08.07.2003, 14:02
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Extrem Tweaker
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| DVD Dual Layer Brenner - vielleicht ja doch.... DVD-Recorder: Dual-Layer kommt doch noch. Vor mehr als zwei Jahren war Villingen eine Reise wert. Damals zeigte Thomson, woran in seinem dortigen Labor auf dem ehemaligen Saba-Gelände, gearbeitet wird. Die interessantesten Exponate waren ein Blu-ray-Disc-Prototyp, der damals noch DVR-blue hieß, und ein Dual-Layer-DVD-Recorder im +RW-Verfahren. Beide Prototypen hatten insofern etwas miteinander zu tun, als die Thomson-Entwickler ihre Dual-Layer-Technologie auch im Blu-ray-Standard unterbringen wollten – wenn nicht Panasonic kurzfristig in diesen Zug eingestiegen und seine eigene Dual-Layer-Technologie mitgebracht hätte (siehe Meldungen vom 19. 2. 2002 und vom 11. 3. 2001). Auf der Funkausstellung 2001 zeigte Thomson dann einen DVD-Recorder, der angeblich mit dem Dual-Layer-Brenner arbeitete und nebenbei auch noch eine Harddisc an Bord hatte. Das Gerät kam aber nie auf den Markt. Und Philips als +RW-Besitzer winkte ab.
Doch nun scheint sich die Vernunft durchzusetzen. Denn ein DVD-Recorder, der auf zwei Schichten aufnehmen kann, ist extrem vernünftig. Man braucht nämlich ordentlich Datenrate, damit einigermaßen gute Bilder heraus kommen; speziell bei nicht so perfektem Ausgangsmaterial leistet der MPEG-Encoder Schwerstarbeit. Aber mehr als zwei Stunden sind dann nicht drin, denn DVD-Rohlinge bieten nicht mehr als 4,7 Gigabyte, wie man sie nicht dreht oder wendet (und wer will das schon). Ein Dual-Layer-Rohling dagegen kann bis zu 8,5 GB bereit stellen, etwa so viel, wie eine doppelschichtige DVD-ROM. Man kann also endlich auch einen Pro7-Spielfilm in guter Qualität aufnehmen, der samt Werbepausen fast drei Stunden dauert, und danach die Spots als zu überspringende Stellen markieren.
Das Problem bei Dual-Layer+RW ist vor allem die Kompatibilität. Philips will unbedingt, dass alle Discs mit dem Pluszeichen auf möglichst allen aktuellen Playern laufen. Das ist keine große Schwierigkeit bei DVD+R, denn hier lassen sich die organischen Materialien den zwei unterschiedlichen Reflexionsgraden anpassen (bei Dual-Layer-Scheiben ist die eine Schicht halbtransparent und reflektiert nur einen geringen Teil des Lichts, die andere Schicht reflektiert fast alles). Die DVD+RW dagegen arbeitet mit Phase-Change-Material, das ähnlich stark reflektiert wie die halbtransparente Schicht einer DVD-ROM/DVD-Video. Es ist vorläufig noch das Geheimnis der Villinger Forscher, wie sie damit zwei unterschiedliche Reflexionseigenschaften hinbekommen wollen. Aber es soll funktionieren, in etwa so gut wie bei der Einschicht+RW. Auf der nächsten Funkausstellung wollen Philips und Thomson den neuen Standard vorstellen. |
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