Test: ASRock P67 Extreme6 und Fatal1ty P67 Professional (2/10)
P67 Chipsatz und Sockel LGA 1155 im Detail
Der Intel P67-Chipsatz ist die konsequente
Weiterentwicklung des P55 für Sockel LGA1156. Die eigentlich größten Schwächen der
Bandbreitenlimitierung wurden hier ausgemerzt. So werden nun alle PCIe
Port auch mit dem PCIe 2.0 Standard angesprochen und der neue SATA
6.0GB/s Anschluss wird direkt vom Chipsatz bereitgestellt.
Intel hielt es bis jetzt aber noch
nicht für nötig auch USB3.0 Ports zur Verfügung zu stellen,
demnach wird derzeit auf allen Mainboards dieses Feature mit Zusatzkontrollern
realisiert.
Dass der Sockel LGA1155 nicht die
neue Leistungsspitze darstellt, macht Intel mit mehreren
Beschränkungen eindeutig. So unterstützt der LGA1155, wie auch der
LGA1156 bislang nur DDR3-RAM im Dual-Channel Modus. Der seit 2008
eingeführte LGA1366 jedoch Trippel-Channel. Auch stellt Intel keine
6-Kern CPUs für den Sockel 1155 bereit, diese sind weiterhin nur für
den LGA1366 verfügbar.
Eine genaue Auflistung aller Features
und auch der bereitgestellten Anschlüsse des Chipsatzes zeigt das Blockdiagramm
des P67 Chipsatz recht gut.
Der wohl größte Unterschied zwischen P67 und H67
Chipsatz ist die Möglichkeit, den Multiplikator von "K"
Prozessoren zu erhöhen, was auch die Möglichkeit zum starken
Übertakten bietet. Nur der P67 und Z68 unterstützen diese Option, alle anderen
Sockel 1155 Chipsets nicht.
Dafür ist es mit dem P67 Chipsatz
nicht möglich die integrierte Grafikeinheit der Prozessoren zu
nutzen, was aber wiederrum der Z68 Chipsatz kann. Gegenüber dem
Z68 Chipsatz fehlt dem P67 zudem das neue SSD Cache Feature "Smart Respons
Technologie". Man sollte also schon genau wissen, welche Anforderungen man
an den neuen PC stellt und welche Funktionen man nutzen möchte.
Ein weitere größere Neuerung beim Sockel 1155 ist,
dass der Basistakt der neue globale Taktgeber der CPU wie auch von alle
anderen wichtigen Komponenten ist. Bei den vorherigen Sockeln war es
noch möglich, ja sogar beim extremen Overclocking nötig, durch die Erhöhung des
Basistaktes auch die Prozessor und
RAM Geschwindigkeit zu erhöhen. Zwar ist dies auch beim LGA1155
möglich, da aber wesentlich mehr Komponenten durch den Basistakt
angesteuert werden, reagiert dieser viel empfindlicher und kommt nur
in seltensten Fällen über 5% des Ausgangswertes von 100. Im
Klartext bedeutet diese Änderung folgendes:
Das Übertakten über den
Basistakt ist so gut wie nicht möglich, bzw. die Leistungssteigerung
ist nur minimal. Und das ist ist auch der Grund, warum nur
noch Prozessoren der "K" Serie für Übertakter interessant sind.
Ausschließlich "K"
Prozessoren haben einen freien Multiplikator und lassen sich über
diesen somit auch übertakten. Einher geht durch diese Veränderung,
dass die Übertaktbarkeit um so mehr von der Güte des verwendeten Prozessors
bestimmt wird. Das verwendete Mainboard spielt nur noch eine eher untergeordnete
Rolle, was das normale Übertakten angeht. Nur bei extremen Overclocking
Versuchen spielt das Mainboard noch seine Stärken aus, vor allem in Sachen
Spannungsversorgung.
Ähnlich verhält es sich mittlerweile auch mit dem RAM, der auch an den
Basistakt von 100 gekoppelt ist. Die verschiedenen RAM-Teiler lassen
zwar das Übertakten und das betreiben außerhalb der Spezifikationen
zu, dennoch ist man beschränkt auf die Teiler, die einem ein
Mainboard zur Verfügung stellt.
Ein DDR3-16000 (2000MHz) Kit, kann also
entweder mit 1866MHz betrieben werden, oder mit 2133MHz, da viele
DDR3-16000 Kits die nächst höhere Spezifikationen aber nicht
schaffen, ist man öfters gezwungen sich mit dem niedrigeren Teiler
zufrieden zu geben und eventuell die Timing ein wenig zu reduzieren.
Auch die XMP-Profile die auf 2000MHz ausgelegt sind, funktionieren
nicht mehr.
Diesen vermeintlichen Manko
der neuen Intel Architektur im 32 Nanometer Verfahren stehen aber die
gesteigerte Leistung pro MHz wie auch die sehr gute Übertaktbarkeit
von „K“ Prozessoren entgegen, die unserer Meinung nach, die
Nachteile der Architektur eher marginal aussehen lässt.