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Alt 14.04.2012, 15:25   #1 (permalink)
DaKarl
Stickstoff Junkie
 
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Idee Fahrrad LED Scheinwerfer tweaking

Ich pack das einfach mal hier rein, ein kleiner Bastelbericht zum Thema Fahrradbeleuchtung. Hoffe euch gefällts

Aus aktuellem Anlass (Beginn der Fahrradsaison ) und aufgrund der Tatsache, dass mein altes Halogen Frontlicht den letzten Fahrradtransport nicht überstanden hat hatte ich mir nun endlich vorgenommen mal einen LED Scheinwerfer fürs Fahrrad zuzulegen.

Die Preisspanne ist hier ja ziemlich groß und man kann für so etwas auch leicht an die 100 Euro ausgeben.
So viel Geld wollte ich nicht ausgeben, vor allem auch weil man kaum Informationen findet, was nun (außer Standlichtfunktion) eigentlich der Unterschied zwischen den günstigen und teuren Modellen sogar des selben Herstellers sein soll.
Einzig die Beleuchtungsstärke in 10 m Entfernung gemessen (Vorschrift vom Gesetzgeber: min 10 Lux) ist oft angegeben (20 Lux (billiges Modell) bzw. 40 Lux (5-mal-so-teureres-Modell)). Allerdings ist diese Angabe leider absolut nicht aussagekräftig, da die Lux-Stärke natürlich sehr stark abhängig von der Fukussierung, also der Größe des Ausleuchtungsfeldes ist und man hierüber nie Angaben findet.

Nunja wie auch immer, ich hatte sowieso vor ein bisschen zu basteln und eine Stantlichtfunktion selbst hinzuzufügen, also habe ich nach einem möglichst günstiges Modell ausschau gehalten, das ein etwas voluminöseres Gehäuse besitzt, um die zusätzliche Elektronik noch aufnehmen zu können.
Die Wahl fiel dann auf den Trelock LS 672 für ca. 15 Euro.

Nach dem Öffnen des Gehäuses war dann auch recht schnell klar, wo der Unterschied zum Spitzenmodell begründet sein muss. Denn sofort lacht mir ein riesen großer Lastwiederstand entgegen der direkt zwischen die beiden Stromeingangsklemmen geschaltet ist und den Großteil der 2,4 W Nennleistung des Scheinwerfers gleich wieder in Wärme verwandelt.
Durch die LED selbst fließen nur 0,15 A bei ~3,3 V was einer LED-Leistung von 0,5 W entspricht.
Da der Dynamo immer 3 W abgibt (2,4 W Frontlicht + 0,6 W Rücklicht wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben) muss der Rest der Leistung natürlich durch den erwähnten Widerstand verbraten werden, damit es keine Überspannung gibt, die das Rücklicht zerstören könnte.
Für mich natürlich ein absolutes no-go. Ich trete doch nicht extra stark in die Pedale, nur damit ich einen Widerstand zum glühen bringe.

Da als Ersatz gerade keine 3 W Power LED zur Hand war, hab ich einfach mal ausprobiert, ob die vorhandene LED nicht auch noch etwas mehr aushält.
Immerhin bin ich doch im Herzen immer noch ein alter Tweaker, also warum nicht auch hier versuchen, aus dem Vorhandenen das Beste rauszuholen?
Bei 0,45 A, also dem 3-fachen Strom war die LED laut Beleuchtungsmessgerät immerhin doppelt so hell, als vorher. Leider war die Erleuchtung nur von recht kurzer dauer, weil die LED nach etwa 10 Sekunden auf dem flüssig gewordenen Bett aus Lötzinn dahinschwomm und von der Platine abfiel.
Also mal eben eine passenden Kühllösung improvisiert, indem die Kühlfläche der LED mit einem Stückchen 6 mm dickem Messing-Rundmaterial verlötet wurde, das duch das Gehäuse hindurch nach außen geführt wird und an der Spitze mit einem kleinen, passenden Sternkühlkörper versehen wurde.
Problem gelöst, auch nach 30-minütigem Testlauf war die LED noch am selben Platz und funktionsfähig, obwohl der Kühlkörper an die 100 °C warm wurde. Durch den Fahrtwind beim Fahrbetrieb sollte sich das aber noch deutlich bessern und der LED hoffentlich eine angemessene Lebenserwartung ermöglichen.

Dann war die Standlichtfunktion an der Reihe.
Als Standlicht sollten zwei separate ultrahelle 3 mm LEDs mit 20 mA zum Einsatz kommen, die unterhalb des Reflektors platziert wurden (und natürlich nicht nur im Stand, sondern auch bei der Fahrt neben dem Hauptlicht mitleuchten).
Eine gelbe und eine orangefarbene, um einen schönen Kontrast zum bläulichen Hauptlicht zu geben. Als Fahrradfahrer wird man ohnehin viel zu leicht übersehen; ich dachte mir der aufällige Farbkontrast trägt vielleicht etwas dazu bei, um auch aus einiger Entfernung besser wahrgenommen zu werden.

Die Schaltung wurde in etwas abgewandelter Form nach diesem Vorbild hier designed:
Die Funktion: LED-Standlicht
und alles auf eine Platine gelötet, die in Form der Originalplatine (mit dem Lastwiederstand und der Gleichrichterschaltung) entsprach, aber diese natürlich dann ersetzte. Nur der große 1 Farad-Speicherkondensator fand hier nicht mehr platz und wurde kurzerhand in jene Aussparung des Gehäuses eingeklebt, wo vorher der Ein-/Ausschalter für das Licht saß (den ich mangels Nabendynamo sowieso nicht brauchte).

Und abschließend natürlich ein paar Fotos. Am Rad ist er leider noch nicht montiert, das mach ich erst morgen. Leider will man bei dem Wetter momentan ohnehin ungern fahren..

http://dakarl.dyndns.org/media/LEDScheinwerfer1.jpg

http://dakarl.dyndns.org/media/LEDScheinwerfer2.jpg

http://dakarl.dyndns.org/media/LEDScheinwerfer3.jpg
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