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Alt 19.10.2003, 21:45   #2 (permalink)
sys3
Extrem Tweaker
 
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sys3 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast

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Ich kenne Mandrake nicht, daher weiß ich nicht, ob es dort ein Mandrake-spezifisches Tool gibt um so etwas einzustellen; ich beschreibe daher mal, wie es bei jedem Linux funktioniert:

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Erklärung speziell zur Fragestellung:

Für die folgenden Schritte muss man root-Rechte haben, sollte also als root eingeloggt sein.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, fehlt Dir der Zugriff auf die Windows-Laufwerke C:, D: und E: (oder doch etwa auf das CD-Laufwerk und E: ?). Dann brauchst Du zuerst 3 Verzeichnisse, in denen die Laufwerke eingeblendet werden sollen. Du könntest z.B. ein Verzeichnis /windows anlegen und darin die Verzeichnisse C, D und E. Symbolische Links von c auf C, d auf D und e auf E wären sicher auch sinnvoll.
Eine symbolischen Link kann man mit dem Befehl "ln -s <Link-Ziel> <Link-Name>" anlegen, also z.B. "ln -s /windows/C /windows/c". Auch der KDE-Konqueror kann per Drag'n'Drop verwendet werden.
Dann brauchst Du noch Einträge in die Dateisystem-Tabelle /etc/fstab. Wenn sich die Partitionen auf dem Master des 1. IDE-Kanals des 1. (z.B. weil einzigen) IDE-Controllers befinden, sollten die so aussehen:
Code:
/dev/hda1 /windows/C vfat defaults 0 0
/dev/hda5 /windows/D vfat defaults 0 0
/dev/hda6 /windows/E vfat defaults 0 0
ACHTUNG: Die Zwischenräume zwischen den Einträgen sind Tab-Stopps, keine Leerzeichen.
Wenn Du nicht willst, dass die Partitionen beim Linux-Start automatisch eingebunden werden, schreibst Du statt
Code:
defaults
Code:
rw,exec,async,noauto,users
(immer ohne Leerzeichen).
Wenn Du Dich entschieden hast, die Laufwerke automatisch beim Start einbinden zu lassen, werden die Einstellungen aktiv, sobald Du als root-User den Befehl "mount -a" abgesetzt hast oder halt nach einem Reboot. Wenn Du Dich dagegen entschieden hast, kannst Du C: mit dem Befehl "mount /windows/C" einbinden und das mit "umount /windows/C" wieder rückgängig machen, sofern keine Dateien auf dem Laufwerk geöffnet sind. Wenn Deine Desktop-Umgebung es erlaubt, kannst Du auch Desktop-Verknüpfungen erstellen, die diese Aktionen z.B. im Falle von KDE per Rechtsklick erlauben.

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Allgemeine Erklärung:

Welche Datenträger man bei Linux einbinden kann, steht in der Datei /etc/fstab (der root-User kann mit dem mount-Befehl allerdings Geräte einbinden (mounten), die nicht in der Datei stehen.)

Die Datei hat den Aufbau
Code:
<dev> <mount point> <type> <options> <dump> <pass>
wobei die Einträge durch Tab-Stopps getrennt werden.

<dev>: Der einzubindende Datenträger aus dem Verzeichnis /dev. Hierbei wird folgende Nomenklatur verwendet:
Code:
/dev/hda: Master 1. Kanal am 1. IDE-Controller
/dev/hdb: Slave 1. Kanal am 1. IDE-Controller
/dev/hdc: Master 2. Kanal am 1. IDE-Controller
/dev/hdd: Slave 2. Kanal am 1. IDE-Controller
/dev/hde: Master 1. Kanal am 2. IDE-Controller
... ...
Wenn der Datenträger partitioniert ist, muss dahinter eine Partitionsnummer angegeben werden (z.B. /dev/hda1), die bei den üblichen DOS-Partitionstabellen folgendes angibt:
Code:
1 1. primäre Partition
2 2. primäre Partition
3 3. primäre Partition
4 erweiterte Partition (unabhängig davon, wieviele primäre Partitionen es gibt)
5 1. logisches Laufwerk in der erweiterten Partition
6 2. logisches Laufwerk in der erweiterten Partition
... ...
Am Besten gibt legt man auch einen symbolischen Link mit einem aussagekräftigen Namen in /dev an; wenn das CD-ROM-Laufwerk also auf /dev/hdc liegt, sollte man einen Link von /dev/cdrom auf /dev/hdc legen. Es gibt auch einige Programme wie z.B. Audio-CD-Player, die per default unter /dev/cdrom das CD-ROM-Laufwerk erwarten.

<mount point>: Verzeichnis, in dem der Inhalt des Datenträgers eingeblendet werden soll (das deshalb sinnvollerweise leer sein sollte)

<type>: Dateisystem auf dem Datenträger, es können mehrere Dateisystem mit Komma getrennt angegeben werden, bei vielen Linuxdistributionen kann man das Schlüsselwort auto (außer bei CD-ROMs, s. udf weiter unten) verwenden, woraufhin Linux das Dateisystem selbst herauszufinden versucht. Beispiele:
Code:
ext2/ext3: Haus-Dateisystem von Linux
reiserfs: Alternative zu ext2/3
vfat: Virtual File Allocation Table-Dateisysteme (üblicherweise auf Disketten und DOS/Win9x/WinMe-Partitionen)
ntfs: New Technology File System (üblich bei WinNT4/Win2000/WinXP-Partitionen, standardmäßig nur Lesezugrifff möglich; Schreibzugriff meist nur nach Kerneländerung und -neucompilierung und ist gefährlich)
iso9660: CD-ROM inklusive Joliet- und RockRidge-Erweiterungen, wird manchmal auch auf DVD-ROMs verwendet, nur Lesezugriff
udf: DVD-ROM, wird manchmal auch auf CD-ROMs verwendet, üblicherweise nur Lesezugriff; da UDF-CD-ROMS eine Erweiterung von IS09660-CD-ROMS sind, sollte man die Reihenfolge udf,iso9660 wählen, da Linux sonst nur den iso9660-Teil der CD erkennt
<options>: Optionen für die Datenträger-Einbindung. Beispiele:
Code:
ro: Nur-Lese-Zugriff, notwendig bei DVD- und CD-ROMS, da sich Linux sonst bei jedem Einbinden beschwert, dass kein Schreibzugriff möglich ist
noauto: Linux versucht beim Start nicht, den Datenträger einzubinden
user: erlaubt auch anderen Benutzern als root, ein Laufwerk einzubinden. Das Aufheben der Einbindungen kann nur durch root oder den User geschehen, der das Laufwerk eingebunden hat.
users: wie user, nur dass jeder User eine Einbindung, die durch einen anderen User gemacht wurde, aufheben darf.
exec: Programme auf Datenträgern kann man normalerweise nicht ausführen; exec hebt diese Einschränkung auf.
<dump>: Zahlenwert für dump-Level, wird nur für ein Dateisystem-Backup mittels dump-Kommando benutzt und kann üblicherweise auf 0 (aus) gesetzt werden oder ganz entfallen

<pass>: Zahlenwert, der die Reihenfolge bestimmt, in der Beim Systemstart evtl. notwendige Dateisystem-Checks durchgeführt werden, kann durch 0 oder Weglassen des Wertes ausgeschaltet werden.

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Weitere Informationen liefern die man-Pages von mount und fstab, aufzurufen mit dem Befehl "man <Stichwort>" oder auch im KDE-Konqueror mit dem URL "man:/<Stichwort>.

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Nicht-SCSI-Brenner brauchen (zumindest noch bei den aktuellen Linux-Versionen) nochmal eine Sonderbehandlung.
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