TweakPC



VIA KT266A

Berichte

Die Northbridge VT8366A: Verbesserungen
hlineb.gif (44 Byte)

Dieser Teil wird leider nicht sehr ausführlich, da sich die genauen Informationen, die VIA bereitstellt, doch eher in Grenzen halten. Das Whitepaper zum KT266A ist nicht wirklich hilfreich, da es sich eher um ein Marketing Dokument handelt.

In diesem spricht VIA von einem "Performance Driven Design", der KT266A ist also auch "offiziell" nichts anderes als ein auf Performance getrimmter KT266.

Gegenüber dem KT266 hat VIA die Timings verbessert, was eine Steigerung des Speicherdurchsatzes mit sich bringen soll. Zusätzlich wurde ein neuer Memory Controller verwendet (näher ist das leider nicht angegeben), welcher im Burst-Modus doppelt so viele Daten pro Takt erlaubt (8 Quad Words im KT266A gegenüber 4 Quad Words im KT266). Verbesserungen der Data Queues sorgen für einen schnelleren Zugriff auf gepufferte Daten. Dieses entlastet die CPU, genauer gesagt kann diese nun schneller ihrer normalen Aufgabe nachgehen, da die Daten einfach schneller in die Buffer geschrieben werden können. Außerdem hat VIA dadurch den Datenfluss zwischen CPU und Hauptspeicher verbessert. Genaueres lässt sich den Datenblättern von VIA leider nicht entnehmen, obwohl wir Ihnen natürlich gerne genauere Details geboten hätten.

Sie sehen aber, es geht fast nur um die Speicherperformance, respektive den Memory Controller. Nun fragt man sich, warum VIA diese Verbesserungen nicht schon früher in den KT266-Chipatz hat einfließen lassen. Der Grund könnte ganz einfach darin liegen, dass VIA bei der Veröffentlichung des KT266 noch nicht so erfahren mit DDR-Chipsätzen war. Der KT266 stammt vom April dieses Jahres und sollte ursprünglich auch schon deutlich früher das Licht der Welt erblicken.  Performanceprobleme haben den Launch aber immer wieder verzögert. Der KT266A ist locker ein halbes Jahr älter, nicht wenig Zeit in der Computerbranche. Nimmt man nun hinzu, das VIA in dieser Zeit auch den Pentium 4 Chipsatz für DDR-RAM veröffentlicht hat, so kann es durchaus sein, dass Erfahrungen, die bei der Entwicklung des P4-Chipsatzes P4X266 gemacht wurden, nun auch in den KT266A einflossen. Schließlich ist der P4 stark von den Speicherbrandbreite abhängig, der Chipsatz also dementsprechend bandbreitenoptimal zu gestalten. Da könnte es nahe gelegen haben, diese Erfahrungen als Verbesserungen in den KT266 zu integrieren.

Laut VIA sollen sich die Verbesserungen gegenüber dem KT266 auch drastisch bemerkbar machen. Das eben genannte PDF-File spricht hier von einer 30% Steigerung im SiSoft Sandra Memory Benchmark, 10% Performancezuwachs beim Sysmark 2000 und knappen 14% bei Q3A. Dies sind, wie gesagt, die Angaben von VIA. Aber selbst wenn die Hälfte davon zutrifft, wäre das für eine Chipsatzverbesserung ein echter Hammer.

Fazit
hlineb.gif (44 Byte)

Diejenigen, die sich gerade erst ein Board mit KT266 Chipsatz zugelegt haben, werden sich sicher ärgern - zumindest, wenn die Versprechungen von VIA bezüglich der Performancesteigerung zutreffen sollten. Dieses werden wir natürlich noch untersuchen.

Aus rein technischer Sicht könnte VIA hier ein sehr genialer Zug gelungen sein. Wenn der Chipsatz wirklich hält, was das VIA Marketing verspricht, und davon ist zumindest zum Teil auszugehen, dann könnte sich VIA der Performance-Krone der Chipsätze für AMD Prozessoren sicher sein.

Der ALi Chipsatz ist offenbar trotz neuer Version nicht wirklich eine Konkurrenz, und der SIS-Chipsatz wird so gut wie nicht angeboten. Das hat übrigens seinen Grund, wenn man entsprechenden Gerüchten glauben schenken kann. Diesen zu Folge bietet VIA den Mainboardherstellern den KT266A nämlich zu deutlich günstigeren Konditionen an, sollten diese auf den Verbau des SIS-Chipsatzes verzichten! Dies erinnert ein wenig an Praktiken, die Intel immer vorgeworfen werden. Aus verkaufstechnischer Sicht ist dieses Vorgehen sicherlich nicht dumm und wir sind uns ziemlich sicher, dass es VIA - im Gegensatz zu Intel - niemand vorwerfen wird. Das ist wohl der Vorteil, wenn man gemeinhin als David beim Kampf gegen Goliath gilt.

Das auch kleine Veränderungen am Design deutliche Spuren in Benchmarks hinterlassen können, hat jüngst Intel mit dem Pentium III Tualatin gezeigt. Neuartige Chipsätze unterscheiden sich nicht unbedingt maßlos von Prozessoren, sie werden mittlerweile sogar im gleichen Verfahren hergestellt.

Alles in allem macht der KT266A auf dem Papier eine gute Figur und wir gehen davon aus, dass sich das auch in Benchmarks zeigen wird - und zwar egal ob Speicher-, Spiele- oder Anwendungsbenchmarks. Wenn NVIDIA mit dem nForce nicht einen echten Hammer hinlegt, hat VIA in Sachen AMD Plattformen wohl nichts zu befürchten. Außerdem bleibt noch der Preis der nForce-Boards abzuwarten, sollte dieser aufgrund der Onboard-Grafik deutlich höher sein als der von VIA KT266A-Boards, dann ist die Wahl für den Spiele- oder Overclocking-ambitionierten Enduser klar, und sie heißt VIA KT266A.

[jp]

© 2001 Alle bei TweakPC erschienenen Artikel und Meldungen sind urheberrechtlich geschützt. Weitere Infos im Impressum