Der chinesische Chipentwickler Loongson Technology hat ambitionierte Pläne, mit seinem neuen 8-Kern-Prozessor, dem Loongson 3B6600, zu den schnellsten Core-i-CPUs von Intel aufzuschließen.
Der neue Prozessor basiert auf der neuen LA864-Architektur und soll durch höhere IPC (Instructions per Cycle), Simultaneous Multithreading (SMT), gesteigerte Taktfrequenzen und ein neues Fertigungsverfahren überzeugen. Dies erklärte Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender Wu Weiwu in einem Interview mit der chinesischen Website China Electronics (CENA).
Loongson hat bereits mit seinem Vorgängermodell, dem 3A6000, einen größeren Erfolg erzielen können. Dank SMT und einer vergleichsweise hohen IPC konnte dieser Prozessor überraschend gut mit Intels Core-i-13000 alias Raptor Lake-S konkurrieren. Die neuen Modelle 3D6000 und 3E6000 sollen an diese Erfolge anknüpfen und durch eine höhere Anzahl an Prozessorkernen noch leistungsfähiger sein. Der 3B6600 und der für 2025 geplante 3B7000 werden auf die leistungsstärkeren LA864-Prozessorkerne umgestellt, die eine noch höhere Taktfrequenz bieten sollen.
Loongson verspricht sich von den kommenden 3x6600- und 3x7000-Modellen eine Leistungssteigerung von mindestens 20 Prozent im Vergleich zur vorherigen 3x6000-Serie. Erstmals soll ein neuer Fertigungsprozess eines unbekannten chinesischen Auftragsfertigers mit 7 nm genutzt werden, während die aktuellen Modelle noch in 12 nm gefertigt werden.
Ein weiteres Highlight ist die Integration einer eigenen Grafikeinheit (IGP) mit der Modellbezeichnung Loongson LG200. Zudem soll erstmals eine Unterstützung für Microsofts Windows-Betriebssysteme gegeben sein, während bisher nur angepasste Linux-Distributionen genutzt werden konnten.
In China sind bereits erste Gaming-PCs mit dem Loongson 3A6000 und einer AMD Radeon RX 580 sowie 8 GiByte DDR4-3200 und einer 256 GiByte PCIe-SSD im Einzelhandel erhältlich.