Kritik am iPhone? Das ist für Apple offenbar zu viel des Guten und so löschte das Unternehmen aus Cupertino innerhalb weniger Stunden eine App, die sich auf besondere Art und Weise kritisch mit dem iPhone-Hype und der Produktion von Smartphones im allgemeinen auseinandersetzt.
Doch von vorn: Das kleine in Italien ansässige Entwickler-Studio Molleindustria produziert Minispiele, in denen der Entwickler unter anderem auf lustige Weise fragwürdige Auswüchse des Kapitalismus darstellt und dabei etwa die Öl- und Fast-Food-Industrie aufs Korn nimmt, aber auch Themen wie Kindesmissbrauch in der Kirche behandelt.
Für Apple wurde das ganze zum Problem, als das Studio ein Spiel namens "Phone Story" im App Store veröffentlichte, in dem der Spieler nachvollziehen soll, unter welchen Umständen ein SmartPhone produziert wird. Im ersten Level muss der Spieler Kinder antreiben, die in den Minen von Kongo das Erz Coltan schürfen müssen. Im zweiten Level muss der Spieler schließlich selbstmordgefährdete Arbeiter auffangen, die von einem Fabrikgebäude springen - ganz offensichtlich eine Anspielung an die Suizid-Vorfälle bei Foxconn. Im dritten Level muss der Spieler schließlich gegen die anstürmenden Horden williger Käufer ankämpfen, ehe der letzte Level die Entsorgung des Smartphones als giftigen Sondermüll thematisiert.
Apple begründete das Verbot damit, dass, Inhalte die "Gewalt oder den Missbrauch von Kindern" sowie "falsche, betrügerische oder irreführende Darstellungen" zeigen, gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen. Zudem sei es kostenpflichtigen Programmen nicht erlaubt, Spenden zu sammeln. Wie jedoch etwa Heise berichtet, hatte Molleindustria lediglich angekündigt, seinen Anteil von 70 Prozent aus den App-Verkäufen an Organisationen spenden zu wollen
Molleindustria Reaktion nach dem App-Store-Bann? Das Spiel wurde im Android Market hochgeladen, wo es aktuell für 73 Cent erhältlich ist.
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