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Overclocking - Speicher: Nanosekunden und Megahertz

Tweaking

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Overclocking

Oft setzt der Speicher die Grenze

Worum geht's?

Das der Multiplikator bei den aktuellen Prozessoren fest ist, also nicht verändert werden kann, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Ebenso bekannt ist, dass man die CPUs aber trotzdem übertakten kann – über den Bustakt nämlich. Eine CPU "nimmt" ihren Takt aus der Formel Multiplier mal Bustakt. Ein 500er PIII läuft also mit dem Multiplier 5 und dem Bustakt von 100, daraus ergibt sich 5 mal 100 = 500 MHz.

Soweit sind das Grundlagen, klar. Mit einem erhöhen des Bustaktes übertaktet man aber auch den PCI-Bus und den AGP. Oberhalb von 100 MHz machen diese beiden aber eher selten Ärger, ganz im Gegensatz zum verwendeten RAM. Die Speicherbausteine sind nämlich mitunter relativ pingelig, wenn sie über ihre Spezifikationen hinaus betrieben werden. Dies kann sich auch von Motherboard zu Motherboard unterscheiden. 

Das gleiche gilt auch für das Übertakten von Grafikkarten, auch hierbei soll ja der Speicher übertaktet werden. Aber wie weit wird das funktionieren? Das hängt natürlich, wie beim Overclocking der CPU, vom verwendeten Speicher ab.

Nun aber stellt sich die Frage, woran erkenne ich, wie weit mein RAM mitspielt? Das ist einfacher, als man annehmen sollte. Nur muss man dazu einen Blick auf den Speicher werfen. Wichtig ist nämlich die Nanosekunden (ns) Angabe auf dem Baustein.

Ein Blick auf den Speicher

Ein RAM-Modul besteht aus mehreren Speicherbausteinen, wie im unteren Bild deutlich zu sehen (die acht schwarzen ICs). Diese müssen wir uns nun näher ansehen.

Das folgende Bild zeigt einen Baustein von unserem 128 MB Riegel von SEMICON:  

Auf dem Bild ist es vielleicht nicht so gut zu erkennen, aber auf den Chips steht: SDS82V6684157-6K

Wichtig ist hierbei die letzte Zahl, in unserem Falle also die 6 (den Buchstaben dahinter können Sie ignorieren). Diese steht für eine Zugriffszeit von 6 Nanosekunden. Ähnlich sieht das auch bei den Speicherchips auf einer Grafikkarte aus.

So finden sich auf einer ELSA Erazor III zum Beispiel Chips mit der Bezeichnung: KM432S2030CT-G7. Auch hierbei ist die letzte Zahl wieder wichtig (die 7), auf der Erazor III werkelt also zum Beispiel Speicher mit einer Zugriffszeit von 7 Nanosekunden.

Wie viel Nanosekunden braucht das Megahertz?

Nun wissen wir, welche Zugriffszeiten unser Speicher hat, aber was haben wir davon? Nun, zu den Nanosekunden gibt es Richtwerte, die aussagen, wie viel Megahertz ein Speichermodul "verkraften" kann. Wir haben diese Werte einmal in einer Tabelle den Nanosekunden gegenübergestellt:

Speichertakt Zugriffszeit
100 MHz 10 ns
105 MHz 9,5 ns
111 MHz 9,0 ns
118 MHz 8,5 ns
125 MHz 8,0 ns
133 MHz 7,5 ns
143 MHz 7,0 ns
154 MHz 6,5 ns
167 MHz 6,0 ns
182 MHz 5,5 ns
200 MHz 5,0 ns

Diese Werte sollte man wirklich als Richtwerte ansehen. Speichermodule von namhaften Herstellern können auch schon mal 15% oder 20% mehr über diesen Wert hinausgehen, weswegen sich ein Testen nie vermeiden lässt. Anhand der Tabelle können Sie aber ablesen, was ihr Modul auf jeden Fall mitmachen sollte.

Wichtiger Nachsatz

Falls Sie sich nun wundern, warum aktuelle Grafikkarten mit DDR-RAM einen Speichertakt von 300 MHz oder höher haben, diese Zahlen aber in der Tabelle nicht zu finden ist, so hat das einen einfachen Grund: Auch wenn es oft so geschrieben wird, DDR-RAM ist nicht höher getaktet! Durch die Art der Datenübertragung (steigende und fallende Flanke) kann es nur doppelt so viele Daten transportieren. Aus diesem Grunde geben viele Testprogramme bei einer mit 150 MHz Speichertakt betriebenen DDR-Karte einfach 300 MHz aus. Dies hat sich (leider) schon fast eingebürgert, so dass nun die eigentlich falschen Werte angegeben werden. Sie müssen also in diesem Fall die MHz-Werte der Tabellen verdoppeln.

Schluss

Wir hoffen, Ihnen damit weitergeholfen zu haben. Jedenfalls wurden wir in E-Mails so oft danach gefragt, dass wir uns entschlossen haben diese Seite zu schreiben. Bevor Sie also wild übertakten, schauen Sie auf ihre RAM-Module und vergleichen Sie die Werte mit der Tabelle. Am besten drucken Sie sich diese Seite dazu aus!

Happy Overclocking!

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