... Man gönnt sich ja sonst nichts.
Für knapp 200€ habe ich mir heute das
"M-Station HT-1100" HTPC-Gehäuse von
3R Systems gekauft. Nun möchte ich nach viel Freude und noch mehr Ärger eine Art Testbericht für euch zusammenstellen.
Ich hoffe ihr könnt euch nachdem ihr das Gesülze hier gelesen habt einen kleinen Eindruck von dem Gehäuse machen. Bilder werden noch folgen, hatte heute keinen Nerv mehr das Ding nochmal auf zu machen.
(Bilder sind jetzt auch dabei, ganz unten)
Optik: Abmessungen (BxHxT): 435 x 147 x 458 mm
Das komplette Äußere ist aus Aluminium gefertigt - Absolut top Verarbeitung von vorne bis hinten. 2x USB, 1x IEEE 1394, Multi-Cardreader so wie ein Mikrofoneingang und ein Lautsprecherausgang sind am unteren Ende der Front hinter einer Klappe die mittels Magneten am Gehäuse gehalten wird verborgen. In der Mitte ist ein 2-zeiliges VDF-Display mit jeweils 16 Zeichen angebracht worüber sich einige Informationen z.B. über das System, Musiktitel, Uhrzeit/Datum oder Newsticker (etc.) anzeigen lassen können. An der linken Seite befinden sich der Powerbutton sowie ein Resetbutton und 2 LED's (Power, HDD). Auf der rechten Seíte verschwindet das DVD-Laufwerk hinter einer aufklebbaren (Alu-)Blende komplett hinter der Front, was der Optik sehr zugute kommt. Was den optischen Eindruck noch etwas verstärkt, ist die Tatsache, dass weder am Gehäusedeckel noch an den Seiten Lufteinlässe angebracht sind. Alles in allem ein äußerst schickes und edles Gehäuse.
Lieferumfang:
Sämtliche Schrauben die benötigt werden, Fernbedienung, 2 Batterien, Laufwerksblende, Sofware/Treiber-CD und diverse nutzlose Anleitungen.
Innenaufbau:
Da sich das Netzteil am linken vorderen Ende des Gehäuses befindet, und nicht wie bei den meisten HTPC-Gehäusen am Hinteren, wird die Abluft durch einen Luftkanal am linken Rand nach hinten abtransportiert - Sprich, man erreicht das Netzteil und dessen Netzschalter nichtmehr wenn das Gehäuse erstmal geschlossen ist. Ein Verlängerungskabel für den Netzstecker wird auch durch den Luftkanal geführt, so dass man wie gewohnt am hinteren Ende einstöpseln kann.
Unter dem Netzteil befinden sich Lüftungsschlitze, so dass das Netzteil frische Luft von unten ansaugen kann - Vorrausgesetzt es besitzt einen Lüfter an der Unterseite. Am Ende des Luftkanals befindet sich ein zusätzlicher 80mm Lüfter der den Luftstrom nach aussen vorantreibt, so wie ein vorgestanztes (80mm) Loch an der Seite des Kanals wo ein weiterer Lüfter angebracht werden kann um die Abwärme der Grafikkarte etc. in den Abluftkanal zu befördern.
Der Laufwerkskäfig befindet sich gleich neben dem Netzteil an der rechten vorderen Seite, bietet jedoch nur Platz für maximal ein DVD/CD-Laufwerk und zwei Festplatten. Darunter befinden sich auch wieder Lüftungsschlitze für ausreichend Frischluft.
Über der Mainboardblende am hinteren Ende befinden sich zwei Lüftungen die jeweils einen 60mm Lüfter, wovon einer bereits vorhanden ist, aufnehmen können.
Hardwareeinbau:
Definitiv nur etwas für sehr geduldige Menschen mit viel Geschick!
Zuerst einmal sollte man sich gründlichst durchplanen wie man die Sache angeht, sonst wird es euch so ergehen wie mir...
Der Platz im Gehäuse ist äußerst bescheiden, daher sollte man sich im Vorraus Gedanken darüber machen welche Komponenten man verbauen möchte. Sehr zu empfehlen ist ein Netzteil mit steckbaren Kabeln! Auch CPU-Towerkühler haben bei diesem Gehäuse keine Chance - Alles was mehr als 1cm über die Blenden der Steckkarten hinausragt ist zu hoch.
Zum Einbau selbst kann ich nicht viel sagen, da es doch ziemlich chaotisch zuging und ich einfach nur froh bin es hinter mit zu haben. Als System kam bei mir folgendes - absolut ungeeignet für dieses Gehäuse - zum Einsatz:
CPU: Athlon 64 X2 3800+ (@2400mhz)
CPU-Kühler: Thermaltake BlueOrb II
Arbeitsspeicher: 2x 1024MB PC3200 (@240/480mhz)
Mainboard: EPoX EP-9NDA3J
Grafikkarte: Gainward BLISS 7800GS+ 512 Golden Sample (AGP)
HDD: Western Digital Raptor WD740GD (SATA), Samsung SP1203N
DVD-Laufwerk: LG DVD Writer,
Netzteil: Tagan TG380-U01 (380 Watt)
Sonstiges Hardware: Firewirekarte
So ziemlich die schlechteste Konfiguration die man sich für dieses Gehäuse vorstellen kann.
1. Netzteil hat keine Lüftung unten, stattdessen hinten und vorne, was dem Luftstrom nicht gerade gut tut.
2. Grafikkarte, bzw. der Kühler, ist ca. 1cm zu hoch. Zum Glück ist der Gehäusedeckel nur an den Seiten angeschraubt und lässt sich so ein wenig nach oben "biegen".
3. DVD Laufwerk hat eine bescheidene Form, so dass die Frontblende nicht passt - Da muss gebastelt werden....
4. Der Northbridgelüfter ist laut wie eine Turbine, genauso wie die Raptor-HDD, welche im alten Gehäuse noch Platz in einem großen Gummirahmen hatte und somit ruhig war. (Gehäuse bietet null Schalldämmung und auch keinen Platz zum Nachrüsten)
5. Mainboardlayout ist eine Vergewaltigung des guten Geschmacks... Unmögliche Anordnung jeglicher Stecker etc.
Eine wirkliche Krankheit ist es das DVD-Laufwerk so auszurichten, dass der Auswurfknopf an der Front den des Laufwerks richtig trifft... Auch da musste ich das halbe Gehäuse ein paar Mal zerlegen bis ich die richtigen Abstände gefunden hatte. Die Blende passt trotzdem nicht, was auch auf "natürlichem" Wege nicht behoben werden kann.
Zu guter letzt bleibt noch zu sagen, dass bei meiner Konfiguration der ganze Luftstrom auf gut Deutsch im Asch ist. Ein Höllenlärm und enorme Hitzeentwicklung sind das Resultat - Also denklich schlecht für einen Wohnzimmer-PC. Werde wohl im Laufe der nächsten Woche noch einige Änderungen vornehmen um es möglichst kühl und leise zu halten.
Temperaturen:
CPU (Idle/Load): 42/60°C
Grafikkarte (I/L): 57/70°C
HDD's (I/L): 30/33°C (Bleiben erstaunlich kühl, sogar besser als im alten Gehäuse)
Northbridge (I/L): 41/57°C
Man merkt also ganz deutlich wie sich die Hitze unter Vollast im Gehäuse staut.
Software:
iMon - Zuständig für die Fernbedienung und das Display - Einfach zu installieren, funktioniert problemlos.
iMedian - Multimediacenter - Auf Knopfdruck verschwindet die gewohnte Windowsoberfläche und es zeigt sich ein übersichtliches und einfach zu verstehendes Menüsystem mit dem man Zugriff auf sämtliche Medien hat und dass sich komplett mit der Fernbedienung steuern lässt. (Bilder, Videos, Musik, Webradio, Wetterabfragen, Nachrichten) Abgespielt werden alle mir bekannten Formate - Von MP3 über DivX bis hin zu wmvhd und anderen HDTV-Formaten - Bilder und Musik sowieso.
Einziges Problem dass mir aufgefallen ist: iMedian läuft äußerst ruckelig wenn es im Taskmanager auf beide CPU-Cores gestellt wird, was standardmäßig so ist. Sogar Musik ruckelt dann, ganz zu schweigen von Filmen... Lösen lässt sich das Problem indem man einfach einen der beiden Cores für das Programm "abschaltet". (Getestet unter XP x64)
Fazit:
3R Systems hat es geschafft ein wirklich edles Gehäuse zu bauen welches sich perfekt ins Wohnzimmerregal einschmiegt und mit der mitgelieferten Software+Fernbedienung den idealen HTPC ergibt. - Leider für anspruchsvolle Hardware ungeignet. Wer sich ein neues System zusammenstellen möchte, der kann hier ohne Probleme zugreifen. Wer jedoch sein vorhandenes System in das Gehäuse umbauen will, der sollte sich vorher lieber ganz genau überlegen ob seine Hardware und Geduld dafür geeignet ist.
Verarbeitung: 1
Optik: 1
Installation: 4
Lieferumfang: 2
Kühlung: 3
(Sehr von der Hardware abhängig)
Als
Gesamtnote gebe ich eine
2.
Bilder:
Erst einmal möchte ich mich für die Qualität der Bilder entschuldigen, die Camera ist einfach der letzte Mist. Kein Bildstabilisator - Und ein ruhiges Händchen sucht man bei mir vergebens.
Front - Die Blende fürs Laufwerk hab ich noch nicht angebaut, muss da erst noch was sinnvolles basteln.
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Display, Buttons und LED's
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Mit offener Blende
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Cardreader hinter der Blende
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Mikrophoneingang, Lautsprecherausgang, USB und IEEE 1394
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Hier sieht man deutlich dass die verbaute Hardware zu viel Platz nimmt. Die Grafikkarte teilt das Gehäuse praktisch in zwei Hälften, auch die Anschlüsse des Mainboards liegen dermaßen schlecht, dass die Kabel zwischen CPU-Kühler und GraKa durch müssen.
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Abluftkanal des Netzteils mit vergestanzter 80mm-Lüfterhalterung
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Rückseite - Hier sieht man wie der Deckel durch die zu hohe Grafikkarte nach oben gedrückt wird. Stört allerdings nicht, und der Deckel ist flexibel genug.
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Hinten/Seitlich
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Vorne/Seitlich
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Nochmals die Front
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Fernbedienung
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Bilder der Software:
Hauptmenü
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Ordnerauswahl Musik
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Videoplayer; Jetzt könnt ihr euch mal ein Bild von der Software machen. Wirklich einfach zu bedienen und extrem praktisch!
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