GEMA fordert Zensur von P2P-Webseiten

Wie man bei Golem zu berichten weiß, hat sich der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco, gegen solch eine Maßnahme ausgesprochen. Oliver Süme, Vorstand für Recht und Regulierung bei eco, wird unter anderem wie folgt zitiert:

"Die Zugangsprovider sind nicht die Hüter des Internets, die auf Zuruf die privaten oder wirtschaftlichen Interessen Dritter durch Zulassen oder Abschalten von Internetangeboten bedienen. Damit würden einer Inhaltskontrolle des Internets sämtliche Türen offen stehen."

Wir haben unsere Überschrift mit gutem Grund etwas "reißerisch" gewählt. Denn nichts anderes als eine Zensur würde die Sperrung bestimmter Webseiten darstellen - und Zensur ist in Deutschland nunmal verboten. Die GEMA ist natürlich nicht die Musikindustrie, aber man muss sich schon fragen, wieso sich bei den Verantwortlichen keiner wirklich Gedanken um die Ursache macht sondern nur die Wirkung ausbremsen möchte. Und eine Sperrung bestimmter Webseiten, also eine Zensur, kann wohl kaum die Lösung sein - der Zweck heiligt nunmal nicht immer die Mittel.

Hinzu kommt unserer Meinung nach, dass das Sperren der Webseiten technisch auch gar nicht so einfach möglich wäre - ob nun legal oder nicht. Entweder würden IP-Adressen gesperrt oder bestimmte URLs (Domains). Beides lässt sich aber schnell ändern und würde sich auch rasend schnell verbreiten.

Eventuell wäre es sinnvoller, wenn sich bestimmte Personen Gedanken über die Preisgestaltung machen würden. Wie kann es denn sein, das man eine DVD mit Film, Bonusmaterial und neuerdings auch Soundtrack fast günstiger erwerben kann als eine reine Musik CD? Und das mit tollem Digi-Pack statt einer simplen CD-Hülle?

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