Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 15.02.2003, 20:32   #9 (permalink)
Buschfunker
Extrem Tweaker
 

Registriert seit: 11.04.2002
Beiträge: 1.636

Buschfunker befindet sich auf einem aufstrebenden Ast

Standard

ZITAT:

Tücken des Ad-hoc-Modus:

Der Ad-hoc-Modus hat Haken: Harmonieren in einem Netz mit Access Point die Funknetzwerkkarten verschiedener Hersteller in der Regel problemlos, ist das im Ad-hoc-Modus längst nicht selbstverständlich. Viele Hersteller haben dieser Betriebsart anfangs wenig Aufmerksamkeit gewidmet und statt der verabschiedeten Standards proprietäre Verfahren implementiert. So kann es durchaus passieren, dass die Karten zweier Hersteller im Ad-hoc-Modus partout nicht zueinander finden.

Inzwischen hat sich die Situation deutlich gebessert: Ein Großteil der vorgestellten Produkte spricht auch im Ad-hoc-Modus miteinander (standardkonform IBSS-Ad-hoc genannt), aber verlassen kann man sich darauf zurzeit noch nicht. Wer mit der Anschaffung eines Funknetzes liebäugelt, das im Ad-hoc-Modus laufen soll, tut gut daran, nur die Hardware eines Herstellers zu verwenden. Unproblematisch ist es unserer Erfahrung nach, baugleiche Produkte verschiedener Hersteller zu kombinieren, etwa Lucent Orinoco und Elsa AirLancer - leider lassen sich aber die wenigsten Anbieter hier ausreichend in die Karten schauen.

Zusätzliche Schwierigkeiten kann der Einsatz verschiedener Betriebssysteme beim Ad-hoc-Modus bereiten: Während innerhalb der Windows-Familie die Treiber meist eine reibungslose Zusammenarbeit auch im Ad-hoc-Modus gewährleisten, gilt das zum Beispiel für Linux nicht zwangsläufig. Die Treiber, die für Lucent Orinoco und die baugleichen Karten von Elsa, Compaq et cetera verfügbar sind, unterstützen zwar seit einiger Zeit den IBSS-Ad-hoc-Modus, erwiesen sich in unseren Experimenten aber im Gegensatz zum proprietären alten Modus als wenig stabil.

Während im alten Ad-hoc-Modus Sitzungen von mehreren Stunden kein Problem darstellen, halten sich die Treiber im IBSS-Modus oft nur ein paar Minuten - diese Erfahrung bezieht sich auf immerhin zwei Treiber unter Open-Source-Lizenz (wvlan_cs und orinoco_cs) und den teils nicht offen liegenden Treiber von Lucent (wavelan2_cs) sowohl unter 2.2er- als auch 2.4er-Kernel. Im Extremfall kann das bedeuten, dass man auch unter Windows mit veralteten Treibern arbeiten muss, um mit Linux über ein Funk-LAN kommunizieren zu können - die neueren Windows-Treiber für Orinoco bieten den alten Ad-hoc-Modus nämlich inzwischen nicht mehr an ...

Ähnliches gilt für Windows XP. Hier hat Microsoft den Betrieb von Funknetzen vereinfacht: Unter anderem zeigt XP - nach dem Vorbild von Mac OS - eine Liste der erreichbaren Netze an, der Anwender kann auswählen, in welches er sich bevorzugt einbuchen will, und für jedes Netz Verschlüsselungsparameter definieren - ähnliche Funktionen brachte unter den Vorgängerversionen erst die herstellereigene Software.

Optional kann XP auch als Vermittler zwischen kabelgebundenem und Funknetz operieren. Gängige WLAN-PC-Cards erkennt es von sich aus. Ferner hat Microsoft Funktionen eingebaut, die langfristig die Zugangssicherheit zu sowohl drahtgebundenen als auch Funknetzen verbessern sollen; noch fehlen aber geeignete Gegenstellen, etwa Access Points, die das unterstützen. Den Lucent-eigenen Demo-Ad-hoc-Modus kennt Windows XP unglücklicherweise nicht - der Trick, dafür die alten Treiber für Windows 2000 einzubinden, funktioniert beim aktuellen zweiten Release Candidate nicht mehr.
Buschfunker ist offline   Mit Zitat antworten