Aus Parity-Daten lassen sich nur einzelne Bitfehler erkennen (und zwar maximal einer pro Sektor) und rein garnichts wiederherstellen. Um bei einer komplett ausgefallenen Platte die andere wiederherstellen zu können, müsste man die
Differenzinformation der anderen beiden Platten auf die dritte Platte schreiben. Beispiel:
Schreibweise: Bits der Platte 1, Bits der Platte 2, Differenzwert
0 XOR 1, 1 (denn 0 XOR 1 = 1)
1 XOR 0, 1 (denn 1 XOR 0 = 1)
1 XOR 1, 0 (denn 1 XOR 1 = 0)
1 XOR 1, 0
0 XOR 1, 1
1 XOR 0, 1
0 XOR 1, 1
1 XOR 0, 1
0 XOR 0, 0
1 XOR 1, 0
0 XOR 1, 1
Jetzt lassen wir Platte 1 wegfallen, dann haben wir:
1 XOR 1 = 0
0 XOR 1 = 1
1 XOR 0 = 1
1 XOR 0 = 1
1 XOR 1 = 0
0 XOR 1 = 1
...
(Ihr könnt selbst gerne weiterrechnen, ich weiß was rauskommt.
)
Also die Daten der ersten Platte aus Platte-2 und dem Differenzwert. Nur bei Parity geht's nicht. Denn es gibt zahllose verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von Daten auf der ersten Platte, die bei gegebener zweiter Platte die gleichen (!!) Parity-Informationen geben. Nur durch Parity ist die Platte also nicht eindeutig Definiert.
Tatsächlich ist es auch so, dass sich bei "Parity-RAID Systemen" die Differenzwerte der beiden "Daten tragenden" Platten auf der jeweils anderen befinden und nicht nur Parity-Informationen, auch wenn das immer behauptet wird und die Bezeichnung "Parity-RAID" das ja auch vermuten lässt.
Wie gesagt, das oben definierte Verfahren und auch das des RAID-3 und RAID-5 beruht auf Differenzwertbildung. Was echte Parity ist steht
hier.
So, nun aber genug Besserwisserei.