Nvidia GeForce GTX 750 und 750 Ti im Test (12/12)
Fazit
Energie sparen mit Maxwell
In der Vergangenheit ging es bei der Vorstellung neuer GPUs in erster
Linie immer um eine Verbesserung der Performance. Bei den letzen
Generationen klang dabei auch schon immer deutlicher das Thema
Energieverbrauch mit und wird nun bei Nvidia mit Maxwell zum Hauptthema.
Gerade bei den kleineren GPUs, die von der Performance her im unteren bis
mittleren Bereich liegen, ist Performance kein so wesentliches Argument
mehr, denn dort tummeln sich mittlerweile unzählige Karten aus den
verschiedensten Hardwaregenerationen. So werden derzeit noch jede Menge Modelle der GeForce GTX
660 angeboten, die so schnell auch nicht verschwinden werden.
Genau im Performace-Bereich dieser GTX-660-Modelle liegen auch die GTX 750
und GTX 750 Ti. Die GeForce GTX 750 Ti zeigt sich dabei deutlich schneller
als die GTX 650 Ti und liegt bei uns im Schnitt satte 36 Prozent vor dem
alten Modell und damit quasi gleichauf mit der GeForce GTX 650 Ti Boost.
Auch die neue GeForce GTX 750 kann ordentlich zulegen. Sie liegt etwa 21
Prozent vor der GTX 650 Ti und sogar satte 70 Prozent vor einer GTX 650. Im Vergleich zu
den aktuellen AMD-Karten positioniert sich die GTX 750 Ti nahezu gleichauf
mit der Radeon R7 260X. In Sachen Performance ist auch interessant zu sehen, das
die GTX 750 Ti etwa genauso schnell wie eine GeForce GTX 570 oder auch
GeForce GTX 480 ist.
In Sachen Performance gibt es also die üblichen zum Teil auch deutlichen
Steigerungen. Die GTX 750 und GTX 750 Ti sind beides gute 1080p-Gaming- Karten,
wobei die GTX 750 Ti ganz deutlich vom 2 GB großen Speicher
profitiert, der sich schnell beim Zuschalten von Antialiasing oder auch
höheren Auflösungen bemerkbar macht. Daher ist die GTX 750 Ti in unseren
Augen auch die etwas interessantere Karte.
Bezüglich des Energieverbrauchs kann man bei Maxwell beachtliche Fortschritte
sehen. Zwar ändert sich beim Standby-Verbrauch nur wenig, dafür unter Last
aber um so mehr.
Die GeForce GTX 750 Ti verbraucht in unserem Testsytem gut 50 Watt
weniger als die etwa gleich schnelle GeForce GTX 650 Ti Boost oder auch AMD
R7 260X. Der Verbrauch der Karte liegt nur etwas über dem einer GeForce GTX
650 bei deutlich besserer Leistung. Im Vergleich zur etwa doppelt so
schnellen GeForce GTX 770, verbraucht die GTX 750 135 Watt weniger. Auch wer
seine alte GeForce GTX 570 gegen eine GTX 750 Ti tauscht, kann bei gleicher
Performance gut 135 Watt einsparen. Das Ganze ist um so erschaunlicher, da
Maxwell immer noch in 28 nm gefertigt is, Nvidia die Einsparungen also nur
aufgrund von Optimierungen am Chipdesign erreicht hat.
Der äußerst geringe Verbrauch bringt natürlich weitere Vorteile mit sich
und diese sind Temperatur, Kühlung und Lautstärke. Der doch eher winzige
Kühler auf der GTX 750 Ti im Referenzdesign sieht nach nichts aus, aber ist
absolut ausreichend um die Karte selbst unter Furmark bei 70 Grad zu halten
ohne dabei sonderlich Laut zu werden. Bei der MSI-Karte sieht die Sache
sogar so aus, dass beim Kühler zwischen Idle und Full-Load ein
Drehzahlunterschied der Lüfter von gerade einmal 40 RPM auftritt, also mehr
oder weniger nicht vorhanden ist. Die Karte ist unter Vollast und im Idle
damit quasi gleich leise. Mit guter Kühlung besitzt die GTX-750-Serie dann
auch ein beachtliches OC-Potential mit Boost-Taktraten an der Grenze von
1400 MHz und einer nochmaligen Performanceverbesserung, wobei man hier
schnell in Begrenzungen des Speichers läuft.
Die GeForce GTX 750 / GTX 750 Ti sind damit wohl die ersten wirklich
brauchbaren 1080p-Gaming-Karten die ohne extra Stromanschluss auskommen und
extrem einfach zu kühlen sind. Das macht die Modelle natürlich besonders
interessant für kleine und kompakte Gaming-PCs oder Steam-Boxen in denen in der
Regel eher kleine Netzteile stecken. Auch das Aufrüsten alter PCs ist mit
der neuen Karten ein Kinderspiel, denn ein 300-Watt-Netzteil - das in der
Regel in jedem Komplett-PC zu finden ist - reicht hier bereits aus. Dazu
kommen neue Features wie Shadowplay, das vor allem Youtuber ansprechen dürfte.
Insgesamt sehen wir in der GTX 750 und GTX 750 Ti einen deutlich
Fortschritt gegeüber den anderen Modellen in der Performanceklasse, so dass
die Karte sicher eine Empfehlung wert ist. Wer eine Einsteiger-Karte für 1080p-Gaming
sucht, die wenig Strom verbraucht, kommt an der GTX 750 Ti nicht
vorbei. Was sich aus den Karten mit einem größeren Kühler herausholen lässt
zeigt MSI bereits eindrucksvoll an der GTX 750 Gaming. Lautstärke ist hier
einfach kein Thema mehr.
Man darf gespannt was die Nvidia-Partner aus der GTX 750 und GTX 750 Ti
noch herausholen. Vielleicht werden wir auch noch ein Low-Profile-Modell
sehen, welches sich optimal für kleine HTPCs eigenen würde.
Positiv:
- Gute 1080p-Performance für Einsteiger
- Sehr stromsparend
- Einfach zu kühlen und damit leise
- Hohes Overclocking-Potential
- Kompakte Abmaße möglich
- Gute Zusatzsoftware