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Alt 02.11.2007, 22:28   #29 (permalink)
tele
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tele hat eine strahlende Zukunft
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Standard AW: Verwendung von Konjunkturerträgen: soziale Maßnahmen oder Reinvestition?

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Warum sollen plötzlich Kapitalismus und Marktwirtschaft ausser Kraft gesetzt werden,
wenn es um eine vernüftige Bezahlung geht?
Wird es ja gar nicht außer Kraft gesetzt. Nur gibt es in Kapitalismus und Marktwirtschaft keine "vernünftigen" Bezahlungen. Es gibt entweder sich selbst hochhandelnde Executives oder Angestellte, die gerade so wenig Gehalt bekommen, dass es dem Betrieb nicht schadet und so viel Gehalt bekommen, dass sie nicht kündigen.
Wie bei allen Gradwanderungen gibt es natürlich auch hier Extreme.

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Wieso soll am Schluß der besser Verdienende seine Verpflichtungen und ggf. auch
seine eigene Pflege über ein modernes Sklavenhaltersystem abwickeln dürfen, statt
Pflegekräften ein solides Gehalt zu zahlen?
Sklavenhaltersystem? Weißt du was der Unterschied zwischen einem Sklaven und einem Arbeitslosen ist? Der eine wird dazu gezwungen und der andere zwingt sich nicht genug. Der Vergleich hinkt ob der Freiwilligkeit und der Art des Zwangs. Bei einem Skalven besteht ein Zwang von außen, meist ausgeübt auf Leib und Leben, bei einem Arbeislosen gibt es als "Zwang" höchstens den Wegfall eines Tagegelds.
In meinen Augen hinkt daher der Vergleich gewaltig.

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Dem Fetisch Export und Wirtschaftwachstum wurde der Binnenmarkt geopfert, und
nun sollen die Zustände per Ehrenamt und Zwangsarbeit gekittet werden.
Leider gibt es auch hier ein kleines Problem: wir erörtern Maßnahmen, die ein Staat durchführen sollte oder auch nicht sollte. Die Veränderung des Marktfokus hier ansässiger Unternehmen liegt aber nicht (bis auf wenige Außnahmen) in der Gewalt des Staates, insofern kann da nur indirekt darauf gewirkt werden.

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Richtig wäre: Manchmal muss halt auch einmal eine unliebsamere Arbeit ordentlich
bezahlt werden. Ansonsten halt Zustände wie in den USA, wo die Knackis jobben
müssen, und deshalb die Knäste immer gut gefüllt werden. Bei uns gibts ja schon die
Rathäuser, die ihren Putzen gekündigt haben, um dann die gleichen Frauen als
1 Euro Job etc. wieder an die Putzeimer zu stellen.
Wie Bezahlungen außerhalb des guten alten Kommunismus funktionieren, habe ich oben bereits dargelegt.
Zu den anderen beiden Beispielen: Tja - es gibt immer Leute, die Lücken im "System" finden. Seien das jetzt Hacker, Bürgermeister, Großkapitalisten, Steuerflüchter.


Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Wenn jemand einen ordentlichen Job hat, muß er sicher nicht dauernd klagen.
Wenn jemand einen ordentlichen Job hat, sollte er zusehen etwas aufzubauen, dass er nicht von irgendwelchen anderen Abhängig ist, sein Leben zu bestreiten.

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Bei Familie und Kindern und unterdurchschnittlichem Einkommen dürfte das Geld schon
knapp werden, da ist Deutschland z.B. mit seinen relativ hohen Mieten einfach zu
teuer.
Tja, da muss man halt mal die Ausgaben etwas kürzen. Da kann man dann halt nicht mehr Rauchen, Am Wochenende ausgehen und immer nen schönen fetten Urlaub machen. Und vielleicht am Grundübel der Situation etwas ändern: Analysieren was gerade "schief" läuft (Ausgaben zu hoch, Einnahmen zu niedrig, Schuldenlast), wie es dazu gekommen ist (in der Schule nicht aufgepasst, zu teure Wohngegend gewählt, etc.) und was man daran ändern könnte (Kostenoptimierung, Ändern des Denkens hinsichtlich der Finanzplanung) und es dann auch machen!

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Hier kann vmtl. gar nicht genug geklagt werden, schließlich dürfte es sehr viele
Menschen bei uns geben, die weder Notebook noch Kultur in einer anderen Form
wahrnehmen können. (War übrigens gerade eine Woche in Bayern, kam mir dort nicht
teurer vor als in NRW, eher umgekehrt.)
Ja - in Germanoidien kann wirklich nicht genug geklagt werden. Schließlich leiden wir hier alle an Hungersnöten etc. und warten auf das große Wunder, was uns erretten wird. Und der Titel des obigen Artikels - Deutschland ewig Jammerland.

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Hauptproblem ist einmal die kostenmäßig verschleppte/versteckte Wiedervereinigung,
die den Aufschwung damals gekillt und z.B. durch politische Maßnahmen den Wert
meiner bereits erworbenen Ansprüche auf meine zukünftige Rente massiv gekürzt hat.
(M.E. wegen der rückwirkenden Eigenschaft eigentlich ein Verstoß gegen geltende
Rechtsprinzipien).
Dann die jetzige Situation mit sehr guten Exporten bei mäßigem Binnenmarkt.
Scheint leider beides von den Regierungen so gewünscht zu sein und wird mit der
wohl schon mutwilligen Zerstörung von Teilen unserer Infrastruktur weiter begünstigt.
Mal davon abgesehen, dass ich mich schon sehr darübe freue in eine Rentenkasse einzuzahlen, von der ich später mal gar NÜSCHT haben werde, verstehe ich das mit der verschleppten Wiedervereinigung nicht ganz.
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