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Alt 02.12.2016, 09:43   #1 (permalink)
MisterSchue
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Standard be quiet! Shadow Rock 2 - Kühlung aus dem Dunklen

be quiet! Shadow Rock 2 - Erfrischender Schatten

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Be Quiet! ist mittlerweile eine etablierte Marke und Größe unter den Netzteil-, CPU-Kühler- und Gehäuse-Herstellern. Dabei reicht das Portfolio von der "Sehr-gut-und-günstig-Ecke" bis hin zum HighEnd-Bereich. Mit einem Verkaufspreis von um die 40 € siedelt der Be Quiet! Shadow Rock 2 eher im unteren Mittelfeld. Wie gut er sich dennoch schlägt, konnte ich nun selbst herausfinden.

Inhalt
  1. Features
  2. Verpackung & Lieferumfang
  3. Testsystem
  4. Aufbau & Montage
  5. Temperaturen & Lautstärke
  6. Fazit
Features

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Hinweis:
Auf Anfrage teilte mit Be Quiet! mit, dass man für AMDs kommenden AM4-Sockel auch entsprechende Adapter-Stücke anbieten wird. Diese sind nun verfügbar und werden auf Anfrage bei Be Quiet! zugeschickt.

Verpackung & Lieferumfang

Als die Lieferung von Be Quiet! bei mir ankam, war ich sehr erstaunt, welche großzügigen Pakete die Schleswig-Holsteiner als Verpackung nutzen. Nach dem Öffnen des Pakets kam neben viel Dämpfungsfolie auch der Karton des Shadow Rock 2 zum Vorschein. Diesen hält Be Quiet! in Form und Farbe recht schlicht. Das klassische Schwarz dient als Grundlage. Auf der Front ist eine Abbildung des Produktes sowie ein paar Werbeversprechungen und die maximale TDP aufgedruckt. An den restlichen Seiten der Verpackung sind allerlei Informationen - darunter auch eine Tabelle mit den Spezifikationen - rund um den Kühler aufgebracht. Von außen macht der Karton schon einmal Lust auf mehr.

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Klappt man den Deckel auf, begegnet man zuerst dem Zubehör. Hier liefert Be Quiet! eine Backplate, den zu diversen Sockeln passenden Kühler-Halter und entsprechendes Befestigungsmaterial. Zudem liegt für die Montage ein kleiner Mutternschlüssel sowie eine Tube Wärmeleitpaste (1g Füllmenge) bei. Das Gesamte Montagematerial ist dabei in einer praktischen Tüte gesammelt und wird in einer kleinen Aussparung gehalten.

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Stößt man weiter zum Kern der Box und damit zum Shadow Rock 2 vor, wird man nur noch von zwei seitlichen Deckeln mit Aussparungen für die Heatpipe-Enden aufgehalten. Durch diese beiden Deckel schauen die Heatpipe-Enden auch hindurch, wodurch der Kühler nach oben hin stabilisiert wird. Am Boden der Schachtel steckt der Shadow Rock 2 in einer Schaumstoffhalterung und wird somit - in Verbindung mit den Deckeln - fest im Karton gehalten. Er kann also nicht hin und her wackeln. Allerdings spart Be Quiet! leider an weiterem Verpackungsmaterial, weswegen die Lamellen nur von der Karton-Wand geschützt werden. Hier wäre etwas Schaumstoff wünschenswert, dass die Kühllamellen bei versehentlichen Eindringen von spitzen Gegenständen besser schützt.

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Testsystem & Testszenario

Bevor wir im Detail auf den Shadow Rock 2 und dessen Montage eingehen, noch ein kurzer Blick auf das Testsystem und das gewählte Testszenario.

Testsystem
  • CPU: AMD Athlon X4 760k @4,7GHz/1,48V
  • MB: MSI A88X-G43
  • RAM: 2x 4GB DDR3-1600
  • GPU: MSI GTX660 Gaming
  • SDD: Intenso Top 128GB
  • HDD: 1x 1000GB WD / 1x 2000GB Hitachi
  • PSU: 450W Antec VP450
  • Case: Antec VSK-2450p (2x 120mm Lüfter (einsaugend) an der Front)
Testszenario

Das Testszenario habe ich recht einfach gehalten. Bei der Testsoftware beschränke ich mich nur auf Prime95, mit dem beide Module des Athlon ausgelastet werden. Die Temperaturen werden mit HWMonitor und AMD Overdrive (als Gegenprobe wird die Temperaturreserve betrachtet). Der Athlon X4 760k wird in den 'ÄUm den Anspruch für die Kühler noch etwas zu erhöhen und ein möglichst realistisches Ergebnis zu bekommen, ist das Gehäuse geschlossen und unter dem Schreibtisch platziert. Die Lüfterdrehzahl setze ich einmal auf 12,5% und damit die Mindestdrehzahl sowie einmal auf 100% der Maximaldrehzahl.

Aufbau & Montage

Aufbau

Der Be Quiet! Shadow Rock 2 besteht aus einer CNC-gefrästen Bodenplatte, durch welche vier 8mm-Heatpipes gehen. Diese Bodenplatte bietet die Anschraubstellen für die sockel-abhängigen Halter und ist komplett glatt - ein guter Vorteil gegenüber beispielsweise dem Arctic Cooling Freezer A30, dessen Heatpipes nur abgeflacht wurden. Die vier kupfernen Heatpipes sind mit der Bodenplatte verlötet und ragen ganze 160 mm in die Höhe. Auf dem Weg zur Spitze verbinden sie damit 51 Kühllamellen aus Aluminium miteinander. Den Abschluss nach oben und gleichzeitig die Verbindung der Heatpipes untereinander bildet die Deckelplatte aus Aluminum. Auf ihr ist das Be Quiet! Logo aufgedruckt und sie kann, durch das Lösen von vier Schrauben, entfernt werden.

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Beim Lüfter greift Be Quiet! auf ein hauseigenes, 120mm großes Silent Wing PWM Modell zurück. Die Maximaldrehzahl liegt bei 1600 U/min, kann aber stufenlos geregelt werden. Befestigt wird der Lüfter über zwei Lüfter-Spangen links und rechts. Damit die Spangen halten, besitzt der Shadow Rock 2 an seinen Kühllamellen kleine Haken. Be Quiet! hat solche Haken an Front und Heck des Kühlkörpers vorgesehen, weswegen auch ein zweiter Lüfter montiert werden kann.

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Die Gesamte Verarbeitung ist sehr hochwertig. Alle Bauteile des Kühlers sind akkurat gefertigt und ordentlich verbaut. Einzig die Kühllamellen biegen sich durch die Spannkraft und Dicke der Spangen an den Rändern auseinander. So ein Verhalten ist aber bei jedem anderen Kühler auch zu sehen - schließlich dürfen die Kühllamellen nicht zu dick werden.

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Einen Makel hat der Kühler dann allerdings doch. Auch wenn es sich sicherlich um einen Einzelfall handelt, so ist die Bodenplatte des mir vorliegenden Shadow Rock 2 trotzdem zerkratzt. Trotz einer aufgebrachten (und nicht beschädigten!) Schutzfolie ist der Kratzer deutlich zu erkennen. Durch die Wärmeleitpaste, sollte er allerdings keinen oder keinen all zu großen Einfluss auf die Kühlleistung haben. In so einem Fall lässt Be Quiet! aber nichts auf sich kommen und tauscht den Kühler postwendend gegen ein einwandfreies Modell aus.

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Montage

Kommen wir nun zur Montage. Diese ist recht einfach gehalten, variiert aber in Abhängigkeit des Kühlers ein wenig. Da Bilder bekanntlich mehr sagen als tausend Worte, habe ich die Montage des Be Quiet! Shadow Rock 2 einfach gefilmt.

https://www.youtube.com/watch?v=BkG7i5YgceI

Wird der Kühler auf einem Intel-System verbaut, sind ein paar Handgriffe mehr nötig. Alles in allem beschränkt sich die Montagezeit aber auf ungefähr 10 - 15 Minuten. Die mitgelieferten Werkzeuge sind dabei sehr nützlich, trotzdem braucht man noch einen Schraubendreher. Bei der Montage auf den AMD-Sockeln finde ich es aber seltsam, dass man den Kühler am besten auf den Kopf stellt und das Mainboard ebenfalls kopfüber auflegt. Danach kann man die Schrauben der Backplate bequem durch die Gewinde in den Kühlerhaltern drehen. Bei der Montage auf einem Intel-System kann der Kühler auf dem Mainboard stehen. Gut gefallen hat mir auch die mitgelieferte Wärmeleitpaste. Diese ist bei Zimmertemperatur schön flüssig und lässt sich dadurch einfach aufbringen.

Bezüglich RAM-Riegel gibt es auch keine Probleme. Auch wenn in meinem System nur normalhohe Riegel verbaut sind, ist dennoch genügend Luft nach oben, so dass auch RAM mit einem Heatspreader oder ein größerer Lüfter genutzt werden kann. Normalhoher RAM kann sogar bei befestigtem Lüfter eingesteckt werden.

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Temperaturen & Lautstärke

Temperaturen

In der Standard-Bestückung und Mindestdrehzahl kühlt der Be Quiet! Shadow Rock 2 den Athlon 760k im Idle auf eine Temperatur von 40°C. Als Gegenprobe soll die thermische Reserver herhalten. Diese gibt an, um wieviel die Kern-Temperatur noch ansteigen kann, bevor der maximal zulässige Wert erreicht wird. Hier gibt AMDs eigene Overclockingsoftware "Overdrive" eine thermische Reserve von gerade einmal 70°C an.

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Liegt nun Last an und die Lüfterdrehzahl bleibt weiterhin beim Minimum festgestellt, dann steigt die Temperatur auf 76°C. Die thermische Reserve beziffert Overdrive auf auf 43,5°C.

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Unter Last und mit maximaler Lüfterdrehzahl kühlt der Shadow Rock 2 den Athlon auf 66°C (kurzzeitiger Spitzenwert 70°C) herunter. Für Übertaktungsversuche bleiben immer noch 50°C thermische Reserve über.

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Im Test zeigt sich also, dass die Temperaturen zwischen Mindestdrehzahl und Maximaldrehzahl keinen wirklichen Unterschied ausmachen. Bei einer Raumtemperatur von 21°C beträgt der Unterschied zwischen unterster und oberster gerade einmal 3-4°C. Das zeigt, dass selbst bei geringer Mindestdrehzahl die Kühlleistung des Be Quiet! Shadow Rock 2 bereits mehr als ausreichend ist.

Lautstärke

Bei der Lautstärke hat der Kühler wahrlich den Markennamen Be Quiet! verdient. Dreht der Lüfter bis zu 70% seiner maximalen Drehzahl ist er überhaupt nicht aus dem geschlossenen Gehäuse zu hören. Darüber erzeugt er ein leises Rauschen, welches aber in keinem Fall störend ist. Selbst bei einem offenen Gehäuse, dass auf dem Tisch steht, und erhöhter Drehzahl wird der Standard-Lüfter des Shadow Rock 2 niemals aufdringlich, auch wenn er dann hörbar ist.

Fazit

Machen wir es kurz - der Shadow Rock 2 von Be Quiet! kann absolut überzeugen. Der Kühler bietet für ungefähr 36€ eine sehr gute Kühlleistung um CPUs der Mittelklasse selbst mit Übertaktung noch ausreichend zu kühlen. Dabei bleibt er immer leise. Dass selbst die Mindestdrehzahl ausreicht, um einen übertakteten Athlon X4 760k (ein Intel i5 2500k mit etwas OC sollte in etwa die gleiche thermische Verlustleistung besitzen) unter Last noch innerhalb der Spezifikationen zu betreiben, hat mich sehr erstaunt. Mit Maximaldrehzahl läuft der Athlon wesentlich kühler, beziehungsweise wird ihm noch mehr Übertaktungspotential gewährleistet, und der Lüfter des Shadow Rock 2 wird trotzdem nicht übermäßig laut.

Positives

+ gute Kühlleistung
+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr leiser Lüfter
+ komplette Sockelkompatibilität
+ Unterstützung kommender Sockel gewährleistet
+ sehr guter Kundendienst

Negatives

- Beschädigung an der Kühler-Bodenplatte beim Testmodell
- etwas frickelige Montage bei AMD-Sockeln
- Schaumstoff zum Schutz der Kühllamellen in der Verpackung wünschenswert
"Sei nicht Gefangener deiner Vergangenheit. Werde zum Architekten deiner Zukunft." - Robin Sharma

Geändert von MisterSchue (06.02.2017 um 15:30 Uhr)
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poiu (02.12.2016), Robert (02.12.2016)