ich störe mich auch eher an den zwanghaften anglizismen. warum muss man zwanghaft alles verenglischen, damit es "cooler" klingt? am anfang ein phänomen aus der hiphop-scene und halt im finanzwesen wo man die kunden über den tisch ziehen möchte und darum mit solchen mitteln über den inhalt des gesagten hinwegtäuscht. aber mittlerweile versucht ja jeder "eloquenter" zu wirken indem er möglichst viele anglizismen verwendet und das sehr häufig auch noch falsch. ich hab mir schon oft überlegt, wie diese denglisch-sprache wohl auf einen engländer wirken muss. vermutlich ziemlich peinlich.
ist denglisch eigentlich die vergewaltigung der englischen sprache oder die vergewaltigung der deutschen sprache? ich bin mir da nicht ganz sicher...
besonders nervig finde ich diese unsitte bei berufsbezeichnungen. wenn man heute einen job sucht, hilft die berufsbezeichnung in der regel nicht mehr dabei, sondern man muss ganz genau jede beschreibung lesen um zu erkennen ob es sich um handwerk, büroarbeit oder was auch immer handelt. du hast einen bachelor in BWL? super, dann werd doch facilitymanager! son managerposten passt doch klasse. hier ist der pümpel um die verstopften klos zu reinigen.
ich hab nix dagegen wenn die sprache im wandel ist (das ist sie dauernd, ich rede ja auch ganz anders wie meine eltern und die wieder wie deren eltern), aber dieses denglisch kenne ich vor allem aus geistigen entwicklungsgebieten wie rtl2-assi-tv, gzsz... überall wo das geistige niveau halt besonders niedrig ausfällt wird besonders excessiv mit anglizismen um sich geworfen. leider breitet sich diese unsitte aber zusehens aus.
also bitte entweder englisch oder deutsch, aber entscheidet euch für eine sprache und nicht dieses peinliche "ich bin zu doof zum übersetzen, also übernehme ich alle wörter die ich nich kenne 1:1." das wirkt keines wegs klug, es offenbart viel mehr wie wenig derjenige vom originaltext verstanden hat. (ist jetzt ganz allgemein gemeint, nicht speziell an TPC oder bestimmte personen gerichtet!)
diese modeerscheinung ist übringend nichts neues. im spätmittelalter wars halt hip, möglichst französische wörter zu verwenden, um sich selbst als besonders schlau hinzustellen (wie schon heute egal ob man den sinn des gesagten selbst begreift). einige überbleibsel wie das kotlett (stielschnitte) oder das portemonai (geldbörse) sind geblieben, aber im wesentlichen hat sich die sprache wieder normalisiert.
Zitat:
Management Bullshit-Bingo macht aber durchaus Spaß, wenn sie sich mal wieder irgendwelche Fachbegriffe um die Ohren wedeln und nicht merken, dass keiner mehr was versteht.
|
glaub mir, dass wissen die, das is so gewollt. so kann man shice labern und trotzdem vortäuschen man hätte ahnung. traut sich ja keiner sich die blöße zu geben das wort nicht zu kennen und zu hinterfragen was er sagt. aber macht das mal, ihr werdet euch wundern wie oft derjenige bei der übersetzung ins schwimmen kommt, wenn er sich auf einen sinn festlegen muss. dann wird meist ausschweifend um den heißen brei geredet...