Unter dem Gesichtspunkt Datenschutz kann ich die Argumentation verstehen und begrüßen, ABER ....
Zitat:
Facebook sei keine alternative Kommunikationsplattform zwischen Lehrern und Schülern ...
|
Was ist denn dann eine alternative Kommunikationsplattform? Ach ja ... wie bisher Papier und Stift ... Moderne Technik ist ja böse ...
Zitat:
Das soziale Netzwerk Facebook darf aber weiterhin im Unterricht genutzt werden, wenn es unter Anleitung der Lehrer um den verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten geht.
|
Sorry, aber wenn ich mir einige Lehrer in meiner Gegend anschaue, dann haben die möglicherweise von vielem ne Ahnung, aber nicht von moderner Kommunikation.
Die nutzen Facebook (oder überhaupt moderne Kommunikation) aus Prinzip nicht - mal von SMS abgesehen. Alles andere ist Teufelswerk.
Kein Wunder also, dass der Lehrkörper (und die übergeordneten Behörden und erst Recht Kultus und Bund) immer rumheult, dass sie die heutige Jugend nicht erreichen. Anstatt das, was die Kinder und Jugendlichen aktiv nutzen, als Vorteil zu sehen und darauf aufbauend Wissen und Kompetenzen vermitteln, wirds verboten.
Btw. ist es reichlich spät, wenn alle Kiddies längst bei Facebook sind, da im Unterricht eine Einführung zu machen und zu zeigen, wie böse das alles ist.
Nur mal ein Beispiel dazu:
An der Schule meines Sohnes wollten wir zu Beginn der 6. Klasse (also bei Zwölfjährigen) über die Eltern organisiert ein paar Infostunden machen, um den Kindern mal zu zeigen, was alles geht und was man besser lassen sollte. Da ging kein Weg rein - Klassenlehrerin (Ende 50, Handyverweigerer, PC-Laie ist nett ausgedrückt) versteckt sich hinter dem Direktor - der schiebt die Stadt als Schulträger und die Bildungsagentur vor. Die beiden Behörden wollen da die Eltern (das waren doch die, die fürs Kindererziehen verantwortlich sind, oder?) lieber nicht selber ranlassen. Also gabs weder inerhalbn der Schulzeit noch danach die Gelegenheit und auch keinen PC-Raum in der Schule und somit keine "Schulung" der Kiddies.
Wir haben dann angeboten, das wenigstens für die Lehrer zu machen, damit die dann das den Kindern vermitteln können. Ergebnis: steht nicht im Lehrplan, nach der Schulzeit oder abends gleich gar nicht.
Jetzt ist mein Sohn mit der Klasse 7 fertig, wie fast alle seine Klassenkameraden bei Facebook und die Lehrerin meinte beim Abschluss des Schuljahres nur, es wäre schlimm, dass ihre Schüler jeden Mist (wortwörtlich) online stellen. Im Nachsatz meinte sie dann noch: "Die leben ja nur noch im Internet, da interessiert Schule nicht."
Ich sagte dann nur mal laut in die Runde: "Solange sich Schule und Lehrer an ihren alten Zöpfen festhalten und nicht bereit sind, die Schüler dort abzuholen, wo sie sind, kann ich nur ne Runde Taschentücher ausgeben."
Da war Stimmung ...
PS: Aber wehe, ein Schüler macht mal eine Ausarbeitung oder ein Plakat handschriftlich und nicht am PC. Da ist aber was los bei den lieben Lehrern ...