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Alt 21.11.2006, 02:00   #20 (permalink)
Andreas
TweakPC Redakteur
 

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Standard AW: Amoklauf in Emsdetten: Diskussion um Killerspiele

Jörg. Klar ist jeder für sein Handeln verantwortlich. Genauso sehe ich das auch. Es ist eben nur so, daß genau diese Leute ihre Verantwortung nicht sehen. Ich meine jetzt die Amokläufer. Aber warum ist das so? Das fängt eben ganz früh an. Und was lernen die ganz früh? Daß jeder die Verantwortung von sich schiebt. Angefangen bei den Eltern und unseren Staatsoberhäuptern, die eigentlich Vorbilder sein sollten.

Diese Diskussion hatten wir auch schon mal. Wegen antiautoritärer Erziehung usw. Ich kenne auch deine Meinung dazu und du meine. Fakt bleibt aber, daß es früher nicht so war. Ganz einfach, weil die Erziehungsform eine ganz andere war.

Ich spare mir jetzt auch die ganze Ausführung über die Unterschiede und versuche es mal vielleicht auf den Punkt zu bringen.

Verantwortung und Respekt erlernt man nur durch die Angst vor den Folgen.

Heutzutage ist das eben nicht so, weil viel der Meinung sind man kann denen eh nix. Früher war das eben etwas anders. Darum gab es nicht so viel Gewalt.

Das hatte dann auch weniger mit antiatoritärer Erziehung zutun - obwohl sie sehr viel dazu beiträgt, sondern alleine mit der Angst vor den Folgen. Ob nun der Schuler Angst vor Konsequenzen hatte, oder die Eltern vor der Ächtung durch die Gesellschaft.

Aber selbst wenn das nicht greift, so gibt es noch ein letztes Mittel, daß diesen Zweck erfüllen sollte. Die Staatsgewalt. Sie heißt ja nicht um sonst so. Viele glauben sie respektieren die Gesetze, aber im Grunde ist es nur die Angst vor den Folgen, die sie mit sich bringen. Die Gewalt, die der Staat ausübt, sorgdt dafür, daß sie Angst vor den Gesetzen und ihren Folgen haben. In dem Fall ist es die psychische Gewalt - also die Angst vor der physischen Gewalt in Form von Ergreifung und Inhaftierung.

Wären morgen die Gesetze für Mord und Totschlag abgeschafft, was glaubst du wie viele Leute den Respekt vor seinem Nachbar verlieren und ihn erschlagen würden?

Viele haben eben keine Angst mehr vor den Folgen, darum auch kein Respekt vor anderen. DIe wissen man kann denen eh nix, also tun sie es einfach. Die wissen keiner greift ein und wenn einer eingreift, dann hat er noch Ärger am Hals. Das was man als Mangel an Corage beziechnet ist eben die größere Angst der Leute, daß sie für ihr Eingreifen und nicht Wegsehen noch bestraft werden.

Das ist das paradoxe an der Gesellschaft heute. Dazu hat aber ganz eindeutig die Gesetzgebung beigetragen. Früher hat ein Schüler Mist gebaut, wurde vom Lehrer diszipliniert und hat dann noch Zuhause den Ar... versohlt gekriegt, wenn er sich beschwert hat. Heute kriegt der Lehrer eine Anzeige und die Eltern kommen noch angelaufen und drohen ihm mit Folgen.

Die ganzen Krigsfilme aus den 50ern haben irgendwie keine Amokläufer hervorgebracht, aber die Ballerspiele sollen dafür herhalten, weil man von der eigenen Vernatwortung ablenken möchte. Siehst also ich bin garnich einer ganz anderen Meinung als du.
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