Micron: DDR5-RAM bleibt auch 2022 Mangelware

Die aktuelle Nachfrage für RAM-Speicher mit dem neuesten DDR5-Standard übersteigt bei weitem das derzeitige Angebot. Der Standard wird zwar im Consumer-Bereich nur von einer Plattform verwendet, trotzdem können die Hersteller den Bedarf der Kunden kaum decken.

Nach Angaben des Speicherherstellers Micron, wird sich diese Situation auch im kompletten kommenden Jahr kaum verbessern. Insgesamt dürften die Produktionsmengen zwar steigen, allerdings erwartet der Produzent, dass die Nachfrage nicht gedeckt werden kann. Neben den höheren Produktionskapazitäten würde gleichzeitig die Nachfrage 2022 nach DDR5-Speicher erheblich anziehen.

Als Grund für den Speichermangel beim DDR5-Standard werden dabei nicht die eigentlichen DRAM-Chips aufgeführt, sondern vor allem die benötigten PMICs. Die PMICs werden bei den neuen DDR5-Modulen für das eigene Power-Management und zur Erzeugung der Spannung benötigt. Die Kosten für die PMICs liegen eigentlich nur im Cent-Bereich, können aktuell aber nicht in ausreichender Stückzahl produziert werden, was sich auf die komplette Halbleiterindustrie sowie den Technikmarkt auswirkt.

Trotz der eher düsteren Aussichten für das kommende Jahr in Bezug auf den DDR5-Standard, erwartet Micron ein lukratives Jahr 2022. Das Unternehmen konnte im ersten Fiskalquartal ein enormes Umsatzwachstum von bis zu 33 Prozent (5,8 Milliarden US-Dollar) verzeichnen und den erwirtschafteten Gewinn sogar verdreifachen (803 Millionen US-Dollar).

Micron erzielt seinen Gewinn vor allem durch den Verkauf von NAND-Flash und DRAM-Chips und gehört nach Samsung und SK Hynix zu dem größten DRAM-Hersteller und hinter Samsung und Kioxia zu dem drittgrößten NAND-Flash-Hersteller.