mdl. Geschichts Abi Themen

Hirbel · 28.04.2009, 20:33

Hallo Alle,
ich habe zurzeit ein ziemliches Problem. Ich muss mir 4 Themen für die mdl. Abi Geschichtsprüfung ausdenken. Nur steh ich richtig auf den Schlach und hoffe mal ihr könnt mir helfen. Es sollten kleine Themen seien (Vortrag 10 min). Es kann alles von 1848 bis zum Ende des Kalten Krieges sein.

Es muss nicht umbedingt etwas mit Geschichte zu tun haben sondern kann auch ein politisches Thema sein.

Ich hoffe mal ihr habt ein paar gute Vorschläge.

Gruß
Hirbel

Fakk-asrock · 28.04.2009, 20:40

wiewatt, seit wann entscheidet der prüfling in seiner prüfung die aufgaben? zentralabitur .. wird ja immer schöner ^^

ansonsten:
http://abiunity.web.omg.de/

Hirbel · 28.04.2009, 20:43

ich hätte lieber ein normales altes mdl. abi.
Ich muss 4 Themenvorschläge inkl. Gliederung einreichen. Eine Woche vor der mdl. Prüfung bekomme ich gesagt was ich machen soll.
Ist ein unnötiger Stress^^

Fakk-asrock · 28.04.2009, 20:50

ja dann schieß mal los was ihr für themen hattet, alles von 1848 bis zum Ende des Kalten Krieges kann ich nicht glauben

Hirbel · 28.04.2009, 20:58

mhh ok:
ich Kann grob aus 4 Themenbereichen auswählen:
Nationalsozialismus
nachkriegsgeschichte
Weimarer Rep.
Ost West konflikt

Das sind die geschichtlichen Themen die wir im Unterricht hatten, von 1848 haben wir angefangen, ist aber schon länger her. Und wir dürfen auch von 1848 aus wählen.

Ich kann dir ja einfach mal schreiben an was ich bisher gedacht habe:
Wirtschaftswunder - ein Wunder?
Sicherheit statt Freiheit
Finanzkrise (heute) verglichen mit der Weltwirtschaftskrise in den 20ern
technisierter Krieg (WW1)

Das Problem bei diesen 4 Themen ist, dass ich 2 eher polit Themen habe, aber nur ein haben dürfte. Und ich habe auch kein Thema zu der NS-Zeit.

Gruß
Hirbel

Fakk-asrock · 28.04.2009, 22:17

joar ich würd mir an deiner stelle was suchen was dich pers. interessiert. z.b. WWII als Folge von WWI. überhaupt lassen sich rund um WWII so viele themen nehmen ... verschlüsselung (Enigma, auch WWI), techniken, generelle globale folgen nach WWI und WWII -> umstrukturierung der welt.

ansonsten sind vergleiche auch imemr ganz nett, 2. Deutsches reich mit dem 3., unterscheiden, gemeinsamkeite, was baut aufeinander auf -> Kaiser Wilhelm 2.

.. da musst du schon wissen was du willst

agricola · 28.04.2009, 23:38

Hi!
In welchem Bundesland machst du Abi?
Sehr spannend ist die Frauengeschichte! Wird zur Zeit im wissenschaftlichen Diskurs hoch gehandelt. Aber du als Schüler müsstest dir ja einen Wust an Büchern dazu reinziehen. Falls du dennoch Interesse haben solltest: Zum Thema 2. WK und Frauen: Die gesellschaftliche Umstrukturierung durch den enormen "Verschleiß" der Männer im Kriege (bei allen Kriegsparteien!) ist hoch interessant und für deine Lehrer wohl auch relatives Neuland. Gemeint ist eine Emanzipation (die freilich schon eine Weile vorher eingetreten ist - die Zeit der Weimarer Republik könnte man da als Zäsur ansehen) der Frauen durch eigene Arbeit (v.a. in der Rüstung ab Mitte des 2. WK), ein eigenes Einkommen (resultierend daraus) und damit Unabhängigkeit vom Ehemann. Ganz zu schweigen vom Führen des Haushaltes im Kriege - viele Männer erkannten ihre Frauen nicht wieder, so sehr waren diese eigenständig geworden. Da kannst du einen großen Bogen spannen von der WR über NS bis Nachkriegsdeutschland und bis zur Gegenwart.

Auch sehr ansprechend, wie ich finde, ist der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und den Herausforderungen der Gegenwart (40er, 50er, 60er Jahre): Abgesehen von der personellen Kontinuität ist (im Westen) die politische Justiz und die Wiedergutmachungspolitik (Ost und West) ein brisantes Thema (und hochaktuell - Entschädigung für Altkommunisten in der BR(D) wurde nachträglich revidiert - "die Linke" forderte da unlängst Recht ein) : Die "Verfolgung" von Kommunisten in der Bundesrepublik als Traditionslinie? So als Beispiel. Oder die "Vergessenen Opfer" (Constantin Goschler) - Umgang mit "rechtmäßig Verurteilten" des Naziregimes, wie den bösen Homosexuellen und dem fahrenden Volk etc. pp., die KEINERLEI Entschädigung bekommen haben (weder im Osten noch im Westen). Aber auch das könnte zu tiefschürfend sein, geht aber in die Richtung deines Punktes 2 ("Sicherheit statt Freiheit").

Oder du betreibst Parteiengeschichte, was jedoch langweilig werden kann. Die SPD zum Beispiel. "Der Aufbruch einer Arbeiterpartei nach rechts" oder so (weniger reißerisch: Immer stärker gewordene liberale Tendenzen sind gemeint). Oder: "Die SPD wir salonfähig". Kannst also mal wieder (wie eben mit der Wiedergutmachungsproblematik) Politik und Geschichte abdecken: Gothaer Programm mit Bebel und Liebknecht (Wilhelm; Vater von Karl L.) mit klar sehr linker Tendenz über zu Friedrich Ebert (gemäßigt; billigte Kriegsanleihen im 1. WK - aus Angst vor einer erneuten Verfolgung, vgl. Bismarcks Sozial- und Sozialistengesetzgebung) über Kurt Schumacher (nahm endgültig "Abschied von der Revolution") hin zu Schröder / Münte (SPD als FDP mit halbwegs Sozialkompetenz

).

Zum Ost-West-Konflikt: Da kannst du wunderbar mit der Propagandapresse arbeiten. "Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung der DDR" zum Beispiel. Auch ein schönes Thema!

In der Hoffnung dich nicht erschlagen zu haben,
LG

Fakk-asrock · 29.04.2009, 01:25

Zitat:

Zitat von agricola

Hi!
In welchem Bundesland machst du Abi?
Sehr spannend ist die Frauengeschichte! Wird zur Zeit im wissenschaftlichen Diskurs hoch gehandelt. Aber du als Schüler müsstest dir ja einen Wust an Büchern dazu reinziehen. Falls du dennoch Interesse haben solltest: Zum Thema 2. WK und Frauen: Die gesellschaftliche Umstrukturierung durch den enormen "Verschleiß" der Männer im Kriege (bei allen Kriegsparteien!) ist hoch interessant und für deine Lehrer wohl auch relatives Neuland. Gemeint ist eine Emanzipation (die freilich schon eine Weile vorher eingetreten ist - die Zeit der Weimarer Republik könnte man da als Zäsur ansehen) der Frauen durch eigene Arbeit (v.a. in der Rüstung ab Mitte des 2. WK), ein eigenes Einkommen (resultierend daraus) und damit Unabhängigkeit vom Ehemann. Ganz zu schweigen vom Führen des Haushaltes im Kriege - viele Männer erkannten ihre Frauen nicht wieder, so sehr waren diese eigenständig geworden. Da kannst du einen großen Bogen spannen von der WR über NS bis Nachkriegsdeutschland und bis zur Gegenwart.

hm, das hat aber schon im 1. weltkrieg angefangen, in den usa, kanada, uk etc, hatten ich auch im unterricht

u.A. haben die Frauen in Kanada Wahlrecht bekommen, weil man sie dazu motivieren konnte, die krieg schnell zu beenden.
...

agricola · 29.04.2009, 07:18

Hm. Kannst du mir das mal erleuchten: Die Frauen in Kanada bekamen das Wahlrecht, um den Krieg schneller zu beenden? Ist mir ehrlich gesagt nicht ganz einsichtig.

Aber ja, das Frauenwahlrecht existierte auch schon eine ganze Weile vor dem 1. WK in einigen Teilen der Welt (mit Einschränkungen und oftmals mit der Zurücknahme des Frauenwahlrechtes), da hast du recht. Aber wie sieht es denn aus mit der tatsächlichen Partizipation der Frauen an den Wahlen? Viele Männer hatten ihnen verboten, zu wählen; zumindest anders zu wählen, als sie selbst es taten.
Die weitgehende politische Selbstständigkeit der Frauen fing Ende des 1. WKs an (in Europa), also auch in die Anfangszeit der Weimarer Republik in Deutschland - und darauf liegt bei mir der Schwerpunkt. Gestützt wurde diese Selbstständigkeit aber durch eigene Wirtschaftskraft (Jobs als Sekretärinnen schossen zu dieser Zeit aus dem Boden) - auch wenn diese zunächst nicht sooo gut bezahlt wurden. Aber es war ein Anfang, der den Fortgang der Geschichte abzeichnete (ein neuer Zeitgeist, wenn du es so willst); beschleunigt wurde diese Entwicklung dann notgedrungen durch den 2. WK.

Ansonsten gab es freilich noch früher aktive Frauen, was allerdings eher singuläre Erscheinungen waren: Fanny Lewald in Deutschland 1848/49 - Frauenleseclubs zur selben Zeit. Maria Theresia. Johanna von Orléans in Frankreich. Katharina von Bora (Luthers Ehefrau, die auf ihn schon einigen Einfluss ausübte). Dazu die mittelalterlichen Lichtgestalten (Hl. Elisabeth von Thüringen oder die hl. Radegunde (auch Thüringen) zum Beispiel). Neros Mutter Agripina. Alles Frauen mit eigenem Willen und einiger Bedeutung, jedoch über 2 Jahrtausende verstreut.
Oder noch weiter zurück: Die schöne Helena, der Zankapfel und Auslöser des Trojanischen Krieges. Damit verbunden das Umherirren des Aeneas im Mittelmeer, mit Zwischenstop bei Dido (Karthago); Aeneas trennte sich dann aber von ihr, um eine neue Heimat zu finden (daraus wurden die Römer, wie wir alle wissen). Aus der unglücklich getrennten Liebschaft Dido - Aeneas wurde dann für die Römer die "Erbfeindschaft" mit Karthago, siehe die Punischen Kriege. Damit wären es dann schon 3 Jahrtausende.

redfalcon · 29.04.2009, 09:00

Zitat:

Zitat von Fakk-asrock

wiewatt, seit wann entscheidet der prüfling in seiner prüfung die aufgaben? zentralabitur .. wird ja immer schöner ^^

War bei uns auch so. Konnten uns einen groben Themenkomplex raussuchen (in ner Gruppe) und wurden dann einzeln im Mündlichen dazu befragt.

Ich hab hier von meinem Abikram noch einige Zusammenfassungen und Mitschriften (Imperialismus, Nachkriegszeit, Wiedervereinigung), kann ich dir gerne mal hochladen.
Ansonsten hatte ich im Mündlichen glaube ich Imperialismus und Machtergreifung.

Hirbel · 29.04.2009, 16:01

Hey,
nochmals vielen Danke für die Hilfe. Ich habe nun ein paar Themen die mir persönlich gefallen, die werde ich einreichen.

Danke für das Angebot Redfalcon, ist aber nicht nötig. Ich glaube mein Abi ist bisschen anders.

Es ist eine Präsentationsprüfung. Ich muss 4Themen einreichen, eine Woche vor dem Prüfungstermin wird mir gesagt welches ich vorstellen muss.
Die Präsentation muss 10 min dauern und dann noch mal 10 min für Fragen etc.

Also nochmal Danke für die Hilfe.

Gruß
Hirbel

Fakk-asrock · 29.04.2009, 17:00

Zitat:

Zitat von agricola

Hm. Kannst du mir das mal erleuchten: Die Frauen in Kanada bekamen das Wahlrecht, um den Krieg schneller zu beenden? Ist mir ehrlich gesagt nicht ganz einsichtig.

in Kanada hat eine Partei (konserven/liberalen ka müsst ich nachschauen) im whalkampf für die schnelle beendigung des krieges geworben - und damit für eine aufstockung der truppen in europa. sie haben den frauen das wahlrecht zugesprochen, mit dem hintergedanken sie besonders mit diesem versprechen zu locken - die wollten ihre männer ja schnell wieder haben.

agricola · 29.04.2009, 17:42

Ah, ok. Danke! Ich hatte schon mit sowas gerechnet, nur erschien es mir "etwas" ironisch und hatte mehr erwartet. "Wir schicken mehr Männer weg, damit ihr sie wiederhabt".
Musst deswegen jetzt auch nicht extra nachschauen, ob es die Konserven oder sonst wer war. Danke!