Längst ist Google keine reine Suchmaschine mehr, die in ihren Ergebnissen Links zu Webseiten mit dem gesuchten Inhalt zeigt. Vielmehr setzte Google alles daran, die relevantesten Infos direkt auf der Suchseite abzubilden, so dass Nutzer gar nicht mehr auf die Seiten in der Ergebnisliste klicken müssen.
Sucht man beispielsweise nach dem Lied "We are the Champions", so erscheint in den Suchergebnissen zunächst ein YouTube-Video des Queen-Hits. Direkt darunter folgt bereits der Songtext, gefolgt von Quellen, wo der Song direkt verfügbar ist, wie etwa Spotify und Google Music, sowie Angaben zu der Band. Google nennt dies Knowledge Panel und während das für Nutzer sehr komfortabel ist, leiden die Webseiten darunter, die diese Inhalte zur Verfügung stellen. Ohne Klick auf die Seite, gibt es schlicht kein Geld durch die Werbebanner.
Die Webseite Genius.com wirft Google nun vor, die dort eingestellten Songtexte unerlaubt verwendet zu haben. Aufmerksam wurde Genius.com auf den Diebstahl durch den Song Panda des Rappers Desiigner. Viele Seiten hätten anfangs einen fehlerhaften Songtext zur Verfügung gestellt. Da Genius.com aber direkt mit dem Künstler zusammenarbeitete, hatte die Plattform den fehlerfreien Text. Und genau dieser erschien für die Betreiber überaschenderweise auch bei Google.
Im Jahr 2016 hat Genius.com daher damit begonnen, in bestimmter Abfolge gerade und geschweifte Apostrophe in den Testen einzubauen. Das Muster ergibt dabei den Morsecode "Red Handed", zu Deutsch in etwa "auf frischer Tat ertappt". Laut Genius.com tauchen über 100 solch präparierter Songtexte bei Google auf, ohne das Google dafür die Erlaubnis hat. Bei einer Stichprobe von drei Songs durch das Wall Street Journal wiesen alle drei geprüften Texte das besondere Morsecode-Muster auf.
Google hat angekündigt, den Fall zu untersuchen.
Making Memory for Memory Makers 
