Übertakten/Overclocking |
Tweaking |
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Das sollten Sie zum Thema
Overclocking wissen
Die Grundidee
Das Übertakten entstand aus der Idee, mit möglichst geringem finanziellen Aufwand seinen
Rechner zu beschleunigen. Lediglich ein paar Jumper (Steckbrücken) mußten für den
Performancegewinn umgesteckt werden. Dank Softwaresteuerung in manch neuem Board ist
selbst das heutzutage nicht mehr nötig.
Gedanken vorab...
Bevor man sich daran macht, seinen Prozessor, die Grafikkarte oder den Speicher zu
übertakten, sollte man sich über einige Dinge im Klaren sein: Man kann seinen Prozessor
zerstören, auf jeden Fall aber verkürzt man die Lebenszeit der CPU.
Uns ist kein Fall bekannt, bei dem die CPU zerstört wurde
oder auch nur geringfügigen Schaden nahm; und länger als zwei Jahre wird wohl niemand
mehr seinen Prozessor benutzen jedenfalls nicht, wenn er die aktuellen Spiele
spielen, die neuen Betriebssysteme benutzen und dann noch flott mit dem Rechner arbeiten
möchte. Aber man muß halt bereit sein, das Risiko einzugehen und wir müssen darauf
hinweisen. Also: Wir weisen also ausdrücklich darauf hin, daß das Übertakten Ihre CPU
beschädigen kann, wir geben hier nur Informationen wieder, wie man Hardware übertaktet,
für Schäden egal welcher Art, die durch das Übertakten entstehen, schließen wir jede
Haftung aus. Wenn Sie also Ihre CPU übertakten, dann auf eigenes Risiko! Bedenken Sie
auch, daß Sie durch das Übertakten Ihren Garantieanspruch verlieren können!
Intel hat was dagegen
Man fragt sich, warum Intel seine CPUs neuerdings "beschneidet". Gemeint ist
damit: Die neuen PII 233-300 lassen sich nicht mehr via Multiplier übertakten. Ein 233er
läßt maximal ein x3.5 zu, ein 266er höchstens ein x4 usw. Das legt den Verdacht nahe,
das Intel bei den PII 233, 266 und 300 haargenau die gleichen CPUs anbietet, die sich
lediglich durch den Aufdruck der Frequenz unterscheiden. Die ersten 233er und 266er liefen
ja auch wunderbar auf 300MHz bis Intel eben diesen Riegel vorschob. Nun, man kann
die neuen CPUs immer noch über den Bustakt auf höhere Frequenzen bringen, denn 75x4
ergibt ja nun mal auch 300. Und die Prozessoren machen das noch immer sehr gut mit
vorausgesetzt die restliche Hardware stimmt. Wir (und andere Hardwareseiten) jedenfalls
sind davon überzeugt, daß es sich um die gleichen CPUs handelt, egal ob nun 233MHz oder
300MHz darauf steht. Ein 233er auf 300MHz wäre demnach gar nicht übertaktet; und das ist
doch wirklich äußerst interessant, oder? Warum also viel Geld für einen 300er ausgeben,
wenn es der 266er genauso tut?
Falsch, oder doch irgendwie
richtig?
Immer wieder kommt es vor, das "gefälschte" CPUs in Umlauf kommen. Es werden
also z.B. PII 233er als 300er verkauft. Das ist zwar illegal und verwerflich, aber die
Frage ist doch: Warum funktioniert denn das überhaupt? Wären es nicht identische CPUs,
so würden die "gefälschten" doch dadurch auffallen, daß sie nicht laufen oder
dauernd Abstürze provozieren würden. Aber dem ist nicht so. Gerade in letzter Zeit sind
Pentium II CPUs auf dem Markt aufgetaucht, die so modifiziert wurden, daß der Multiplier
durch einen kleine Schaltung auf einen anderen Wert festgelegt wird. Diese CPUs
funktionieren in der Regel tadellos und sind auch schlecht zu erkennen, da sich so ein
schwarzer Plastikkasten, der den Pentium II verkleidet, natürlich leicht fälschen
läßt. Richtig lustig wird der Gedanke, daß manch verbohrter Gegner des
"Übertaktens" einen falschen PII300 in seinem Rechner hat (der ja nun in
Wahrheit ein 233er ist), aber nie im Leben seine CPU übertakten würde!
Schon damals...
Aber weiter im Text. Wer erinnert sich noch an die Pentium 150 und Pentium 166? Warum
liefen die 150er mit der STD-Spannung und die 166er mit der (höheren) VRE-Spannung? Warum
lief jeder 150er auch auf 166, wenn man die Spannung auf VRE stellte? Die Antwort kann
sich jeder denken. Betrachtet man das Ganze mal aus der Sicht von Intel, so macht es doch
durchaus Sinn, ein paar 166er als 150er zu verkaufen, wenn man dadurch noch etwas
Marktanteile (im unteren Bereich) gewinnt.
Das Märchen vom Hitzetod (oder
wie warm darfs denn sein)?
Ebenfalls weit verbreitet ist der Glaube, durch übertakten würde man den Prozessor
dermaßen überhitzen, daß er innerhalb kürzester Zeit "abraucht". Die meisten
Prozessoren arbeiten laut ihrer Spezifikation bis zu 70°C fehlerfrei, manch ein PII auch
bis zu 75°C. Ebenfalls nach Spezifikation (z.B. AMD K6) nimmt ein Prozessor bis über
100°C keinen dauerhaften Schaden. Erst darüber droht der Hitzetod. Die
"magische" Grenze liegt also bei ca. 70°C schließlich soll das System
ja schneller, aber nicht instabil werden.
Eine gute Kühlung ist also eine wichtige
Voraussetzung für ein erfolgreiches Übertakten. In einem "normalen" System
arbeiten CPUs bei Temperaturen um die 50°C. Übertaktet man nun die CPU und hat keinen
guten Kühler, so rücken die "magischen" 70°C schnell in greifbare Nähe.
Gerade bei Spielen wird die Temperatur schnell erreicht und der Rechner stürzt ab, bzw.
er bleibt "hängen" ein ziemlich eindeutiges Zeichen für Überhitzung.
Im Wandel der Zeit
Mittlerweile ist "Overclocking" - so der englische Begriff für Übertakten -
vor allem in den Staaten ein so beliebtes Thema, daß sich jetzt schon Hardware-Hersteller
damit befassen. Mit ABIT sei hier stellvertretend ein Hersteller von Mainboards genannt,
der darauf achtet, gerade für Übertakter interessante Features in seine Komponenten
einzubinden. GlobalWin ist ein bekannter Hersteller von Kühlern für Prozessoren
mittlerweile gibt es regelrechte "Monsterlüfter" mit riesigen Kühlkörpern und
bis zu drei Lüftern. Daran läßt sich erahnen, wie weit verbreitet das Übertakten
mittlerweile ist. Was vor ein oder zwei Jahren noch den Hardwarefreaks vorbehalten war,
findet mittlerweile sogar in den Standardzeitschriften seine Aufmerksamkeit.
Die Voraussetzung
Jeder, der eine in ihrer Baureihe unten angesiedelte CPU besitzt, kann sich also fast
schon zu den Gewinnern zählen. Die Baureihen wären zum Beispiel PII233 PII300
oder PII350 bisPII450. Wenn jetzt noch die übrige Hardware nicht nur aus
No-Name-Produkten besteht, steht einem Performancegewinn eigentlich nichts im Wege.
Schlechter sind diejenigen dran, die viel
Geld für den zur Zeit schnellsten Prozessor ausgegeben haben, da diese meist schon an
ihrer Leistungsgrenze arbeiten. Aber auch hier kann man mit etwas Glück vielleicht noch
ein Quentchen herausholen. Nur ist die Steigerung der Performance natürlich nicht so hoch
wie bei den "kleineren" CPUs.
Betrachtet man das
Preis/Leistungsverhältnis und zieht die "Übertaktfreudigkeit" mit in die
Bewertung ein, stehen die langsamsten CPUs einer Baureihe natürlich am besten da. Gerade
bei Neuanschaffungen ist dieser Punkt sehr interessant.
Auch Motherboard und RAM stellen einen
wichtigen Faktor dar. Die Hauptplatine sollte möglichst viele Bustakte unterstützen. Die
neusten bieten 60, 66, 68, 75, 83, 100, 112, 124 und 133MHz an. Das RAM sollte die PC100
Spezifikation erfüllen und Chips mit höchstens 7ns haben. CAS2 ist von Vorteil, aber
nicht zwingend notwendig.
Wie oben schon erwähnt sollte man sich
einen sehr guten Kühler zulegen und nie die Wärmeleitpaste vergessen, wenn man die CPU
übertakten will. Das gilt auch und gerade für Grafikkarten, die sich ebenfalls mit
einigen Tricks übertakten lassen.
Extremely Overclocking
Mit Extremely Overclocking meinen wir das ziehen sämtlicher Register beim Übertakten,
also das Betreiben gleich mehrerer Komponenten über den normalen Einstellungen. Der
Performancegewinn ist entsprechend groß, allerdings bedarf es auch sehr großer Sorgfalt.
Allein die Kühlung des Systems gestaltet sich äußerst schwierig, wenn neben der CPU
auch die Grafik- und 3D-Karte erheblich wärmer werden als normal.
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