[News] Microsoft-Aktie macht Bill Gates wieder zum reichsten Menschen der Welt

**TweakPC Newsbot** · 17.05.2013, 10:14

Microsoft-Aktie macht Bill Gates wieder zum reichsten Menschen der Welt
17.05.2013 10:13 - ID 27756

Zur News: Microsoft-Aktie macht Bill Gates wieder zum reichsten Menschen der Welt

Dem 'Billionaire Index' von Bloomberg zufolge ist Bill Gates wieder der reichsten Mensch der Welt.

Hier ist eure Meinung gefragt!
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snoooc · 17.05.2013, 10:50

Ich finde das schon echt Pervers, diese Summen als Privat Vermögen zu haben. Wenn ich bedänke, dass ich mit 1000000 € 40Jahre lang leben könnte, ohne Arbeiten zu müssen, (den selben "Verbraucht" habe wie heute vorrausgestzt, ohne Zinsen), kann man das schon als Unmoralisch sehen.

**Uwe64LE** · 17.05.2013, 11:37

Wieso ist das pervers?
Jemand, der sein Geld selbst verdient oder durch eigene Ideen den Grundstock für sein Vermögen legt, ist erfolgreich und ich gönne ihm/ihr die Kohle.
Pervers sind höchstens die Schmarotzer, also z.B. Frauen, die einen Mann nur des Geldes wegen heiraten, "Schwarze Witwen", Kinder, die das geerbte Geld nur verprassen usw.

Außerdem hält sich ja schon lange das Gerücht, dass Bill Gates permanent sehr viel Geld für soziale Projekte spendet. Ist das unmoralisch?

Und dann darf man auch nicht vergessen, dass das Vermögen erst dann real ist, wenn es in "etwas Greifbares" umgewandelt wird.
Eine Aktie kannst du nicht einfach im Supermarkt zum Bezahlen verwenden und der Wert kann morgen nur noch die Hälfte betragen.
Dann ist Gates auf einmal nur noch der viertreichste Mensch

Tom · 17.05.2013, 11:54

Also ich kann beide Argumente nachvollziehen.

Jeder der viel Arbeitet oder besonders kreativ ist soll und darf gerne mehr verdienen als andere. Somit wird ja laut Kapitalismus der Fortschritt angetrieben, durch die Gier nach immer mehr.

Aber: Genauso sehe ich die Schere zwischen Arm und Reich und die Summe die ein Einzelner in dieser Gesellschaft erwirtschaften kann auch als entrückt oder meinetwegen auch als "pervers" an.

Denn - und das liegt mir persönlich besonders am, Herzen:
In dieser (kaputten) Gesellschaft wird nicht mehr der WERT der Arbeit bezahlt, sondern nur noch nach dem, was an GELD erwirtschaftet wird.

Um ein Beispiel zu geben: Krankenschwester, Arzthelferinnen, Pfleger tragen in meinen Augen VIEL MEHR zur Gesellschaft bei, als ein Hedgefondsmanager oder ein Analyst oder ein Trader. Letztere erzielen aber riesige Gewinne für ihre Kunden, Auftraggeber (oder sich selbst) und bekommen daher so viel vom Kuchen ab.

"Fair" ist das aber nicht, denn mit Pflege lässt sich aufgrund unserer Gesellschaftswahl nicht so viel Geld verdienen wie mit fragwürdigen Aktien-Leerverkäufen. Sprich: Der Reichtum des Einzelnen wird IMMER auf dem Rücken des einfachen aber enorm wichtigen einfachen Mannes erzielt. (Und jetzt kommt mir bitte keiner mit: "Kann sich ja jeder selbst aussuchen". Wäre jeder so rücksichtslos wie viele Reiche, gäbe es keine Gesellschaft mehr in der wir Leben können, es gilt also gerechte Rahmenbedingungen für alle zu schaffen)

Das Problem ist aber einfach, dass im Kapitalismus generell nur noch der PREIS und nicht der WERT von etwas zählt!

**Uwe64LE** · 17.05.2013, 14:02

Oh, hier wird jetzt aber meiner Meinung nach gehörig was durcheinander gewürfelt.

Alles was du schreibst, ist richtig- hat aber IMO wenig mit Bill Gates zu tun.
Ich finde es auch ungerecht, dass Leute zigtausend mal mehr am Monatsende bekommen als eine Krankenschwester etc.
Ich finde es auch ungerecht- und in diesem Falle sogar pervers- dass ein scheidender Manager selbst im Falle totalen Misserfolges seinen "Goldenen Handschlag" bekommt.

Aber hier geht es um einen Unternehmer, der am Anfang allein das Risiko des Misserfolgs tragen musste, der seine Firma an die Börse gebracht hat und der natürlich so viel Vertrauen in seine eigene Arbeit hat, dass er seine eigenen Aktien auch kaufte.

Dass diese Aktien nun so viel wert sind, obwohl ja Windows 8 angeblich sooo schlecht ist, ist ein Problem der Börsen, also unserer Gesellschaft- das ist wohl wahr.
Und das Kapitalismus nicht fair ist, hat wohl jeder schon mal selbst erlebt.
Ob es dafür ne Alternative gibt, wäre jetzt aber reichlich OT.

Tom · 21.05.2013, 11:50

Na ja.

Richtig ist, dass Bill Gates kein (reiner) "Spekulant" ist/war und ein Weltunternehmen aufgebaut hat, was ihm seinen Reichtum einbrachte.

Da ich aber auch von der (nicht mehr vermittelbaren) Schere zwischen Arm und Reich sprach (und zugleich Bill Gates Reichtum zu nicht geringen Teilen aus Aktiengewinnen kumuliert wurden) besteht natürlich auch bei Gates (dem US-Gutmenschen unter den Reichen) ein direkter Zusammenhang zu den (darauf haben wir uns ja geeinigt) Perversionen des Kapitalismus.

Nichts gegen Bill Gates Leistungen und vor allem nichts gegen seinen Geschäftssinn!!! Aber die Menge an Geld, die er damit verdient hat, ist eben (in den Augen vieler) nicht mehr nachvollziehbar oder rechtfertigbar, vielleicht sogar pervers.

Auf eine Stufe mit Hedgefondmanager würde ich Bill Gates moralisch zwar auch nicht stellen, aber zum einen ist das eher ein Gefühl und rational schon viel schwerer zu erklären und: Wer weiß denn schon wirklich, wie der gute Herr in ganzer Fülle an diesen unglaublichen Reichtum kam. Bei einem gewissen Herrn Hoeneß dachte man hierzulande bis vor kurzem ja auch noch anders.

UND (hier schließt sich der Kreis auch wieder): Ich halte die Krankenschwestern und andere gesellschaftstragende Personen nach wie vor wichtiger für mein Leben als Bill Gates oder Windows. Selbst wenn man sagt, Computer tragen die Gesellschaft zum Teil mit, bleibt mir nur das Stichwort "Linux" zu nennen.

Es ginge auch sehr gut ohne Windows, ohne Microsoft und ohne diese Unsummen (die ja zu nicht geringen Teilen sogar gesellschaftstragenden Bildungseinrichtungen oder Krankenhäusern kommen, was in meinen Augen wieder eine indirekte Folge des Lobbyismus großer Interessenträger im Kapitalimus darstellt - und daran hat auch ein Gates hochgradig profitiert. Man stelle sich nur eine Schullandschaft mit Linux vor, welch ein technisches Potential hier verschenkt wird, aber das wird jetzt wirklich Off-Topic.)

LG

snoooc · 21.05.2013, 14:40

Um das nochmal klar zustellen, ich meinte nicht die Art des Geldverdienens als Pervers, sondern einzig diese Summe von über 72000000000$ für eine Person. Es gibt durchaus in meinen Augen Perversere Arten Geld zuverdienen als Code in die Tasten zu hauen, z.B. Zigaretten herstellen, Hedgefonds, Waffen. Über die richtigkeiten im Kapitalismus, Kommunismus muss jetzt hier nicht depatiert werden, dazu ist das das falsche Topic und vorallem das falsche Forum, mal abgesehen dass das den Rahmen komplett sprengen würde.

**Uwe64LE** · 21.05.2013, 14:48

Ich denke, zum Thema Krankenschwester und Perversionen des Kapitalismus im Allgemeinen ist alles gesagt- da herrscht wohl weitestgehend Übereinstimmung.

Dass wir nicht genau wissen, wie Gates seinen Reichtum erlangt hat, kann man auch so stehen lassen.

Trotzdem ist es für mich ein Unterschied, ob ein Aufsichtsrat/Vorstand seinen Managern Millionen als Grundgehalt zusichert und obendrein noch Boni vergibt, ob sich die Politiker mal wieder fast einstimmig die Diäten erhöhen oder ob jemand den steinigen Weg wählt.

Gates hätte auch fertig studieren und dann als Angestellter seine Brötchen verdienen können, Hopp und Plattner hätten bei IBM bleiben können usw. usf.
Wer solch unternehmerische Risiken eingeht und Chancen nutzt, hat in meinen Augen eher so viel Geld verdient, als ein besoffener Schauspieler, ein sich vor Sitzungen drückender Politiker oder ein Manager, der erst die Bahn aus der Spur wirft und dann trotzdem noch nen Flughafen ruinieren darf. (Anm. damit meine ich nicht alle Vertreter der jeweils beispielhaft angeführten Berufe)

Stichwort Linux:
Gates und Jobs haben etwas geschafft, was Torvalds und alle, die an Linux rumdoktern nie geschafft haben. Windows und Apple kann man mehr oder weniger intuitiv bedienen, während man sich mit Linux intensiv beschäftigen muss.
80% (Hausnummer) der Windows Nutzer sind ja schon damit überfordert, statt ihres geliebten Startknopfes auf einmal mit ein paar Kacheln klar zu kommen.
Da steckt also wohl mehr dahinter als Lobbyismus, dass sich Windows durchgesetzt hat.

Es gab ja ein paar Stadtverwaltungen, die den Wechsel durchführen wollten, aber entweder waren die prognostizierten Einsparmöglichkeiten dann doch nicht vorhanden oder die Angestellten wollten ihre gewohnte Arbeitsumgebung dann doch nicht hergeben.

sp · 21.05.2013, 15:12

Naja deutsche Städtverwaltung und Modernisierung, da kannst gleich fragen wann es die nächste Päpstin gibt.

Mit Linux hast du leider recht, selbst nach Jahren war es mMn für den Heimanwender (fast) unbrauchbar.

Das Kapitalismus schon immer ungerecht war, sind wir uns doch einig