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Alt 11.09.2006, 09:58   #30 (permalink)
jojodangle
Abakus
 

Registriert seit: 10.04.2006
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jojodangle befindet sich auf einem aufstrebenden Ast

Standard AW: CSU-Politiker will Arbeitsdienst ...

Fortsetzung 3 .....
Dann die ABM-Stellen: wer glaubt, die werden zielgerecht vergeben, irrt. Da bekommt ein Bäcker eine ABM-Stelle als Gärtner angeboten, ein Ingenieur eine als Sozialarbeiter usw. Sollen sie es doch machen, werdet ihr jetzt sagen. würden sie ja vielleicht sogar. doch 1. verfehlt eine ABM-Stelle damit den ihr immanenten Sinn, nämlich zur Wiedereingliederung beizutragen. Warum? Weil sie nicht aus dem eigenen Arbeitsfeld stammt. Das ist um so gravierender, wenn festanstellungen daran scheitern, dass noch nicht genug berufserfahrung vorliegt. da nützt einem bäcker eine ABM-stelle als gärtner überhaupt nichts, weil es den potentiellen neuen arbeitgeber einen dreck interessiert, ob er in der zwischenzeit gelerrnt hat, wann und wie bäume beschnitten werden. und 2. was soll ein gartenbaubetrieb mit einem bäcker? er hat eine ABM-stelle beantragt und nicht einen Umschüler verlangt, d.h. er braucht jemanden, der bereits bescheid weiss und nicht jemanden, der keine ahnung hat. es sind also beide angeschmiert: der, der die stelle beantragt hat und der, der sie angeboten bekommt. Dafür bekommt zur selben Zeit aber ein Schreiner eine ABM-Stelle als Bäcker angeboten. Und das ist kein Einzelfall - das ist die absolute Regel.
Aber machen wir weiter in unserer Nachhilfestunde.
ein weiteres Fallbeispiel: Eine 59jährige Textilfachverkäuferin aus Bremen mit über 40 Jahren Berufserfahrung wird arbeitslos, weil die, die das Geld hätten, es nicht ausgegeben haben (s.o.) und so das geschäft, in dem sie gearbeitet hat, pleite geht. dieser frau wird eine 2 jährige umschulung zur reiseverkehrskauffrau angeboten. D.h. sie wäre mit 61 Jahren!!! Berufsanfängerin in einem Beruf, bei dem jetzt bereits allein in Bremen 100e auf der Straße stehen. Auf ihren Gegenvorschlag, ihr einen Computerkurs zu bezahlen, damit sie in ihrem Beruf, den sie aus dem ff kennt, wieder up to date ist, wird gesagt, computerkurse würden nicht bezahlt. also lieber werden etwa 20.000 euro für eine jetzt bereits aussichtlose umschulung zum fenster rausgeschmissen als dass max. 400 euro für einen mehr als sinnvollen computerkurs bezahlt werden.
In den 80ern wurden in Hamburg 2000 arbeitslose Lehrer zu Industriekaufleuten umgeschult, und das, obwohl es bereits zum damaligen zeitpunkt allein in Hamburg rd 1700 arbeistlose industriekaufleute gab.
Untersuchungen haben ergeben, dass von den ganzen Umschulungen seit den 60ern nur etwa 0,3% zu einer tatsächlich neuen Vermittlung geführt haben.(Fortsetzung 4 weiter unten)
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