AW: Amazon: 1000 Mitarbeiter kritisieren Verdi-Vorgehen Ich glaube, den Fall muss man differenzierter sehen und als Deppen würde ich Leute, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben, auch nicht bezeichnen.
Die Bedingungen bei amazon sind nicht mit anderen Firmen 1:1 vergleichbar.
Da wären zum Einen die Zentren nahe der polnischen Grenze (ich zähle mal Leipzig mit dazu, auch wenn da schon ein paar Km dazwischen liegen), die schon länger mit der Drohung leben müssen, dass man die Arbeitsplätze einfach nach Polen auslagert.
Und zum Anderen ist da die extrem hohe Zahl der Saisonarbeiter, von denen viele sofort eine Festanstellung annehmen würden und auch adäquat ersetzen könnten.
Da ist doch logisch, dass die Angst um den Arbeitsplatz höher ist als anderswo und man nicht unbedingt als Querulant gelten will.
Das Problem liegt also ganz woanders. Nicht die Angestellten sind die Deppen, sondern sie werden von den Politikern, die solche Rahmenbedingungen zulassen, zu Menschen 2.Klasse abgestempelt.
Im Übrigen hab ich ja schon oft meine Meinung zum Thema Arbeitsbedingungen kund getan. Heute wird mehr gejammert als früher. So gehen die eigentlich krassen Fälle, die es unbestritten auch gibt, im Meer der Belanglosigkeiten unter.
Nach über 20 Jahren Berufserfahrung kann ich für die Firmen, in denen ich bis jetzt gearbeitet habe, sagen: Weder die Gewerkschaft, noch der Betriebsrat hilft dir im Ernstfall wirklich. Die Typen wollen auch nur wieder gewählt werden. |