Gute Hersteller geben immer die Maximalleistung der jeweiligen Einzelschienen und die Maximalleistung aller Schienen an. Dass da ne Differenz ist, wundert eher weniger, weil man eine Schiene einzeln ja anders absichern kann, als einen gesamten Schienenstrang. Das betrifft nicht nur 12 Volt, sondern genauso 3,3V und 5V. So arbeiten Netzteile eben.
Dann verrechnen gute Netzteilhersteller z.T. die theoretische Leistung auch noch mit dem Wirkungsgrad.
Beispiel
Enermax (oberstes):
Die 12V Schienen können jede für sich mit 300 Watt belastet werden. Dann greift die Sicherung. Alle 12V Schienen zusammen können hingegen nur 600 Watt (und keine 900 Watt logischerweise) liefern, dann greift wieder die Sicherung.
Die 3,3V Schiene kann alleine maximal 79,2 Watt liefern, die 5V Schiene maximal 120 Watt. Beide zusammen können aber kombiniert "nur" 140 Watt für 3,3V und 5V liefern (keine ~200 Watt).
Rechnet man also die kombinierten Maximalleistungen zusammen (600W + 140W), dann kommen 740 Watt raus. Wir verrechnen das mit dem Wirkungsgrad (ca. 0,84 oder 0,85 für ein 80+ Bronze NT), so erhalten wir 621,6 bzw. 629 Watt.
Auf dem Netzteil steht drauf 625 Watt.
Passt.
Und da alle modernen Netzteile auf diese Weise arbeiten (Load Balancing, Combined Power), ist klar, dass es Xilence ist, die da mit der Watt-Zahl Schmu treiben. Denn selbst wenn sie diese Leistungen liefern könnten, dann kämen bei der Verrechnung mit dem Wirkungsgrad - bei dem Netzteil etwa 0.8 - etwa 355 Watt raus. Und nicht annähernd 450 Watt.
Außer, sie nehmen diese Berechnungen vorweg, nur das ist meiner Meinung nach intransparent. Bei guten Netzteilen sollte der Käufer schon sehen können, wie sich die Leistung zusammensetzt.
LG