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Alt 13.08.2019, 12:39   #11 (permalink)
BigBoymann
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Standard AW: AMD: Zen 4 für 2021 und Zen 3 bereits im nächsten Jahr?

Zitat:
Zitat von MisterSchue Beitrag anzeigen
Mir erklärt sich nicht ganz, wie die gleiche Intel CPU mit lediglich 7nm Fertigung schneller sein soll? Lediglich die Leistungsaufnahme würde sich reduzieren (bei gleicher Architektur und Takt). Und nur weil die Fertigung kleiner wird, ist ja nicht zwangsweise gegeben, dass die Taktfrequenz steigen kann/muss.





Was ich damit sagen will - ich halte die pauschale Aussage "80-90% Leistungszuwachs kommen von der kleineren Fertigung" für falsch.

In erster Linie wird die Fertigungsstruktur natürlich Einfluss auf den Stromverbrauch haben und demnach auf die thermischen Eigenschaften. Aber gerade AMD hat diesen Vorteil (man spricht von ca. 50% Stromersparnis zwischen 14nm und 7nm) 1:1 in mehr Kerne umgewandelt. Dies wird Intel auch tun können und einfach mehr Kerne in das Design schmeißen, sofern dies möglich ist (was aber möglich sein sollte, die Xeons zeigen es ja; Struktur der Xeons ist ja sehr ähnlich).



Bzgl. Taktung ist es ja sogar eher so, dass diese Möglichkeiten zurückgehen könnten, nicht müssen. Einen wirklichen Taktvorteil durch Schrumpfung sehe ich nur in der Spitzenlast, wo eher die thermische Komponente bremsen würde. Daher wäre auch Netburst in 7nm höchstwahrscheinlich noch weit von 10Ghz entfernt.



Mit 80% Zuwachs meine ich nicht, dass der Chip von 14nm auf 7nm 80% mehr Performance bietet, sondern, dass der Leistungszuwachs sich auf ca. 20% Optimierung und 80% ****** aufteilen dürfte. Pauschal soll dies auch nicht sein, es ist nur eine Schätzung meinerseits. Intel hat es ja z.B. geschafft aus den (ich glaube) Ice Lake 15% mehr IPC zu bekommen (allerdings derzeit noch zu Lasten des Taktes). Wenn man unterstellt, dass sie nachher die gleiche Taktung hinbekommen, dann würde man streng genommen bei 50% höherer Effizienz durch den ****** die Kerne verdoppeln können und so linear gerechnet die Leistung fast verdoppeln (in skalierbaren Anwendungen)


@Mother-Brain: Du hast bei deiner Aussage glaube ich nicht bedacht, dass 10nm von Intel in etwa dem 7nm Prozess bei TSMC entspricht? 10nm ist ja jetzt wohl endgültig releast (zumindest im Notebook Sektor) und wird aller Voraussicht nach nächstes Jahr bei Intel auch im Desktop Bereich Einzug halten. Dann sind beide erstmal wieder gleichauf, allerdings kommt ja dann schon wieder Zen3 mit einer verbesserten 7nm Fertigung auf Basis EUV und wird das Kräfteverhältnis wieder (diesmal aber eben nur etwas) in Richtung AMD (TSMC) verschieben. 5nm ist glaube ich erst für 2021 angedacht und 3nm wird wohl noch etwas länger dauern (geschätzt hätte ich mal frühestens mit 2024; wobei aktuell läuft es bei TSMC ja richtig gut, daher vieleicht auch 2023) Ich persönlich rechne damit, dass Intel es erst gegen Ende 2020 schaffen wird flächendeckend 10nm anzubieten, während AMD dann schon in 7nm+ fertigen lässt. Daher muss man einfach zusammenfassen, dass Intel derzeit eine Generation hinten dran ist. Unter Berücksichtigung der kürzeren Vergangenheit ist das schon ziemlich erschreckend, denn Intel hatte zwischenzeitlich fast 2 Generationen Vorsprung herausgeholt. Wenn ich mich nicht irre, hatte AMD mit dem Kaveri Refresh immer noch 28nm Strukurbreite während Intel damals schon auf 22nm war und mit der fünften I Serie (bzw. die sechste war glaube ich erst wieder wichtig) schon den Schritt auf 14nm wagte. Damit hatte Intel zwei Generationen Vorsprung und hatte meines Wissens nach ohnehin die etwas bessere Fertigung in Bezug auf Größen und Gates. Daher war der Vorsprung bei mehr als 2 Generationen und ist innerhalb von 2 Jahren zu einem Rückstand von einer Generation geworden. Das ist letzlich das einzige, was AMD hier dermaßen den "*****" gerettet hat. Denn selbst die Ryzen 1 wären machtlos gewesen gegen eine 10nm Intelfront. Du hast das Tick Tock ja schon erwähnt, nach diesem Muster müsste Intel ja eigentlich schon bei Ihren 7nm angekommen sein (was dann in etwa 5nm bei TSMC entsprechen würde). Dagegen würde dann auch Zen2 kein Land sehen.


Daher komme ich zum Schluss, dass AMD vieles richtig gemacht hat, aber auch eine Menge Glück mit ihrem Zulieferer hat und dem gleichzeitigen Versagen von Intel (was sicherlich mit der jahrelangen Dominanz und damit der "Unfähigkeit" von AMD zusammenhängt). Wir als Consumer können letzlich froh sein, dass AMD wieder zurück ist und sich der Markt endlich mal wieder bewegt, denn seit der i Serie von Intel ist doch eigentlich nie wirklich was passiert, es waren nie mehr als 10-15% Mehrleistung und damit kein Grund upzugraden. Erst mit der 8er Serie hat Intel sich endlich bewegt um mit der 9er dann flächendeckend zu versuchen anzugreifen. Zen2 ist AMDs Konter und der sitzt richtig tief in der Magengrube. Gerade im Serverbereich erwarte ich hohe Verkaufszahlen, da die AMDs dort einfach unschlagbar sind in Sachen Preis/Leistung (ich meine ein Single Socket kostet dort vieleicht ein Drittel (wahrscheinlich sogar 1/4)des nötigen Intel Dual Socket Pendants, dazu die Platzersparnis, die Stromkosten usw. Gerade in Rechenzentren könnte ich mir vorstellen, dass viele der "neuen" Server mit AMD Hardware verbaut werden. Der letzte Vorteil, AVX512 ist so ungebräuchlich, dass es schlicht kein wirklicher Vorteil ist, vor allem da Intels Vorteil ja nie so hoch ausfällt wie man oft rechnet, denn der Takt geht massiv runter und die Leistungsaufnahme massiv raus, so dass am Ende zwischen dem 64Kerner von AMD und einem 28Kerner von Intel vieleicht nur 20-30% Effizienz dazwischen liegen. In Nieschen macht es vieleicht Sinn, in der breiten Masse würde ich schätzen, macht es keinen Sinn.
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