Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Stuttgart 21 macht die Bahn derzeit ja schon recht unsymathisch. Aber wie dreist der Staatskonzern privaten Wettbewerb auch abseits der Schiene verhindern will, ist hier nachzulesen:
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Korrekter Titel hin oder her... man muss es ja nicht übertreiben. Außer natürlich Du möchtest damit gleich deinen Standpunkt vertreten, was man aber im Posting hätte besser rüberbringen können.
Das Gesetz existiert und ist erstmal gültig, von wann auch immer es ist und ob es einem gefällt oder nicht. Und ganz ehrlich... irgendwann muss man wirklich mal mit dem Mist aufhören, immer in alten Wunden zu stochern.
Prinziell finde ich es richtig, dass man mit Tricks "Gesetzeslücken" nicht unbedingt ausnutzen kann - wo kommen wir denn hin wenn das jeder tut? -, was sie hier ja teilweise tun. "Gelegenheitsverkehr" war es am Anfang, aber so wie das mit der Zeit gewachsen ist dürfte es schwierig werden, sich darauf noch zu berufen.
Nicht falsch verstehen... ich finde die Idee sehr gut und ich hoffe das ein liberales "Update" für das Gesetz gibt.
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
@cox
Glaubst du wirklich, dass für Stuttgart die Bahn verantwortlich ist? Solche Großbaustellen sind reine Polikitergschichtln.
Zitat:
Dabei zeigt eine Studie des Umweltbundesamtes, dass die CO2-Bilanz von Bussen aufgrund einer im Schnitt höheren Auslastung besser ist als die von Zügen.
Da werden aber Äpfel mit Birnen verglichen, das gilt vielleicht bei im Schnitt unter 10 Passagieren pro Zug. Wenn man Fernverkehrszüge mit Bussen vergleicht, befindet man sich in einer anderen Dimension; aber ich kenne es schon aus Österreich, dass man dem Bus gerne mit geringerem CO2 Ausstoß versucht zu rechtfertigen.
Das Verbot, Busse parallel zu Bahnlinien zu betreiben, finde ich vollkommen korrekt und hat nichts mit der damaligen politischen Orientierung zu tun. (Da die Bahn auch trotz des parallel geführten Busses verkehrt, kann der summierte CO2-Ausstoß nur schlechter werden)
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Stuttgart 21 macht die Bahn höchstens unsympatisch, wenn die vor diesem Demonstrantenpack einknicken. Stuttgart 21 sollte am besten schon gestern umgesetzt sein. Das sage ich als einer, der den Stuttgarter Hbf STÄNDIG benutzt und nicht nur so ein Zaungast ist.
DeinBus.de ist mir persönlich ein wilkommener wettbewerber zur Bahn, damit die merkt, dass auch alte Großunternehmen durchaus Veränderungen unterworfen sind und ihre Preise nicht nach Gutdünken gestalten können.
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Oh man das wäre echt Schade wenn die Jungs mit ihrer Idee an die Wand gedrückt werden von der Bahn. Ich hab die neulich im TV gesehen und fands wirklich Klasse. Naja typisch, wird im keim erstickt sowas.
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Zitat:
Zitat von chrisr15
@cox
Glaubst du wirklich, dass für Stuttgart die Bahn verantwortlich ist?
Nein, ich sagte nur, dass es die Bahn unsympathisch macht (ganz besonders den Chef Grube). Von Verantwortung sprach ich nicht.
Eigentlich gehts auch um was vollkommen anderes.
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Der Text beschreibt es gut mit "Davidchen gegen GOLIATH", hoffentlich kommen die Jungs durch. Weil sowas ist eine gute Idee und ich würde es schade finden wenn Junge Leute in Deutschland mit einer guten Idee gleich von oben zerdrückt werden.
Und zu dem Gesetz, eventuell sollten sich hier die Politiker mal überlegen das etwas zu ändern. Ob es nun aus dem dritten Reich kommt sei mal außen vor gelassen.
Aber die damaligen Verhältnisse zu Bus und Bahn sind eben nicht das was sie jetzt sind.
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Also die Sache mit dem Begriff "Nazi-Gesetz". Ich hab das genommen, weil es deutlich macht, dass die Rechtsgrundlage (und somit die Bedingungen die zu ihr geführt haben) älter sind als die Republik in der wir leben und die beiden ihr vorangeangenen deutschen Staaten.
Ich unterstelle der Bahn also ausdrücklich NICHT eine Nähe zur Ideologie des Nationalsozialismus, sondern es dient einer historisch Zuordnung zu einer bestimmten Ära.
@chrisr: Ich hab jetzt über deinen zweiten Teil etwas nachgedacht und habe das recherchiert:
- ICE bei 50% Auslastung äquivalent zu 2L pro Person auf 100km (Quelle DB)
- Ein Reisebus hat, je nachdem was man liest, etwa 20-30L Verbrauch auf 100km. Bei nur 10 Personen (nötiges Minimum zum Chartern über DeinBus) ist der Verbrauch also schon 2-3 L/Person. Also bei 15 Mitfahrern und 30L sind es auch bereits wieder 2L, bei 10 Mitfahrern und 20L sind es auch 2L - die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen.
So und ich hab dann mal nachgedacht, was so die durchschnittliche Auslastung eines ICE sein wird und festgestellt, dass ich aus persönlicher Erfahrung dazu neige zu sagen: 50% Auslastung hat der nicht, sondern eher weniger. Aber ok, das kann dran liegen wann ich ICE fahre und wohin.
Der Bus hat aber zwischen 40-50 Plätze, also wenn man es andersrum rechnet:
Vollbelegung Bahn: 1 L/100 km/Person
Vollbelegung Bus (Worst Case): 30 L/40 Personen/100 km = 0,75 Liter/100km/Person
Von daher ist es nicht so unwahrscheinlich, dass ein Reisebus effizienter sein kann, als die Bahn. Auf jeden Fall ist er bei ähnlicher Auslastung wie die Bahn nicht schlechter.
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Prinzipiell müsste man ja sogar noch den Weg zum Bahnhof und vom Banhof zum Ziel mit einrechnen, was die Bahn auch wieder schlechter da stehen lässt, denn der Bus bringt einen ja direkt zum Ziel ^^
Andererseits muss ich sagen, immer wenn ich mal mit der Bahn fahre scheint die Auslastung bei 120% zu liegen :/ und ohne Platzkarte darf man die ganze Zeit stehen
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AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Zitat:
Zitat von Robert
Andererseits muss ich sagen, immer wenn ich mal mit der Bahn fahre scheint die Auslastung bei 120% zu liegen :/ und ohne Platzkarte darf man die ganze Zeit stehen
Redest du jetzt von Regionalzügen oder auch ICE? Weil bei bestimmten Regionalzügen ist das ja normal.
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Der ICE ist dank seiner Geschwindigkeit nicht sonderlich sparsam, wenn man die Fahrzeit der Bus nimmt, dann verbraucht der ICE vermutlich nichtmal die Hälfte davon. Aber in dem Fall geht es ja eher primär darum, dass der ICE die x L auf 100km braucht fast egal wie viele drin sitzen und der Bus zusätzlich CO2 ausstößt.
Mich nerven Busse einfach unheimlich! Wenn ich bei der Vortbewegung ökologisch/günstig unterwegs sein möchte, dann nehme ich die Bahn, wenns flexibel sein muss das Auto, aber die Busse blockieren einfach nur die Bundesstraßen (wann findet man schon eine Gerade wo man einen Bus gefahrenlos überholen kann?) und die zweiten Fahrspuren auf der Autobahn (die müssen sich ja ein Elefantenrennen mit den LKW liefern).
Zusätzlich finanziere ich als Autofahrer die Straßen für die Busse, damit die ja schöne Gewinne einfahren können.
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Zitat:
denn der Bus bringt einen ja direkt zum Ziel
Davon konnte ich leider noch keinen Buslenker überzeugen.
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Zitat:
Zitat von chrisr15
Der ICE ist dank seiner Geschwindigkeit nicht sonderlich sparsam, wenn man die Fahrzeit der Bus nimmt, dann verbraucht der ICE vermutlich nichtmal die Hälfte davon. Aber in dem Fall geht es ja eher primär darum, dass der ICE die x L auf 100km braucht fast egal wie viele drin sitzen und der Bus zusätzlich CO2 ausstößt.
Der ICE fährt auch nicht durch gutes Zureden. Auch da gibt es eine Energieerzeugung und die wird mehrheitlich aus fossilen Energieträgern gewonnen.
Zitat:
Mich nerven Busse einfach unheimlich! Wenn ich bei der Vortbewegung ökologisch/günstig unterwegs sein möchte, dann nehme ich die Bahn, wenns flexibel sein muss das Auto, aber die Busse blockieren einfach nur die Bundesstraßen (wann findet man schon eine Gerade wo man einen Bus gefahrenlos überholen kann?) und die zweiten Fahrspuren auf der Autobahn (die müssen sich ja ein Elefantenrennen mit den LKW liefern).
Auf einer deutschen Bundesstraße (ist ein deutsches Unternehmen) darfst du eh nur 100 km/h fahren und das dürfen Busse seit 2007 auch wenn sie dafür zugelassen sind (schon Ende 2007 waren 80% aller Busse zugelassen laut Wikipedia). Also ganz ehrlich: Da machste ne Mücke zum Elefanten.
Zitat:
Zusätzlich finanziere ich als Autofahrer die Straßen für die Busse, damit die ja schöne Gewinne einfahren können.
Ja, ich wette du hast für deine Zahlungen schon Anspruch auf 100 Meter Straße herausgefahren (aber nur wenn du richtig viel zahlst)
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Aber bis die auf 100 sind, da würde auch ein 36PS Käfer reichen; wenn ich für 110PS Steuern zahle, dann will ich sie auch fahren. Und spätestens in den Kurven, sind sie aufgrund ihres hohen Schwerpunktes hoffnungslos unterlegen (und davon gibt es genug in Österreich).
Werden erst 2-3 Meter sein...
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Sorry, jetzt wirst du echt kindisch. Geh mal davon aus, dass ein Reisebus auch mindestens 110 PS hat und das Bus-Unternehmen dafür entsprechend Steuern zahlt. Und wo du dieses Kurvenverhalten von Bussen hernimmst, hätte ich gerne mal anschaulich belegt.
Und gemäß deinem Link kommt bei mir wegen der genannten Schwere der Verletzungen der Eindruck auf, im Bus sei es sicherer.
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Weiß ja nicht von welchen Bussen er redet, aber die dich ich öfter mal Nutze bzw. kenne sind verdammt flott unterwegs. Die ziehen des öfteren mit locker 120 an mir vorbei wenn ich mal meinen gemütlichen habe auf der Autobahn.
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Ich denke, der EU Wettbewerbskommisar dürfte sich für dieses deutsche "Monopolschutzgesetz" interessieren.
Ist die EU doch in allen möglichen und unmöglichen Belangen für Marktiliberalisierung, sollte sie hier auch eingreifen.
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Mittlerweile kristallisiert es sich immer mehr, EU-Entscheidung = Frankreich + Deutschland. Italien und Griechenland macht was es will und der Rest leidet darunter.
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Zitat:
Zitat von chrisr15
Mittlerweile kristallisiert es sich immer mehr, EU-Entscheidung = Frankreich + Deutschland. Italien und Griechenland macht was es will und der Rest leidet darunter.
Jo, wenn ichs nicht wesentlich besser wüsste, würd ich auf so plumpe Aussagen vielleicht reinfallen.
Nur was hat das mit den Bussen zu tun, wie Entscheidungen in der EU gefällt werden?
AW: Deutsche Bahn will Wettbewerb mit Nazi-Gesetz verhindern
Würdest du das bitte in einem kompletten Argument ausführen?
Ich hab so den Eindruck, dir ist nicht ganz geläufig, welche Organe sich wie zusammensetzen und mit welcher Stimmgewichtung sie Entscheidungen nach welchen Verfahrensmodi treffen.
Sonst wäre dir klar, dass Wettbewerb in den Bereich der Kommission fällt, in die jedes der 27 Länder einen Kommissar entsendet (Wettbewerbskommissar ist übrigens ein Spanier, also kein Deutscher oder Franzose). Alle Kommissare haben das gleiche Stimmgewicht und Entscheidungen werden mit einfacher Mehrheit getroffen.
Insofern musst du schon ausführen, wieso "in der EU" niemand gegen die Monoplstellung vorgehen sollte/könnte/möchte und was das insbesondere mit Deutschland oder Frankreich zu tun haben soll.
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Ich habe durchaus einen groben Überblick über die Organe der EU und deren formellen Zuständigkeiten, aber in gewissen Bereichen (z.B. TSI) weiß ich wie es wirklich drunter und drüber geht und somit mein jegliches Vertrauen in die Objektivität der Organe verloren.
Mir ist es durchaus bewusst, dass ich es etwas überspitzt dargestellt habe, aber wenn dem nicht so wäre, warum gibt es das Gesetz dann immer noch? Es gibt doch genug Busunternehmen, welche sich eine Klage leisten müssen können.
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Nun, ich vermute mal das Gesetz gibt es immer noch, weil es keinen europäischen Wettbewerb verhindert. Es ist ja vollkommen belanglos, ob es sich um überregionalen Linienverkehr per Bus von einem deutschen Unternehmen handelt oder einem aus dem EU-"Ausland". Beides ist nicht zulässig, also hat keiner einen Nachteil oder Vorteil.
Es wird der Wettbewerb zwischen zwei Beförderungsmethoden vermieden und das würde die EU-Kommission wohl vermutlich erstmal an die zuständige Behörde des jeweiligen Landes verweisen.