Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn geht?
Ich hab vorhin eine Werbung gesehen, die mich stark beeindruckt hat, obwohl ich sie am Anfang gar nicht richtig beachtet habe.
Ein "Penner" geht durch die Straßen und wird entweder nicht beachtet oder angepöbelt, von Jugendlichen geschlagen ... das ganze Programm ... dann sieht er ein kleines Mädchen. Sie lächelt ihn an.
Na ja, war eher eine rhetorische Frage. Eigentlich wollte ich wissen, wie wir (also jeder einzelne) mit dem Problem umgehen und ob das wirklich das Ideal unserer Gesellschaft ist.
PS: Ich vermute, dass du jetzt "Nein" sagst, aber vielleicht hilft die Frage, dass sich auch andere aus dem Forum mal mit solch weltbewegenden Problemen auseinandersetzen.
Aber das passt in dem Thread weniger zum Austausch. Machst dus im Pol. & Gesellsch. Forum bitte extra auf wenn du dich fundierter darüber austauschen willst (kanns hier auch für dich raussplitten wenn du magst)?
Ursprünglich wollte ich ja nur (passend zum Thread) sagen, dass ich die Werbung gesehen hab. Aber wenn du mir das so nett anbietest, kannst du bitte ab #6093 nen split machen.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Fehlende Achtung vor anderen Menschen hat meiner Meinung nach nichts mit Geld zu tun.
Es ist ein Verhalten, das im Alltag vorgelebt und von vielen Menschen übernommen wird.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Es besteht schon noch ein Unterschied, ob ich mein Gegenüber nur nicht achte oder ob ich ihn mißachte. Und meistens sind es Leute, die nichts haben, auf die wir abfällig herabsehen.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Schwer zu sagen... es gibt in diesem Land ja genug Hilfe für Jedermann - keiner muss auf der Straße leben und (ver)hungern auch nicht. Hab mal einen recht interessanten Beitrag gesehen, da haben Obdachlose erklärt sie wollen die Hilfe nicht. Ziehen es also vor auf der Straße zu leben. Ist ja auch logisch, weil man müsste ja nur zum Amt gehen, da wird geholfen.
Naja und jeder wie er mag, denk ich mir da. Das achte ich nicht, das mißachte ich nicht. Das is mir total egal. Für so ne Einstellung gibts dann aber auch kein Mitleid.
Aber wenn ich nahezu täglich Penner (absichtlich der Ausdruck) sehe, die nix besseres zu tun haben als in den Bahnhof zu urinieren, sich zu besaufen und Leute anzupöbeln und mit Dosen und Flaschen nach ihnen zu werfen... glaube die Mißachtung ist gerechtfertigt.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Wenn ich dich richtig verstehe, gibst du dir ja wenigstens die Mühe und differenzierst.
Ich rede hier auch nicht von den Pennern, die du im letzten Satz beschreibst. Das sind sicher auch nicht die Leute, für die die Caritas diese website und die Kampagne gestartet hat.
Vielmehr geht es um Leute, die entweder unverschuldet (durch Krankheit oder Altersarbeitslosigkeit z.B.) oder ganz einfach durch Unwissenheit oder falschen Stolz in diese Situation geraten sind.
Außerdem geht es den Initiatoren wahrscheinlich nicht darum, ob es für die Leute Geld gibt, sondern darum, Zeit und Aufmerksamkeit für sie übrig zu haben.
Die Frage "Dreht sich alles nur noch um's Geld?" hab ich so mehr für mich als Resumee gezogen, praktisch als Spiegelbild für unsere Gesellschaft.
Ich will damit auch nicht anderen irgendeine Schuld zuweisen, sondern ich hab mich ertappt, dass ich beim Durchlesen der einzelnen Schicksale manchmal meine Gedankengänge wieder erkannt habe.
Ich hab fast 10 Jahre bei einem bekannten Discounter als Marktleiter gearbeitet und in dieser Zeit auch viel mit Sozialgutscheinen zu tun gehabt. Man darf auf diese Gutscheine kein Geld herausgeben.
Der Wert soll komplett in Lebensmittel umgewandelt werden. Also muss man den Betrag auffüllen, wenn er noch nicht ausgeschöpft ist. In dem Beispiel ruft die Chefin durch den Markt:
"Gib ihm noch 3 Flaschen Korn, dann stimmt's." (Verstößt auch gegen die Bestimmungen, da Alkohol und Zigaretten ausgeschlossen waren.)
Wir haben das damals ähnlich gehandhabt. Ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht, dass man den Menschen damit verletzen könnte.
Wenn du eine Prämie bekommst, die sich nach Umsatz pro Mitarbeiter-Stunden richtet, hast du nur Zeit, dich um gute Kunden zu kümmern, solche die einen PC raus tragen.
Zeit für einen Sozialschwachen, der ab und zu einen Gutschein anschleppt und dir dadurch auch noch zusätzlich Arbeit bei der Abrechnung macht, hast du nicht.
Aus präventiven Gründen mußte ich oft vermeintliche Penner im Auge behalten oder sie ansprechen. Manche haben sich geöffnet und mir teilweise dramatische Geschichten erzählt.
Aber ich will keinen Roman schreiben. Scheinbar interessiert das Thema ja sowieso nicht viele Leute.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Es kommt aber auch auf die Vorgeschite der "Penner" an. Es gibt ja solche die selbst Schuld sind, durch Faulheit, Geldprasserei-und solche die dafür nichts können, das sind die Leute die kein SEX mehr brauchen, da sie das Leben oft genug Fi***, welche die so viel Pech haben aber trotzdem alles versuchen. eKlar erkennt man auf der Straße welchen ursprung das leid hat, und von daher sollte man alle Personen so behandel wie man es sich selber Wünscht (steht auch irgent wo so in der Bibel, im Koran, in der Thora).
Aber die Sache hat nun auch nen Hacken, da alle Menschen extrem egoistisch sind, dreht sich nun mal alles nur noch um sie und daher auch um ihr Geld. Von daher: JA das Geld ist mehr wert als der Nachbar.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Jo Uwe, ich seh das schon ganz ähnlich wie du. Manche von denen sind echt Leute denen das Leben übel mitgespielt hat, nur: ich kanns nicht ändern.
Die Sache mit den 3 Korn ist natürlich bitterböse, sowas kann man sich vielleicht denken oder hinter vorgehaltener Hand sagen. Aber nicht laut vor der Kulisse, das find ich - sorry - echt widerwärtig.
Ein paar Kumpels und ich haben auch unser "Risikoinvestment". Das ist ein friedlicher, stiller Obdachloser den wir immer auf dem Weg zur Uni antreffen, der bettelt da. Der bekommt dann unser kleines Wechselgeld vom Bäcker/Kaffe etc.
Weiß nicht ob das böse ist wenn wir ihn unser "Risikoinvestment" nennen (natürlich nur unter uns und nicht in seiner Gegenwart) ein bisschen abfällig ist es ja doch - aber wenigstens hat er was davon ^^
Eher hab ich mich schon öfter gefragt, ob wir ihm so nicht seinen (offensichtlichen) Alkoholismus finanzieren, daher kommt nämlich das "Risiko".
Mehr Hilfe als die fuffzig Cent spontane Unterstützung da ist aber einfach nicht drin, da hab ich einfach keine Lust zu und dazu steh ich auch. Ich hab schlicht keinen Nerv mich da als Laienpsychater neben ihn hinzusetzen und ihn zu motivieren und aufzubauen. Vielleicht täte ihm das gut, mir sicherlich nicht.
Es kann nur dem geholfen werden, der sich helfen lassen möchte und wie gesagt das Angebot ist groß und professionell.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Du machst eigentlich genau das, was die Caritas mit ihrer Aktion IMO erreichen will. Wenn du dem Bettler vielleicht beim Einwerfen deines Klimpergeldes noch Hallo sagst
und/oder dabei mal anlächelst bzw. freundlich ansiehst, wärst du ja schon der Idealfall Mitbürger.
Das wir bzw. du und deine Kumpels dem Menschen nicht psychatrisch oder lebensbegleitend helfen können, ist klar und sicher auch nicht das Ziel der Aktion.
Ich kauf z.B. nie diese Obdachlosenzeitung, aber ich sag nicht "hau ab", sondern "nein, Danke". Solche Kleinigkeiten sind auch gemeint und sicher nicht zu viel verlangt.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Weil ich mir das grad so ein wenig angucke: ist jemand hier ehrenamtlicher Helfer bei "Die Tafeln"?
Ist eigentlich nicht viel Aufwand und wir haben eine vor Ort...
Muss man da bestimmte Vorraussetzungen mitbringen? Also z.B. ein Gesundheitszeugnis wenn man da bei der Essensausgabe hilft oder sowas?
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Ich kenne zwar Die Tafel nur vom Hören-Sagen (obwohl es die in LE auch gibt), aber ich hab ab und zu schon Lebensmittel für die Suppenküche des DRK (um mal eine andere Einrichtung zu nennen) gespendet und selbst vorbei gebracht.
Es kann sein, dass die Bestimmungen in jedem Bundesland anders sind, aber in Sachsen muss jeder, der mit offenen Lebensmitteln hantiert- und das machst du bei der Ausgabe ja zwangsläufig- ein Gesundheitszeugnis vorweisen.
Die suchen aber sicher auch Fahrer, die die verpackten oder unbehandelten Lebensmittel aus den Geschäften abholen.
Wenn ich nicht irre, kostet der Gesundheitspass in LE 23 Euro. Es ist mittlerweile auch nur noch ein Vortrag mit Videounterweisung, also keine Prüfung mehr notwendig.
AW: Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn ge
Ja Gesundheitspass/zeugnis bekäme ich via Vitamin B eh gratis. Hatte auch schonmal eins, ist inzwischen aber abgelaufen. Wäre also nicht sooo ein Aufwand...
Also wenn ich das mach - muss ich vorher noch mal telefonieren mit denen - dann hätt ich schon ganz gern auch den Kontakt zu den Leuten da. Ansonsten kann ich auch gut damit leben mein Flaschenpfand per Knopfdruck zu spenden
Ich will nicht Arme-Leute-Gaffen, aber es interessiert mich schon was für Menschen das sind. Man redet ja immer drüber, aber eigentlich weiss man nicht sonderlich viel. Könnte durchaus auch mal fürs Studium lohnen da nen Einblick zu haben...
So ein dankbares Lächeln ab und zu motiviert auch einfach mehr als der gestresste Supermarktmitarbeiter find ich ^^
Dreht sich wirklich alles nur noch um's Geld? Ist es egal, wie es dem Nachbarn geht? 
Linear-Darstellung
