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Das Innenleben
Aufgeräumt und ein überarbeitetes Design
Schon bei der Dark Power Pro Serie ist uns
aufgefallen, dass die Kühlkörper, die be quiet! in seinen neuen Modellen
einsetzt kleiner ausfallen, als in den Vorgängern. Dies hat nicht nur damit
zutun, dass man jetzt auf 12cm Lüfter setzt, sondern ist auch davon abhängig,
dass die Effizienz der Netzteile kontinuierlich gesteigert wird.
Bei der Straight
Power Serie setzt sich dies fort und so wurde gleich das gesamte Layout des
Netzteils überarbeitet. Hier fällt besonders auf, dass die Kühlkörper noch kleiner
ausfallen, als in der Dark Power Pro Serie. Auch die Anordnung ist eine etwas
andere. Sind in den meisten Netzteilen zwei längliche Kühlkörper Standard,
finden sich bei den Straight Power Modellen nunmehr drei solcher Kühlkörper.
Einer der Kühlkörper verfügt sogar über gar keine Kühlrippen und besteht
nur aus einer eloxierten Aluminiumplatte. Ein weiterer befindet sich ganz am
Rande der Platine, wo zwar weniger Luft hinkommen dürfte, die Kühlung aber
durch die dort angebrachten Kühlrippen ausreichend sein sollte.
Der Vorteil von drei statt nur zwei
Kuhlkörpern ist ganz offensichtlich. Vergrößert sich doch auf diese Weise die
Kühlfläche insgesamt und die anfallende Abwärme wird besser im Gehäuse
verteilt. Dadurch bleiben dann auch die einzelnen Kühlkörper entsprechend
kälter.
Dank der so vergrößerten Kühlfläche
können wiederum die Kühlrippen entsprechend kleiner ausfallen, oder ganz
überflüssig werden. Eine verbesserte Effizienz trägt ihr übriges dazu bei.
Es ist also nicht nur wichtig, dass ein guter Lüfter für die Hitzeabfuhr
sorgt, sondern auch wie die Abwärme verteilt und abgegeben wird. Hier wird recht deutlich,
dass sich be quiet! Gedanken gemacht hat und das
typische Design etwas modifiziert hat, um die Hitzeabfuhr zu optimieren.
Die
Verarbeitung des Netzteils ist, wie nicht anders zu erwarten, sehr gut. Man
erkennt deutlich die saubere Anordnung der einzelnen Bauelemente. Auch sind die
dicken Silikonpfropfen zwischen den Spulen gut zu erkennen, die etwaige
Schwingungen dämpfen sollen, damit sie kein hochfrequentes Pfeifen von sich
geben. Eine weitere Auffälligkeit
betrifft den 220V Anschluss des Netzteils. Befindet sich bei den meisten
Netzteilen direkt dahinter ein fetter Entstörkondensator, der auch zu der
Phasenkorrektur beiträgt, ist er hier schlicht nicht mehr vorhanden. Man findet
stattdessen mehrere kleine Kondensatoren und Drosseln, die diese Aufgabe
übernehmen. Mit dieser Modifikation will be quiet! offenbar den StandBy
Verbrauch weiter senken, der durch den Kondensator normalerweise negativ beeinflusst
wird. Aber selbstverständlich ohne dabei die Phasenkorrektur zu vernachlässigen. Technische Daten und Alltagsverhalten
Die Eckdaten unseres Testmusters.
Bei dem Netzteil von be quiet! handelt es
sich um das Model - BQT E5-550W mit Active-PFC. Das 550 Watt Modell verfügt über
satte vier 12V Schienen, die je bis zu 18A liefern können. Werden alle
viel Leitungen kombiniert, so liefern sie insgesamt 41A, was einer
Nettoleistung von 492 Watt entspricht.
Die
3.3V Schiene stellt maximal 32A und die 5V
Schiene maximal 30A zur Verfügung, und kommen zusammen auf eine Gesamtleistung von
170 Watt, die aber auch für ältere Systeme völlig ausreichend sein dürfte. Bei
moderneren Systemen übernehmen die 12V Leitungen die Hauptlast, so dass es auch
dort dank der satten 492 Watt zu keinen Engpässen kommen sollte.
Leistungsübersicht (Output)
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+3.3V
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+5V
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+12V1
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+12V1 |
+12V3
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+12V1 |
-12V
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+5VSB
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Max. Load
|
32A
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30A
|
18A
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18A |
18A
|
18A |
0.5A
|
3.0A
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41A
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Max.
Power
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170 W
|
492W
|
6W
|
15W
|
550W
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Dank der vier Leitungen ist das Netzteil also
bestens gerüstet, um auch mit SLI und Crossfiresystemen mit einem entsprechend
großem Verbrauch fertig zu werden. Doch Werte alleine sagen bekanntlich nichts
über das Alltagsverhalten aus, weshalb auch das Straight Power Netzteil unseren
beiden Tests absolvieren musste.
Bede Tests absolvierte das Netzteil
erwartungsgemäß ohne Zwischenfälle. Es zeigte lediglich einen leichten
Spannungsabfall auf der 5V Schiene, wenn wir es auf dem
Athlon XP Testsystem unter Last setzten. Die Abweichung lag aber immer noch
innerhalb der 5% Toleranzgrenze, weshalb dies kein Grund zur Besorgnis ist und
wohl der Tribut dafür ist, dass das Netzteil eher für ein modernes Board a
la Athlon 64 oder Intel Pentium 4 zugeschnitten ist.
Erfreulich war auch der Gesamtverbrauch des
Netzteils, der sich dank eines verbesserten Wirkungsfaktor nochmals gegenüber
der hauseigenen Konkurrenz absetzen konnte. So verbrauchte das Straight Power
Netzteil stets etwas weniger, als die beiden zuvor getesteten Dark Power Pro
Modelle. Im StandBy lag der Verbrauch dementsprechend bei 15 Watt und damit 2
bis 5 Watt unter seinen Vorgängern. Im Leelauf begnügte sich das Netzteil dann
mit lediglich 92 Watt und war auch unter Last mit 142 Watt satte 12 bis 13 Watt
sparsamer als die beiden Dark Power Pro Netzteile. Die Phasenkorrektur leistet ebenfalls
sehr gute
Arbeit. Selbst im StandBy lag der PFC Wert bei beachtlichen 0.95, was für die
gute Qualität des Netzteils spricht. Man sieht also auch an den gemessenen
Werten, dass be quiet! tatsächlich die Effizienz noch weiter steigern konnte
und dadurch sowohl den Verbrauch, als auch die Abwärmeentwicklung weiter senken
konnte.
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