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Alt 06.10.2013, 09:07   #8 (permalink)
Joshua
IT-Pro aus Leidenschaft
 
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Standard AW: Kinderschutzprogramm für den PC

Mal ne Frage am Rande: Welches Betriebssystem ist denn auf dem Rechner installiert, Windows 7? Windows 8?

Back2topic:
Meistens arbeiten diese Programme mit Black-/Whitelists, was für kleinere Kinder sicherlich gut und sinnvoll ist - die dürfen dann halt nur vier Seiten aufrufen, basta (Whitlisting). Problematisch wird es aber genau bei dem Szenario, das du schilderst: Hausaufgaben und Recherche im Netz.

Hier hört die Nutzung von Whitelists auf, da gerade beim Recherchieren viele, viele Querverweise angeklickt werden (man schaue sich einen durchschnittlichen Wikipedia-Artikel an => voller Links nach extern) und du recht schnell nicht mehr nachkommst mit der Pflege einer Whitelist.

Blacklists machen ebenfalls wenig Sinn, da allein die schiere Anzahl an potenziell zu sperrenden Seiten unüberschaubar ist und sich noch dazu stündlich verändert. Auch das Filtern von Schlagworten ist problematisch, Beispiel: Ich habe vor etlichen Jahren auf dem Proxy meiner damaligen Firma eine Keyword-Liste aktiviert, die natürlich auch den Begriff "sex" blockiert hat.

Blöderweise hab ich damit auch aus der msexchangefaq.de ausgesperrt - die Buchstabenfolge "sex" kommt darin vor, aber die Seite hat so gar nichts damit zu tun...

Last but not least gibt es die Verpflichtung von Seitenbetreibern, ihre Inhalte entsprechend zu kennzeichenen (ICRA), was manche tun, viele nicht. Meist sind es "Rotlich-Seiten", die man über eine solche Klassifizierung blocken kann und dann eben auch nur die "seriösen" Anbieter. Ebenfalls wirst du über diese Klassifizierung z.B. die Websites von rechten Parteien nicht ausfiltern können.

Es ist also ein Minenfeld, in das du dich hineinbegibst (begeben musst) und ich möchte nicht mit dir tauschen. ,-)

Alles, was ich geschrieben habe, soll nicht heissen: Runter mit der Software, die taugt eh nix; lass die Kids ihre Erfahrungen selbst sammeln. Das wäre der falsche Ansatz. Vielmehr soll das als (Hyper-)Sensiblisierung dienen und klarstellen, dass Software allein nicht das Mittel der Wahl ist/sein kann, wenn es um das Erlernen von Medienkompetenz geht. Bei dir und deinen Kids bin ich guter Dinge, immerhin informierst du dich in einem Forum, _bevor_ das Kind in den Brunnern gefallen ist.

Wenn du wirklich kontrollieren willst, wo deine Kids so im Netz unterwegs waren: Schutzsoftware unterbindet doch afaik auch das Löschen des Browserverlaufs bzw. kann diesen duplizieren, als Log per Mail verschicken oder sowas in der Art? Das wäre zumindest eine Möglichkeit.

All das schützt dich und deine Kids aber auch nicht davor, dass anderen Eltern das alles völlig boogie ist. Es wird den einen (oder gar mehrere) Mitschlüler geben, die nicht jugendfreie Inhalte auf ihren Handys in der Schule rumzeigen und der Reiz, sich das mal anzuschauen, ist immer groß...

So, Roman Ende jetzt - ich wünsche viel Erfolg.

Cheers,
Joshua
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