[News] WhatsApp: Plant Facebook Werbanrufe und Werbenachrichten?

[TweakPC Newsbot]

WhatsApp: Plant Facebook Werbanrufe und Werbenachrichten?
Facebook sucht nach Strategien um mit WhatsApp Gewinn einzufahren. Sind Werbenachrichten und Werbanrufe die Lösung?

Jetzt ist eure Meinung zum Thema gefragt. Postet hier eure inhaltlichen Kommentare und Fragen zu den News.
22.05.2015 12:30 - ID 34339

[swatcher1]

Dafür müssten Sie aber sicherlich die AGBs anpassen - oder wurde das bereits irgendwann zwischendurch integriert...?

Denn gerade Werbeanrufe B2C sind in Deutschland ja doch zurecht reglementiert... =)

[DarkBlooster]

Ich weiß es nicht so genau, aber diese Anrufe werden doch nur auf Telefonnummern beschränkt. WhatsApp-Accounts werden zwar per Telefonnummer legitimiert und vermittelt, aber jedwede Kommunikation findet doch dann unabhängig von der Nummer statt. Wird aber hinterher sicher auch wieder vom Formulierungsgeschick des Verteidigers abhängen.
Die armen Schweine, die diesen Dreck hinterher telefonieren müssen, tun mir aber jetzt schon unheimlich leid. Das ist eine menschenverachtende Arbeit - sowohl für die Mitarbeiter wie auch für die Angerufenen.

[Andreas]

Ich seh da sogar noch ein anderes Problem. A) sind Werbeanrufe ohne die Zustimmung hierzulande nicht gestattet und B) wenn sie über Whatsapp erfolgen sollten und dabei das mobile Datenvolumen auffressen, kann Facebook dafür Schadensersatzpflichtig werden.

Kommt natürlich auf die Usetzung an. Man kann ja auch argumentieren, dass man mit der Annahme des Anrufs dafür seine Zustimmung erteilt hat. Nur weiss man bei unbekannten Nummern erst garnicht, wer da anruft und ob man dafür seine Zustimmung erteilen möchte. Jetzt beziehen ich mich alleine auf das Aufzehren des Datenvolumens.

Bei Freunden und Bekannten aus der Liste ist das ja unstrittig. Bei Werbeanrufen könnte eine Schadensserstzwelle auf Facebook zukommen.

[DarkBlooster]

Ich bin mir sicher, dass bereits jetzt schon über die AGBs zugestimmt wurde, dass die mit den Daten arbeiten dürfen. Ggf. wird eine Zusatzklausel eingerichtet, die auch die Verwertung per Kaltaquise beinhaltet. Und wer den erneuerten AGBs nicht zustimmt, kann WhatsApp nicht weiter nutzen. Und seien wir mal ehrlich - selbst wenn das in den Medien auf breiter Linie publik gemacht wird, wird nur ein Bruchteil der Menschen WhatsApp den Rücken kehren. Daher können die sich auch die "friss oder stirb"-Mentalität leisten.
Beim Datenvolumen hast Du definitiv schon zugestimmt, dass bei der Nutzung Volumen verbraucht wird und dadurch ggf. auch Kosten entstehen könnten. Wenn Du damit also nicht einverstanden bist, bleibt nur die Möglichkeit, WhatsApp nicht mehr zu nutzen. Ansonsten haben die den Gesetzgeber hinter sich.

[chrisr15]

Ich weiß es nicht so genau, aber diese Anrufe werden doch nur auf Telefonnummern beschränkt.

Ich kenne die "deutsche" Lösung nicht, aber sie basieren europaweit auf der Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation aus 2002. Da sehe ich gute Chancen, dass dies europaweit nicht auf Anrufe über das öffentliche Telefonnetz beschränkt ist.

Ausschnittsweise aus der österreichischen Lösung (TKG § 107):

Anrufe – einschließlich das Senden von Fernkopien – zu Werbezwecken ohne vorherige Einwilligung des Teilnehmers sind unzulässig. ....

Die Form des Anrufes ist nicht näher definiert.

Jetzt wird es bitter für Whatsapp:

(1a) Bei Telefonanrufen zu Werbezwecken darf die Rufnummernanzeige durch den Anrufer nicht unterdrückt oder verfälscht werden und der Diensteanbieter nicht veranlasst werden, diese zu unterdrücken oder zu verfälschen.

Auch bei der elektronischen Post werden sie nicht rauskommen:

Die Zusendung einer elektronischen Post – einschließlich SMS – ist ohne vorherige Einwilligung des Empfängers unzulässig, wenn ...

Und mein Lieblingsabschnitt:

(6) Wurden Verwaltungsübertretungen nach Absatz 1, 2 oder 5 nicht im Inland begangen, gelten sie als an jenem Ort begangen, an dem die unerbetene Nachricht den Anschluss des Teilnehmers erreicht.

[DarkBlooster]

Es bleibt dabei, dass die ihre Zustimmung per Bestätigung der AGBs einholen und Du ausgesperrt wirst, wenn Du widersprichst.

[Andreas]

Zitat von DarkBlooster

Beim Datenvolumen hast Du definitiv schon zugestimmt, dass bei der Nutzung Volumen verbraucht wird und dadurch ggf. auch Kosten entstehen könnten. Wenn Du damit also nicht einverstanden bist, bleibt nur die Möglichkeit, WhatsApp nicht mehr zu nutzen. Ansonsten haben die den Gesetzgeber hinter sich.

Das siehst du leider falsch. Ich habe dem bezüglich meiner Kontakte zugestimmt, jedoch nicht für Werbeanrufe von unbekannten Nummern über Whatsapp.

Und da greifen nicht mal die AGBs von Facebook, weil anders als im normalem Telefonnetz hier nicht alleine der Werbeanrufer für die Verbindung zahlt, sondern auch der Angerufene in Form seines Datenvolumens, das dann verbraucht wird.

Würde Facebook seine AGBs so gestalten wollen, dass dafür auch automatisch eine Zustimmung angenommen wird, wären diese AGBs zu weit gefasst und die Passagen schlicht und einfach nichtig. Eventuell auch noch sittenwidrig. Was aber zum selben Ergebnis führt.

Die Ausweitung der eigenen AGBs auf Folgekosten verursacht durch Werbeanrufe wäre nicht zulässig und Facebook würde sich Schadensersatzpflichtig gegenüber den Angerufenen machen.

In die AGBs darf eben nicht alles rein. Und schon garnicht Passagen, die den Endverbraucher überproportional benachteiligen oder gar gegen die guten Sitten verstoßen. Sonst könnten sie ja gleich eine Passage reinbringen, wonach du deren Leibeigener bist, sobald du deren AGBs zustimmst.

[DarkBlooster]

Dein Wort in Gottes Ohren
Aber das ist ohnehin Pille Palle. Es gibt Wichtigeres, was unterbunden werden muss. Solche Nichtigkeiten lenken die Allgemeinheit nur unnötig von den wahren Problemen ab.

[Andreas]

Das ist schon richtig. Aber halt ein guter Ansatz das zu bekämpfen. Hatte selber heute ein Werbeanruf von nem Strom dingensbums, die mir einen günstigeren Vertrag andrehen wollten. Das dumme nur ich hatte nie einen Stromliefervertrag unter dieser anschrift und schon garnicht mit dieser Nummer, auf die angerufen wurde. Hab die so zusammengeschissen und verlangt, dass sie mir sofort die Quelle nennen, woher sie diese Daten haben. Denn in dieser Zusammenstellung können sie nur geklaut oder gekauft worden sein. Als ich Polizei, Anzeige und Datenmissbrauch erwähnt habe, haben die sofort aufgelegt.

[DarkBlooster]

Ja, das mit der gekappten Verbindung sind vermutlich übliche interne Anweisungen. Aber der/die, den/die Du da in die Ecke gedrängt hast, ist auch nur eins der kleinsten Zahnrädchen, die versuchen, das Beste aus dem eigenen Sklavendasein zu machen.

[Andreas]

Das ist mir schon klar und teilweise tun mir die Leute auch leid. Allerdings haben die es sich auch selbst ausgesucht für solche Firmen zu arbeiten. Nur die Methoden sind teilweise wie bei den Drückerkolonnen.

Und wenn Facebook versuchen sollte das mit dem Werbeanrufen hier durchzubringen, dann können ihre AGBs nicht weit genug gefasst sein, um sich vor Schadensersatzforderungen zu schützen. Denn dann sinds nicht nur lästige Werbeanrufe. Die Angerufenen werden dann auch geschädigt. Z.B. in Form von verbrauchten Datenvolumen. Dann ist Facebook nicht nur ein Dienstleister, wie eine Telefongesellschaft, sondern Mittäter.