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Alt 05.09.2004, 19:15   #1 (permalink)
freezer
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Standard Asus Pundit-R AB-P 2800 Bock-Size Barebone mit ATi 9100 IGP

Asus Pundit-R AB-P 2800 Bock-Size Barebone mit ATi 9100 IGP Chipsatz

Kleine Barebone Rechner werden immer beliebter, was an der immer flotteren Hardware der Rechner, aber auch am relativ günstigen Preis, der reichhaltigen extra Ausstattung, der geringen Größe und natürlich dem "coolen" Design liegt.
Gerade für den HTPC Einsatz, als Audio- und Video-Rekorder, DVD Player und Surfstation, bieten sich diese Rechner geradezu an. Gegen den Einsatz als Haupt- oder Zweitrechner spricht natürlich ebenfalls nichts.

Bei dem Asus Pundit-R handelt es sich um die neuste Version der Pundit Reihe. Die erste Version (AB-P 2600) basierte auf einem SIS Chipsatz, die aktuelle Version dagegen auf dem Ati Radeon 9100 IGP Chipsatz (auch "RS300" genannt). Dies ist in der Beziehung ein großer Vorteil, da der Pundit keinen AGP Steckplatz hat und nun erstmals ein halbwegs ausreichender 3D Grafikchip (vergleichbar Radeon 9200) im Pundit sitzt. Von der 3D Leistung her bewegt sich die Grafik zwar auf Low-End Niveau, kann die integrierte Grafik von Intel Chipsätzen (z.B. i865G) und SIS Chipsätzen aber klar hinter sich lassen.


Lieferumfang

Barebone typisch ist kein großes extra Zubehör, wie ATX Blende oder Slotblenden, nötig, da alles schon verbaut ist und alle Ein- & Ausgänge in das Gehäuse integriert sind. Dem Rechner liegt aber alles bei, was für die Installtion der Laufwerke nötig ist. So findet sich neben einem P-ATA Kabel noch ein S-ATA Kabel im Paket. Das Handbuch ist zwar in englischer Sprache, dank ausführlicher Bebilderung aber auch für Leute, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, geeignet.
  • - AB-P 2800 Barebone
    - Kupfer Kühler
    - Standfuß
    - Handbuch
    - Treiber & Tool CD
    - 1x P-ATA und 1x S-ATA Kabel
    - Stromkabel

Spezifikationen - kurz & knapp

- Mainboard: ASUS P4R8L
  • - Sockel 478 für Celeron und Pentium Prozessoren mit FSB400, FSB533 und FSB800 mit bis zu 3,2GHz+ (unterstützt werden Willamette, Northwood und Prescott)
    - Radeon 9100 IGP mit Ati RS300 Northbridge und IXP200 Southbridge
    - 2x DIMM Bänke für PC2100, PC2700 und PC3200 mit max. 1 GByte pro DIMM
    - 1x IDE UDMA 100 P-ATA Kanal und 1x S-ATA Anschluss
    - VGA und DVI Ausgang
    - 6x USB2.0 (4x nach außen geführt, 2x über extra Slotblech möglich)
    - ADI AD1888 Audio mit 6 Kanälen
    - 10 / 100 Mbps Netzwerk Anschluss (ATI IXP200 integrierter 3Com 3C920B EMB + RealTek 8201BL PHY)
    - 2x Firewire (1x 6pin und 1x 4pin)
    - S-Video und Composite Video Ausgang
    - Line-IN & -OUT und Micro Anschluss
    - S/PDIF Ausgang
    - PCMCIA Steckplatz
    - 4-in-1 Card-Reader (SM, MS, MMC, SD)
    - 2x PCI (über RISER Karte)
    - 1x seriellen und 1x parallenen Anschluss
    - 2x PS/2
- 1x 5,25" Einschub (hinter Blende)
- 1x 3,25" Einschub (intern)
- 200W Netzteil mit PFC



Gehäuse und Netzteil

Das Gehäuse kann wahlweise waagerecht oder senkrecht (mit mitgelieferten Fuß) aufgestellt werden und ist in den Farben Silber und Schwarz erhältlich. Die Power- und HDD-LED leuchten blau, was gerade bei wenig Licht ziemlich edel aussieht.

http://people.freenet.de/m-fire/PunditR_1.JPG

http://people.freenet.de/m-fire/PunditR_2.JPG

Auf der linken Seite befinden sich in Höhe des CPU Kühler Lüftungslöcher, über die der CPU Lüfter den Kühler mit Luft von außen versorgen kann.
Auf der Vorderseite befinden sich hinter einer Klappe der Schacht für das optische Laufwerk und hinter einer anderen Klappe die Frontanschlüsse sowie der Reset Knopf.

Anschlüsse - Vorderseite
  • - PCMCIA Steckplatz
    - 4-in-1 Kartenleser
    - optischer Audio-Ausgang
    - 6 pin Firewire
    - 4 pin Firewire
    - 2x USB
    - Audio-Out und Mikro
http://people.freenet.de/m-fire/PunditR_3.JPG


Auf der Rückseite befinden sich neben zahlreichen Anschlüssen noch die Öffnungen für die beiden PCI Karten und das Lüftungsgitter vom NT.

Anschlüsse - Rückseite
  • - VGA und DVI Ausgang
    - S-Video und Composite Ausgang
    - 1x Netzwerk Anschluss
    - 2x USB
    - 2x PS/2
    - 1x seriell und 1x parallel Port
    - Line-Out und -In, Mikro
http://people.freenet.de/m-fire/PunditR_4.JPG

Beim Netzteil handelt es sich um ein Delta DPS200PB-138 mit max. 200W. Die Combinded Power auf +5V und +3,3V beträgt 125W. Gekühlt wird das NT durch einen temperaturgeregelten 80er Lüfter.
Die 200W scheinen auf den ersten Blick im Vergleich zu Standard Computern, wo 300W und mehr normal sind, etwas wenig, sind aber mehr als ausreichend, da speziell für die Anforderungen eines Barebones designt.


Mainboard

Im Pundit-R kommt das Asus P4R8L Mainboard zum Einsatz, welches alle Celeron und Pentium IV Sockel 478 Prozessoren mit FSB400, FSB533 und FSB800 unterstützt.
Das Board ist dank der "Book"-Form etwas größer als beim klassischen "Würfel"-Design ausgefallen, so dass Asus problemlos einen PCMCIA Steckplatz sowie einen Kartenleser OnBoard verbauen konnte.

http://people.freenet.de/m-fire/PunditR_8_klein.JPG
klick öffnet größeres Bild in einem neuen Fenster

http://people.freenet.de/m-fire/PunditR_9_klein.JPG
klick öffnet größeres Bild in einem neuen Fenster

Der verbaute Radeon 9100 IGP Chipsatz besteht aus der Ati RS300 Northbridge und IXP200 Southbridge, die über eine 266MB/s Verbindung, "A-Link" genannt, verbunden sind.
Die RS300 Northbridge beinhaltet neben der Verbindung zur CPU und Southbridge noch ein Dual-Channel Speicherinterface sowie die integrierte Grafik. Der Grafik-Kern entspricht dem Radeon 9200 Chip und ist an die Northbridge über ein AGP8x Interface angebunden. Grafikspeicher wird vom Arbeitsspeicher abgeknapst (bis zu 128MB), was zu lasten der Speicherbandbreite für die CPU geht. Dank Dual-Channel Speicherinterface ist diese Technik aber nicht weiter problematisch.
Die Grafik ist DirectX8.1 und OpenGL kompatibel und wird von allen gängigen Betriebssystemen unterstützt.

Die IXP200 Southbridge beinhaltet 6x USB2.0 Ports, 2x UDMA100 IDE Kanäle und einen 3Com 10/100MBit Netzwerk Controller.
Da die Southbridge an sich kein S-ATA unterstützt, hat Asus bei einem Kanal eine Marvell 8818030 Bridge dazwischen geschaltet. Somit ist auf dem Board 1x P-ATA IDE Kanal und 1 S-ATA Anschluss vorhanden.
Der LAN Anschluss wird über ein Realtek RTL8201BL PHY realisiert.
Für Firewire kommt der VIA VT6307 zum Einsatz, für den PCMCIA Steckplatz ein ENE CB-710Q Chip und für den Sound ein 6 Kanal AD1888 Chip von Analog Devices.

Die beiden PCI Steckplätze sind über eine Riser Karte realisiert. Leider ist es so eng im Gehäuse, dass man weder sonderlich lange noch recht hohe Karten verbauen kann, da man entweder am Kühler oder am Gehäuse hängen bleibt. Eine Hauppauge TV Theater war jedenfalls nicht ins Gehäuse zu bekommen. Für kleinere TV Karten, ISDN-, Modem- und Netzwerkkarten ist in der Regel aber mehr als ausreichend Platz.

Auf der CPU sitzt ein großen Kupfer Kühler sowie ein 70er Lüfter, der durch das BIOS geregelt wird. Auf dem Lüfter befindet sich noch eine Kunststoff Haube, die dafür sorgt, dass nur kühle Luft von draußen angesaugt wird.

Ein weiteres Problem zeigt sind bei der Kühler Montage und beim Ein- & Ausbau vom Speicher. Der Abstand zwischen Speicher und einer der Halteklammern des Kühler ist so gering, dass bei doppelseitig bestücktem Speicher nur ~1-2mm Platz dazwischen ist. An Speicher mit Heatspreader sollte man erst überhaupt nicht denken.
Die Montage des Kühlers gestaltet sind ebenfalls etwas schwierig, da hierfür der Laufwerks-Käfig sowie einer der Speicherriegel ausgebaut werden muss.



In Betrieb

Der Testrechner ist mit einen PIV 2.4C, 2x 256MB PC3200 CL3 Samsung Speicherriegel, einer 80GB Seagate 7200.7 P-ATA Festplatte, einem 48x CD-RW Brenner sowie einer AVM Fritz! Card PCI ausgestattet.


BIOS
Das AMI BIOS bietet nur die nötigsten Einstellungen. Die größten "Highlights" sind, dass man die Speichertimings auf "slow" oder "fast" einstellen und den Grafikspeicher zwischen 8 und 128MB wählen kann. Welche Timings sich hinter slow und fast verbergen, bleibt hier leider ein Rätsel.
Ebenfalls läßt sich der Standard des TV Ausgangs einstellen, unter anderem zwischen PAL und NTSC.
Die diversen OnBoard Schnittstellen lassen sich im BIOS aktivieren und deaktivieren.
Das Hardware-Monitoring erlaubt die Überwachung der CPU- und Mainboard-Temperatur sowie der CPU- und Gehäuse-Lütferdrehzahl und diverser Spannungen. Die "Smart Q-FAN"-Funktion ermöglicht die CPU-Lüfterregelung in Abhängigkeit der Temperatur.
Vermissen tut man außerdem ein paar Over- oder Underclocking-Optionen. Asus hat die Overclocking Funktion möglicherweise wegfallen lassen, damit das NT gerade bei Prozessoren >3GHz nicht zu stark belastet wird. Bei lagsameren Prozessoren würde man aber gerne noch ein paar mehr MHz rauskitzeln wollen.
Eine Underclocking/-volting Option, wie sie das eine oder andere Barebone der Konkurrenz (z.B. Shuttle) anbietet, wäre aber sicherlich interessant. Gerade durch das senken der CPU Spannung um 0,1-0,3V könnte man problemlos die maximale Verlustleistung um 10-20% senken, was sich positiv auf die CPU-Temperatur und den Stromverbrauch auswirken würde.


Lautstärke
Die Lautstärke wurde mit einem "Onsoku Sound Meter" gemessen. Während des Messvorgangs betrug die Zimmertemperatur ~ 26-27°C, was einem schönen Sommertag entspricht. In der kühleren Jahreszeit dürften die temperaturgeregelten Lüfter daher etwas leiser sein bzw. später anlaufen.
Gemessen wurde von schräg vorne in einem Abstand von ~ 20cm. Der geringe Abstand ist gar nicht so ungewöhlich, da solche schicken Barebones in der Regel auf dem Schreibtisch neben einem stehen.

Nach dem einschalten lärmt der CPU-Lüfter erstmal für 1-2 Sekunden mit ~ 63 dB(A) rum, bis die Temperaturregelung greift. Der CPU Lüfter arbeitet in der kurzen Zeit mit ~ 5400rpm. Damit die Regelung greifen kann, muss im BIOS die "Smart Q-FAN"-Funktion aktiviert sein.

Im Windows Idle Betrieb ist der Rechner mit ~35-40 dB(A) angenehm leise.

Test unter CPU Last (Prime95):
  • - 0min: < 40 dB(A)
    - 5min: ~46 dB(A)
    - 10min: ~46 dB(A)
    - 15min: ~46 dB(A)
    - 20min: ~46 dB(A)
    - Prime95 nach 20min beendet
    - 25min: < 40 dB(A)

Benchmark
Für den Leistungscheck wird auf die gängisten Programme zurückgegriffen, die da wären Sandra 2004, Aquamark 3, PCMark 2002, PCMark04 und 3D Mark2001 SE. Viele der synthetischen Benchmarks spiegeln die tatsächliche Performance des Systems mehr oder weniger gut wieder, zur großen Orientierung langen sie aber allemal.


- Sandra Standard 2004 (2004.10.9.133) Memory Benchmark mit Speichertimings auf fast und slow:
  • - Int. Buffered:[list:7c45928a88]- fast: 3132 MB/s
    - slow: 3055 MB/s
- FPU Buffered:
  • - fast: 3138 MB/s
    - slow: 3053 MB/s
[/list:u:7c45928a88]
- AquaMark 3 Score (mit Standard Settings):
  • - GFX: 1.116
    - CPU: 7.436
    - Total: 10.384
- PCMark2002:
  • - CPU Score: 5839
    - Memory Score: 5312
    - HDD Score: 960
- PCMark04:
  • - PCMarks: 3338
- 3D Mark2001 SE Version 330 mit Standard Settings (1024x768@32Bit und AA und AF auf gerinste Einstellung)

Leistungsaufnahme
Da sich immer mehr User für den Stromverbrauch ihrer Rechner interessieren, möchte ich diesen Punkt bei meinem Userreview aufgreifen und die Leistungsaufnahme des voll ausgestatteten Pundit Barebones ermitteln.

Gemessen wurde mit einem "Edutec" Messgerät, das lediglich für den privaten Hausgebrauch gedacht ist, so dass die Ergebnisse nur als Richtwerte zu werten sind.
Die Werte wurde unter Windows XP Professional ermittelt. Im Idle Zustand lief kein extra Programm, unter CPU Vollast liefen gleichzeitig Prime95 und SuperPI, um auch HT zu nutzen.
  • - Idle: 45 Watt
    - CPU Vollast: 105W


(mein) Fazit
Der Pundit-R konnte überzeugen, da dem Käufer für relativ wenig Geld ein schönes Barebone mit einer reichhaltigen Ausstattung geboten wird. Die Anschlussvielfalt läßt fast keine Wünsche offnen.
Durch das extravagante Book-Design ist der Pundit ein kleiner Exot unter den Barebone.
Schon der ältere Pundit mit SIS Chipsatz hat überzeugt, der neue Pundit kann dank ATi Chipsatz und S-ATA Anschluss noch etwas besser punkten.
Mit einer leisen Festplatte läßt sich problemlos ein leiser Rechner aufbauen, der auf dem Schreibtisch aber auch im Wohnzimmer eine ziemlich gute Figur macht.
Mit der Auswahl einiger gut aufeinander abgestimmer Komponenten, kann der Pundit auch bei der Systemleistung absolut überzeugen.

Die Lärmbelästigung hält sich absolut in Grenzen. Im Idle Betrieb ist das leise Betriebsgeräusch warnehmbar aber nicht störend. Unter Last dreht der Lüfter dann etwas auf, bewegt sich aber noch immer im grünen Bereich.

Grobe Schnitzer hat sich Asus nicht geleistet. Der fehlende AGP Port läßt sich dank Radeon Grafik verschmerzen, auch wenn dadurch nicht gleich ein Gamer-Barebone draus wurde. Jedoch sind (Hardcore)-Gamer auch kaum die Zielgruppe, die Asus mit dem Pundit im Auge hat.


Positiv
  • - Qualität
    - schönes Design
    - recht leise
    - günstiger Preis
    - gute Systemleistung
    - reichhaltige Ausstattung
Negativ
  • - kein Platz für große PCI Karten
    - kein AGP Steckplatz
    - keine Over- und Underclocking/-volting Option im BIOS



Fragen, Anmerkungen, Kritik, Lob, Ergänzungen, Verbesserungen, etc..... alles gerne willkommen.
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