

  • MSI MPG Z390 Gaming Edge AC
  • Intel Core i7 8700K CPU
  • G.Skill Trident Z RAM 3200 MHz / Corsair Vengeance LPX 4500 MHz
  • GeForce GTX 1070 Ti
  • XFX 1000 Watt Platinum Netzteil
  • WD Blue 1 TB HDD
  • Toshiba SSD 256 GB
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