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Alt 02.11.2007, 14:20   #27 (permalink)
EoN
Kaffeejunkie
 
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Standard AW: Verwendung von Konjunkturerträgen: soziale Maßnahmen oder Reinvestition?

Interessante Diskussion die ihr hier habt.

Zitat:
Zitat von mondrian Beitrag anzeigen
Da du von Leistung schreibst: U.U. mag ist es auch mal billiger sein, ein paar
Arbeitslose mit Geld zu versorgen als irgendwelche Zwangsarbeit einzuführen, die
für die Betroffenen unbefriedigend ist und zugleich den normalen Arbeitsmarkt
schädigt.

Die Alternative, um mehr Gerechtigkeit etc. reinzubringen, ist die Aufteilung der
tatsächlich vorhandenen Arbeit auf alle Beteiligten, nicht die Schaffung unsinniger
Dienstleistungen oder der Versuch Leute mit Rückenproblemen als Spargelstecher
einzusetzen.
Wir haben z.B. im Gesundheits- / Pflegesystem in Deutschland wahnsinnige Lücken. Wenn ich mir ansehe, dass es z.B. in einem Altenheim nachts nur einen Pfleger gibt für vielleicht 200 Menschen, tagsüber auf jeden Pfleger vielleicht 30 Menschen kommen, dann wird mir ganz schlecht.
Dazu kommt die häusliche Pflege, welche am Tag den pflegenden Personen vielleicht 10 Minuten zukommen lässt. 10 Minuten die den zu pflegenden Menschen, die oft 24h am Tag im Bett liegen und die Decke anstarren die Welt bedeuten.
Warum sollte man das Arbeitslosengeld nicht an solche Maßnahmen koppeln?
Für eine ältere Person einkaufen gehen, oder sich einfach mal eine Stunde Zeit zu nehmen, um mit ihnen zusammen zu sitzen kann wirklich jeder tun.
Zu dem brauchen Alten- und Pflegeheime dringend Leute, welche im Notfall den Menschen helfen können und wenn es nur das ist, dass sie den Rettungsdienst verständigen.
Selbst wenn hierbei noch eine einmonatige Einarbeitungs- / Schulungsmaßnahme erforderlich machen sollte, lohnt sich das immer noch.

Auch wenn Wikipedia wissenschaftlich nicht anerkannt ist, möchte ich trotzdem kurz daraus Zitieren:
Zitat:
Zitat von Wikipedia: Recht auf Arbeit
[...]Die Bundesrepublik Deutschland hat die UNO-Menschenrechtsdeklaration, die das Recht auf soziale Sicherheit, Arbeit und Wohnung festschreibt, unterzeichnet. Diese wurden auch in die Landesverfassungen von Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bremen aufgenommen. Ein explizites Recht auf Arbeit besteht jedoch nicht, was durchaus als mangelnde Umsetzung des ebenfalls unterzeichneten Sozialrechtspaktes (Art. 6) verstanden werden kann. Ein explizites Recht auf Arbeit ist nur das Recht, arbeiten zu dürfen, das Recht auf eine Wunscharbeit oder arbeiten im erlernten Beruf ist nicht eingeschlossen - extrem formuliert impliziert es eine Pflicht zur Arbeit.[...]
Warum sollten Arbeitslosengeldempfänger nicht für solche Arbeiten verpflichtet werden?
Gerade hier werden durch die Überalterung der Gesellschaft und in Zukunft evtl. Wegfall der Zivis im Zuge der Wehrpflichtabschaffung immer mehr Menschen benötigt, die aber keiner Zahlen kann.
Zitat:
[...]Ein explizites Recht auf Arbeit ist nur das Recht, arbeiten zu dürfen, das Recht auf eine Wunscharbeit oder arbeiten im erlernten Beruf ist nicht eingeschlossen[...]
Das ganze ist weder eine Schaffung von "Zwangsarbeit", noch sinnlose Arbeit. Ebenso wird hierbei der Arbeitsmarkt auch nicht weiter berührt, da es die Stellen dieser Art vorher nicht gegeben hat und somit auch keine bestehenden Stellen wegfallen können.
Das dies nicht die Wunscharbeit der Leute ist, kann ich ja verstehen, allerdings ist das Leben mitnichten ein Wunschkonzert. Denn dann würden wir diese Diskussion hier bestimmt nicht führen.
Manchmal muss man dann halt auch einmal eine unliebsamere Arbeit annehmen. Aber das scheinen die Deutschen noch nicht verstanden zu haben.
In der Hinsicht kann ich daher Tele nur zustimmen. Warum das Arbeitslosengeld den Leuten fürs "Rumsitzen" auszahlen, wenn sie dafür auch etwas tun können und wenn es nur 10 Stunden in der Woche sind.


Allgemein möchte ich zu dem ganzen sagen, dass ich das "deutsche negativ Gerede" langsam nicht mehr hören kann. Jeder klagt dass er zu wenig Geld hat, die Kaufkraft zurück geht und es früher alles Besser war. Letztendlich schafft es aber jeder den ich so reden höre sich und seine evtl. Familie zu versorgen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Das ist doch das was zählt. Dass es sich anscheinend in der Gesellschaft einzubürgern scheint, dass man erst mit einem dicken Benz und Plasmafernseher glücklich sein kann halte ich persönlich einfach für einen Witz. Aber anscheinend sind wir in Deutschland schon so versnobt, dass es das zu einem erfülltem Leben wohl sein muss.
Selbst ich als Student schaffe es mit ca 600€ im Monat mein Dach über dem Kopf und mein Leben hier im "ach so teuren" Bayern zu finanzieren. Und darin ist dann sogar mal ein Notebook enthalten, welches ich doch als alleiniges Luxusgut ansehe.
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