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Alt 03.04.2006, 22:21   #316 (permalink)
kerri
Die Kerrimaus
 
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Standard AW: Evolutionstheorie, Religion und Co

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
und diese Arten ( zumindest innerhalb der Hauptgruppen der Lebewesen) sich einander stark ähneln obwohl keine Sklelette von Zwischenformen gefunden wurden welche darauf hindeuten würden oder beweisen würden, das die Evolutionstheorie richtig ist?
Es wurden mittlerweile mehr als 1000 solcher Zwischenformen gefunden. Prominenteste Vertreter sind der Archaeopteryx (und der Sinornis und der Iberomesornis), das Schnabeltier, Therapsiden als Uebergangsformen zwischen Reptilien und Saeugern, Ichthyostega und Panderichthys (beides Quastenflosserarten) als Uebergang zwischen Fischen und Reptilien, Australopithecus africanus, Homo habilis, Homo erectus, Homo heidelbergensis und Homo neanderthalensis als Formen zwischen Mensch und Menschenaffen.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Was jedoch das Wissen angeht, welches wir momentan haben reicht es aus um sagen zu können, dass das Universum einen Anfang hat/einen Ursprung hat.
Nein. Wir koennen nur bis zu etwa 400.000 Jahren nach dem Urknall in die Vergangenheit zurueck schauen. Es ist beispielsweise ein ewig existierendes pulsierendes Universum denkbar, welches sich immer wieder ausdehnt und auf eine Singularitaet zusammen zieht, wobei wir in einer der Ausdehnungsphasen leben.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Und wir wissen das es in diesem Universum Gesetzmäßigkeiten gibt, die sich nicht ändern lassen
Nein, das wissen wir nicht. Wir wissen lediglich, dass sich die Gesetze in unserer Ecke des Universums ueber die letzten paar Milliarden Jahre nicht wesentlich geaendert haben koennen. Aber wie es im fruehen Stadium des Universums ausgesehen hat, wie es in der Endphase des Universums aussehen wird, und wie es im nicht beobachtbaren Teil des Universums aussieht, koennen wir nur vermuten, aber nicht mit Sicherheit sagen.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Und wir wissen das die Aneinanderreihungen von "Zufällen" die es seit dem Urknall gibt eine Warscheinlichkeit von fast "Null" besitzt, damit dieses Leben auf unserem Planeten entstehen konnte.
LESEN (war hier in diesem Thread schonmal verlinkt).

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Hier könnte man noch hunderte von Dingen aufzählen die ja förmlich danach schreien das es einen Allmächtigen und Ein-Einzigen Schöpfer gibt der alles erschaffen hat.
Na dann bin ich mal gespannt.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
wird einem jeden sofort klar, das wir diesen Schöpfer in keine Dimension, Zeit oder sonst irgendwohin einordnen können. Dafür ist unsere Kapazität als Mensch nicht ausreichend.
Ja, genau. Man draengt Gott in einen Bereich, in dem er nie widerlegbar sein wird, und denkt, damit ist alles geritzt. Aber dummerweise handelt man sich dann auch das Problem ein, dass Gott nie beweisbar sein wird. Das ist nichts weiter als Abschirmung gegen Kritik. Wenn ihr wirklich absolut von der Existenz Gottes ueberzeugt waert, wuerde es Euch nichts ausmachen, ihn so zu konstruieren, dass er widerlegbar waere.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Ich persönlich kann mich nicht auf Vermutungen basierenden Theorien stützen.
Ach so? An Gott kannst Du dann ja auch nicht glauben, der ist naemlich auch nichts weiter, als eine auf einer Vermutung basierenden Hypothese (ja, der ist ist noch nicht mal ne Theorie). Es sei denn, Du kannst Gott beweisen, was aber bisher noch keinem gelungen ist.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Das es Zahlreiche Thesen und Hypothesen gibt mit denen man versucht die Evolutionstheorie zu retten dessen bin ich mir im klaren.
Welche denn? Und beweise bitte mal gelich noch deren Falschheit.
Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Jedoch sind diese Dinge keine Beweise.
Kannst Du denn die Alternative zur Evo, naemlich Gott beweisen?
Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Ausserdem müssten wir klären wenn man hier schon in dieses Thema eingeht auf welchem Hintergrund diese Thesen gegründet werden.
Was ist denn der Hintergrund, und warum ist er schlecht/falsch?

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Nämlich auf dem Hintergrund der Theorie Charles Robert Darwins. Als er nämlich seine Theorie, die ebenfalls nur auf Vermutungen basierte und der größte Teil widerlegt wurde,
Ja, es ist richtig, dass die Evo, so wie sie von Charles Darwin postuliert wurde, einige leichte Probleme hatte, beispielsweise war unbekannt, wie die Vererbung erfolgte. Jedoch ist die Evotheorie heute wo weit modifiziert, beispielsweise dass die mendelschen Vererbungsgesetze eingeflochten sind, dass die Evolutionstheorie in sich nicht widerspruechlich, nach aussen nicht widerspruechlich, ueberpruefbar (beispielsweise durch Zucht von (Haus-)Tieren und Pflanzen) und hat Vorhersagemacht (beispielsweise die Zwischenstufen, die Du bereits erwaehntest, sind von der theorie vorhergesagt und zum Teil auch schon gefunden). Wenn Du der Meinung bist, dass dies nicht der Fall ist, wuerde ich Dich bitten, das naeher auszufuehren. (und bring jetzt bitte nicht die Argumente von Harun Yaha, die hab ich bereits zum Grossteil widerlegt, siehe Post 119 in diesem Thread).

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Die heutigen Versuche diese Theorie noch am Leben zu erhalten sind doch lachhaft.
Was sind denn heutige Versuche? Beispiele?

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Ich möchte in diesem Zusammenhang nur ein Beispiel geben, und zwar der Piltdown-Skandal in England (Ich hoffe ich habe Piltdown richtig geschrieben). Es wurde hier von einem Orang-Utan der Kieferknochen und ein menschlicher Schädelknochen, dem man den Kieferknochen entfernt hatte, zusammengeführt und man dachte man habe die Zwischenform.
Betrueger gibt es leider immer wieder, auch unter den Wissenschaftlern. Aber diesem einen Betrugsfall stehen hunderte, wenn nicht gar tausende nachweislich echter Fossilien von menschlichen Vorfahren gegenueber.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Dies wurde auch erst nach dem Fund des Fossils entdeckt wobei man widerum ohne die heiß ersehte Zwischenform dastand.
Wieso steht man ohne Zwischenform da? Die Evotheo verlangt nicht, dass Zwischenformen aussterben muessen. Im Gegenteil, die Evo erlaubt es gut angepassten Lebewesen, sich ueber Jahrmillionen, sofern sich ihr Lebensraum nicht grundlegend aendert, nahezu unveraendert zu erhalten. Es ist (mir) uebrigens noch mindestens zwei weitere solche noch lebende Zwischenform bekannt: Araukarien, die zwar botanisch zu den Nadelbaeumen zaehlen, aber flaechige, spitze Blaetter besitzen und Schnabeltiere als Zwischenformen zwischen Saeugetieren und Voegeln.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Die Schöpfung ist selber der beste Beweis für einen Schöpfer.
Und wer hat den Schoepfer geschoepft? Und dessen Schoepfer? Wenn Du postulierst, dass der Schoepfer selbst keinen Schoepfer brauchte, da er ewig existierte, warum darf das dann nicht auch fuer das Universum gelten? Es kann doch dann genausogut sein, dass das Universum schon ewig existierte, wenn Du einraeumst, dass manche Dinge eben keinen Schoepfer brauchen und ewig existieren koennen.

Warum ist die Schoepfung so unvollkommen? Beispielsweise das menschliche Auge, welches alles andere als perfekt ist:
Zitat:
Beim menschlichen Auge laufen z. B. die Nervenbahnen der Sehzellen an einer Stelle zusammen. Dort befinden sich keine Sehzellen - wir haben einen "blinden Fleck", der wiederum durch aufwändige Tricks kompensiert werden muss, aber unser Sehvermögen beeinträchtigt. Das Auge des Tintenfischs weist diesen Konstruktionsfehler nicht auf. Auch die Fassettenaugen der Insekten haben ihre Vorteile. War das ein und derselbe Designer, der mal eine geglückte und mal eine weniger geglückte Variante designed hat? Oder waren es gar verschiedene Designer, die alle ein wenig gepfuscht haben - und wie verträgt sich das mit der angeblichen Vollkommenheit Gottes? Und wer war der perfide und grausame Designer der Retroviren [das HI-Virus beispielsweise gehoert zu den Retroviren]? Es erfordert eine sehr selektive Auswahl von Beispielen aus den Grausamkeiten und Schwachpunkten der Natur, wenn man einen "guten Designer" postulieren möchte. Vor allem, wenn dieser Designer permanent in den Ablauf eingegriffen hat: Je mehr Gott in die Naturabläufe eingegriffen hat, umso verantwortlicher ist er für Pest und Cholera und Erdbeben und Dürrekatastrophen und Virenepidemien und jedes Massaker in der Natur. Retroviren gab es schon, bevor es Menschen gab - menschliche Verfehlungen für deren Existenz verantwortlich zu machen wäre ein Hohn.
Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Es gibt mehr als genug Beweise für die Existenz eines Schöpfers.
Na dann fang mal an.
Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Dadurch versuchte man den Atheismus widerum zu unterstützen welcher ja den Glauben an die Nicht-Existenz eines Schöpfers verfechtet.
Nein. Atheismus ist kein Glauben, Atheismus ist das Fehlen eines Glaubens. Das ist ein Gewichtiger Unterschied.

Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
[Materialismus ist irgendwie mit Atheismus verknubbelt
Hm? Ich bin kein Materialist, aber trotzdem Atheist.
Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Dies bedeutet, dass hier vor 1400 Jahren dieses Wissen durch den Koran niedergesantd wurde.
Der Koran ist goettlich inspiriert, weil die Schreiber behaupten, sie seien gottlich inspiriert? Das ist ein Zirkelschluss, und damit inhaltlich leer. Ist in der Geschichte von Hank naeher ausgefuehrt, was ich damit meine.
Zitat:
Zitat von Omar Ibn El-Khattab
Ausserdem ist der Tod ein sehr starker Beweis für die Existenz eines Allmächtigen und Ein-Einzigen Schöpfers.
Ich sehe das Argument hier gerade nicht. Was ist der Zusammenhang zwischen dem Tod und Gott? Ist Gott etwa ein blutruenstiger Moerder, der nach einer gewissen Zeit alles und jeden toetet? Oder wie soll ich diese Aussage sonst verstehen?

Gruesse, kerri

PS.: Mondrian, um Dich kuemmer ich mich die naechsten Tage War letzte Woche auf Konferenz und hab da einige sehr, sehr interessante Talks ueber die Philosophie der Physik gehoert. Da wurden zum Teil genau die Themen, die wir hier behandelt haben/behandeln angesprochen, war wahnsinnig interessant
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