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Alt 14.06.2011, 01:01   #9 (permalink)
poloniumium
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poloniumium ist ein wunderbarer Anblickpoloniumium ist ein wunderbarer Anblickpoloniumium ist ein wunderbarer Anblickpoloniumium ist ein wunderbarer Anblickpoloniumium ist ein wunderbarer Anblickpoloniumium ist ein wunderbarer Anblickpoloniumium ist ein wunderbarer Anblick

Standard AW: kino.to: Anonymous bekennt sich zu GVU-Attacken

Zitat:
Zitat von tomcatoggo Beitrag anzeigen
So sehr wir (und ich nehme mich da nicht aus) Seiten wie kino.to mögen/schätzen... so sollte man dennoch nicht vergessen, dass auch die nicht das System vertreten, das wir vermutlich alle haben möchten... denns chließlich basiert auch unsere Freiheit des Internets darauf, dass Rechte von anderen beachtet und eingehalten werden.
Den letzten Satz kannst du gleich mal in der Pfeife rauchen, dazu werden ganze Philosophiebücher seit der Antike geschrieben, heute noch zitiert und es kommt nichtmal ein großer Teil der aktiv beteiligten Köpfe über diesen Zeitraum auf einen Nenner dazu... Da kommt sofort die Frage auf "Was ist Recht" und ist für dich Freiheit wirklich nur, was die Anderen dir übrig lassen? Da möchte ich dir aber mal als schwächstes Glied in der Kette für die Umgänglichkeit danken "miteinander" heißt zumindest für mich nicht "umeinander herum".
Freiheit ist nicht zwingend der kleinste Nenner den alle anderen dir lassen und genauso ist Recht nicht, was nach den Gesetzen noch übrig bleibt. Gesetze sollen doch eigentlich vorgeben, was für die Gesellschaft als Summe ihrer Teile auf lange Sicht nicht tragbar ist und damit unzulässig. Nur Kleinkindern spricht man eine Erlaubnis aus, der Rest sollte mit dem Wörtchen "Nicht" etwas anfangen können, auch gerade wenn so sachen wie "Denk nicht an einen roten Ball" etwas schwieriger zu verstehen sind.

Im Speziellen würd ich die Ssache auch nicht an Namen aufhängen, sondern die dahinter zugrundeliegenden Prinzipien ranziehen. Ein aufstrebender Musikdienst hat zum Beispiel bei Heise kaum erst ne positive Nachricht bekommen, weil sie sich ein amerikanisches Major-Label angeln konnten. Die wollen eben eine Media-Flatrate (nennt es Kulturflatrate...) anbieten und scheitern in Deutschland nicht an den vertrettenen Labels, sondern der GEMA. Diese beharrt auf einer Vergütung nach gespielten Titeln, wärend SPOTIFY eine Vergütung pro User anbietet.
Denkt mal mit... ersteres stammt aus der Steinzeit "Viel kostet viel" und die Zahlung pro User kommt den digitalen Gütern mit Kopie-Kosten nahe "0" viel näher und trotzdem blockiert diese verkrustete Struktur damit das gesammte Konzept, weil ein themenferner Gesetzesschmied sie mal als Institution am längsten Hebel etabliert hat und sie sich nun daran klammern. Würde man die Sache vereinfachen wären ja Stellen im eigenen Haus bedroht (vergleiche: die Stellung des öffentlich-rechtlichen Medienapparates und der GEZ), da bewegen die sich also auf Teufel komm raus keinen Milimeter Richtung des Weges, der für alle anderen den aktuell besten Pfad darstellen würde...
Falls bei der GEMA also mal jemand mit mehr Hirn als Gier ans Ruder kommen könnte sind weitere Verhandlungen also erst sinnvoll, aber jetzt... da ist die Nutzung von solchen Portalen und Linklisten (kino.to für sich genommen bleibt eben dies.) die wie kolumbianische Drogenbarone mit dem gewünschten Zauberstoff schwarz versorgen doch auch ein Weg. Die lassen sich schwarz für die Arbeit bezahlen und bieten einen einfachen Weg des zivilen Ungehorsams der Mündigen.
Anderes Beispiel aus der Geschichte: Streik zwecks Lohnverhandlungen. Vertratt der Arbeitgeber (Achtung, tiefsitzendes Neusprech!) am Anfang der industriellen Revolution eine unsittliche Position musste er nur lang genug durchhalten bis den möglichen Arbeitern die Puste oder das Geld ausging. Später ist man drauf gekommen dafür Streikkassen und ähnliches einzurichten. Völlig adäquate Situationen erleben wir also jetzt auch hier beim modernen Unterhaltungsmedienkonsum. Die Wenigsten können und wollen ohne und trotzdem ist hoffentlich keiner mehr so dumm jeder möglichen Forderung nachzukommen...


Hab jetzt auch verstanden, warum man von den Hacks bei den Publishern im gleichen Atemzuge so ange****t sein kann... Da kann es im speziellen ja nur um LulzSec als die Mädchen der Stunde gehen und die haben ja von Pron ne 26000-Elemente lange Liste mit Mailadressen und Passwörtern veröffentlicht bzw. geleakt.
Na, wer da draufsteht kann ja garnicht gut auf Die zu sprechen sein




Edit: mir sind bei der stupiden Nachtarbeit unter dem Einfluß modernen Jazzes noch so viele Ideen gekommen, dass ich noch Paar anhängen möchte.
Normalerweise findet sich doch eh hier Niemand mehr, der noch wirklich was fortführen oder anderweitig tiefgreifend und neu tematisieren möchte und da wär ich mit dem Abschluß unglücklich...

Thema Streaming: Das gibts wie gesagt legal nicht nur für Musik, sondern im begrenzten Umfang schon auch ansonsten. Entweder bei privaten oder Hulu als regionalspezifischen Versorger oder mit Zatoo als inhaltsbegrenzten Digitalverwerter bzw. Angebotsproduzenten.
Was ist mit der Mediathek? Warum hat das sonst allmachtsphantasien-tropfende Ö.-r. hier auf einmal Angst die Privaten zu kanibalisieren? Ist ja schon ein bisschen doof seine Position durch die Größe des Gegners begründet aufzubauen und ihn dann in entscheidenden Phasen zu schonen... Das erinnert ein bisschen an gewisse Expertenräte. Da holt man genauso erfolgreiche Leute aus der "freien" Wirtschaft und fragt sie wie man übergeordnete bzw. imanente System-Probleme lösen kann... Frag mal einen Hai wie er mit Goldfischen verfahren würde... Wer immer auf BWL getrimmt war und davon lebte wird doch nicht über Nacht zum VWL-Gott...

Wie gesagt scheitert es also weder an der verwahrlosten Jugend mit Kostenlos-Mentalität oder Raubkopierergenen, noch an diffizielen Hürden im Rahmen des schöpferrischen Gedankens und der Teilhabe der Künstler (diverse cc-Rechtsformen die auch schon von bekannteren Leuten genutzt werden und nicht immer "gratis" bedeuten!), sondern der Wasserkopf der Verwertungs~ und Verwaltungskette wirft hier ganze Bäume zwischen die Speichen. Das geht von aufgeblasenen Major-Labels, die nur Schrott am fließband pushen und verheizen über die machtgeilen Verteilungsstellen bis hin zu instrumentalisierten Kontrollstellen. ("Wir brauchen Websperren und QuickFreeze gegen KiPo! ... äh, gegen illegales Glücksspiel! ... äh, gegen alles Böse da draußen!")

Und jetzt frag ich mich, was man daran groß anders sehen kann... nicht, dass es keine weiteren Standpunkte geben sollte, aber ich kann lange keine so tiefgreifend nachvollziehen, wie den dargelegten bzw. das Sammelsurium.
Darauf jetzt ne eisgekühlte Limo.
450mm or bust!

Wenn Kritik nicht kritisch ist, ist sie zu kritisieren.

Geändert von poloniumium (14.06.2011 um 04:06 Uhr)
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WootyOC (14.06.2011)